Sure 7
الأعراف
al-A'raf/ Die Höhen
Sure
7 Die Höhen
Im Namen Allāhs, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen.
1 Alif Lam Mim Sad. (Alif, Lâm, Mîm, Sâd.)
2 Dies ist eine Schrift, die zu dir als Offenbarung herabgesandt worden ist. Du sollst dich ihretwegen nicht bedrückt fühlen. Sie wurde gesandt, damit du die Ungläubigen mit ihr warnst. Und die Schrift ist auch eine Mahnung für die Gläubigen.
3 Folgt dem, was zu euch herabgesandt wurde von eurem Herrn, und folgt keinen andern Beschützern außer Ihm. Wie wenig lasst ihr euch mahnen!
4 Wie manche Stadt haben wir zur Strafe für den Unglauben ihrer Bewohner zugrunde gehen lassen! Dann kam unsere gewaltige Strafe in der Nacht über sie. Oder während sie Mittagsruhe hielten.
5 Als unsere Strafe über sie kam, konnten sie nichts anderes sagen als: „Wir sind fürwahr frevelhafte Menschen gewesen.“
6 Wir werden am Jüngsten Tag die Menschen, zu denen wir Gesandte schickten, aber auch die Gesandten selbst, aussagen lassen.
7 Dann werden wir ihnen wahrlich alle bösen Werke und alle guten Werke aufzählen mit Wissen, denn wir waren niemals abwesend.
8 An diesem Tag wird alles rechtens abgewogen. Diejenigen, deren gute Werke überwiegen, werden dereinst am Jüngsten Tag die Erfolgreichen sein.
9 Deren Waagschale aber leicht ist, das sind jene, die ihre Seelen zugrunde gerichtet haben, weil sie sich vergingen gegen unsere Zeichen.
10 Wir haben euch Macht auf Erden gewährt und euch dort Lebensmöglichkeiten geschaffen. Doch wie wenig dankt ihr dafür!
11 Wir haben euch erschaffen und geformt. Den Engeln sagten wir dann: „Werft euch vor Ādam nieder! „Sie warfen sich nieder, ausgenommen Iblīs. Er gehörte nicht zu denen, die sich niederwarfen.
12 Allāh sprach zu ihm: „Was hielt dich davon ab, dich niederzuwerfen, als ich es dir befahl?“ Er erwiderte: „Ich bin besser als er, weil du mich aus Feuer und ihn aus Lehm erschaffen hast.“
13 Allāh sprach: „Hinab von hier! Du darfst hier nicht hochmütig sein. Hinaus denn; du bist wahrlich einer der Erniedrigten.“
14 Er sprach: „Gewähre mir Aufschub bis zum Tage, wenn sie auferweckt werden.“
15 Er sprach: „Dir sei Aufschub gewährt.“
16 Iblīs sprach: „Nun denn, da du mich als verloren verurteilt hast, will ich ihnen auflauern auf deinem geraden, rechten Weg.
17 Dann will ich über sie kommen von vorne und von hinten, von ihrer Rechten und von ihrer Linken, und du wirst die Mehrzahl von ihnen nicht dankbar finden.“
18 Da sprach Allāh: „Geh weg von hier! Verloren und verachtet! Wer von ihnen dir folgt, den werde ich dereinst in der Dschahannam bestrafen und die Dschahannam mit euch allen füllen.“
19 „Und du, Ādam, wohne du mit deiner Gattin in der Dschanna und esst von allem, was ihr wollt, nur diesem Baum dürft ihr euch nicht nähern, sonst würdet ihr zu den Ungerechten gehören!“
20 Doch Schaitan flüsterte ihnen Böses ein, dass er ihnen kundtun möchte, was ihnen verborgen war von ihrer Scham. Er sprach: „Euer Herr hat euch diesen Baum nur deshalb verboten, damit ihr nicht zu Engeln werdet oder Ewiglebende.“
21 Er schwor ihnen hoch und heilig: „Ich bin euch ein aufrichtiger Ratgeber.“
22 Und so verführte er sie durch Trug. Und als sie von den Früchten des Baumes kosteten, wurde ihnen ihre Scham offenbar und sie begannen, sich mit den Blättern des Gartens zu bekleiden. Und ihr Herr rief sie: „Habe ich euch nicht diesen Baum verwehrt und euch gesagt: „Wahrlich, Schaitan ist euer eindeutiger Feind?“
23 Sie sagten: „Unser Herr, wir haben gegen uns selbst gesündigt. Und wenn du uns nicht verzeihst und dich unser erbarmst, dann werden wir gewiss unter den Verlierern sein.“
24 Er sprach: „Hinab mit euch. Der eine ist der Feind des anderen. Auf der Erde habt ihr bis zum vorbestimmten Zeitpunkt eine Bleibe und Genuss.“
25 Er sprach: „Dort sollt ihr leben, und dort sollt ihr sterben. Und von dort sollt ihr am Jüngsten Tag hervorgebracht werden.“
26 Kinder Ādams , wir gaben euch Kleidung, um eure Scham zu bedecken und zum Schmuck. Die beste Kleidung ist jedoch die Frömmigkeit. Das sind Allāhs Zeichen. Und darüber sollen die Menschen nachdenken.
27 Ihr Kinder Ādams! Achtet darauf, dass Schaitan euch nicht verführt, wie er eure Eltern aus der Dschanna vertrieben hat. Er nahm ihnen ihre Kleidung weg und ließ sie ihre Blöße sehen. Er und seine Gefolgsleute sehen euch, während ihr sie nicht seht. Wir haben Schaitan und die seinen zu den Vertrauten derjenigen gemacht, die nicht glauben.
28 Und wenn sie eine Schandtat begehen, sagen sie: „Wir haben es als Brauch und Sitte unserer Väter vorgefunden, und Allāh hat sie uns befohlen.“ Sprich: „Allāh befiehlt niemals Schandtaten. Wie könnt ihr Allāh etwas zuschreiben, worüber ihr nichts wisst?“
29 Sprich: „Allāh, mein Herr, gebietet das Rechte. Ihr sollt ihm euer Gesicht bei jeder Gebetsstätte zuwenden und ihn aufrichtig anbeten. So wie er euch erschaffen hat, werdet ihr wiederkehren.
30 Einige hat er geleitet, anderen aber wurde nach Gebühr Irrtum zuteil. Denn diese haben sich die Teufel zu Freunden genommen und Allāh ausgeschlossen. Und diese wähnen, sie seien rechtgeleitet.
31 Kinder Ādams! Schmückt euch innerlich und äußerlich an jeder Gebetsstätte. Esst und trinkt ohne Verschwendung. Denn Allāh liebt nicht diejenigen, die kein Maß halten können.
32 Sprich: „Wer hat den Schmuck Allāhs verboten, den er für seine Diener hervorgebracht, und die guten Dinge der Versorgung?“ Sprich: „Sie sind für die Gläubigen in diesem Leben und ausschließlich für diese am Tag der Auferstehung zum Genuss im Tschārbāgh der Ewigkeit.“ So machen wir die Zeichen klar für Leute, die Kenntnis besitzen.
33 Sprich: „Mein Herr hat nur Schändlichkeiten verboten. Seien diese offen oder verborgen, dazu frevelhafte, unrechte Taten und ungerechte Gewalttat. Und dass ihr Allāh irgendetwas beigesellt, wozu er keine Ermächtigung herabsandte, und dass ihr ohne Wissen über Allāh sprecht.“
34 Jedes Volk hat eine vorbestimmte Frist. Wenn sie abgelaufen ist, kann niemand sie weder hinausschieben noch vorverlegen, so wenig es auch sein mag.
35 Kinder Ādams! Wann immer Gesandte aus eurer Mitte zu euch kommen, um euch Meine Zeichen zu verkünden, sollt ihr ihnen glauben. Die Frommen, die gute Werke tun, haben nichts zu befürchten und keinen Grund traurig zu sein.
36 Diejenigen aber, die unsere Zeichen verwerfen und sich mit Verachtung von ihnen abwenden, die sollen die Bewohner des Feuers sein; darin müssen sie ewig verweilen.
37 Und wer ist wohl ungerechter als die Ungläubigen, die Lügen über Allāh verbreiten oder seine Verse als Lüge darstellen? Diese Ungläubigen bekommen im Diesseits die für sie vorbestimmten Gaben. Wenn unsere Boten, die Todesengel, zu ihnen kommen, um ihnen ihr Lebensende zu verkünden, sagen sie ihnen: „Wo sind diejenigen, die ihr anstelle Allāhs als Götter angebetet habt?“ Sie werden antworten: „Sie haben uns verlassen.“ So legen sie gegen sich selbst Zeugnis ab und bestätigen, dass sie ungläubig waren.
38 Er wird sprechen: „Tretet ein in das Feuer zu den Scharen der Dschinn und der Menschen, die vor euch dahingingen.“ Sooft eine Schar eintritt, wird sie ihre Schwesterschar verfluchen, bis endlich, wenn sie alle nacheinander darin angekommen sind, die letzten von den ersten sprechen werden: „Unser Herr, diese da haben uns irregeführt, so gib ihnen die Pein des Feuers mehrfach.“ Er wird sprechen: „Alle bekommen eine vielfache Strafe. Ihr aber wisst nichts darüber.“
39 Die Ersten werden den Letzten sagen: „Ihr seid uns gegenüber keineswegs im Vorteil. Kostet also die Strafe für eure Taten aus, die ihr euch zugezogen habt!“
40 Den Ungläubigen, die unsere Zeichen für Lügen halten und auf sie von oben herabschauen, werden sich die Tore des Himmels nicht öffnen, und sie werden nicht in die Dschanna eintreten, ehe nicht ein Kamel durch ein Nadelöhr gelangt. So bestrafen wir die Frevler.
41 Sie bekommen die Dschahannam zum Lager. Und auf ihnen sind Decken aus Feuer der Dschahannam. So bestrafen wir die Ungerechten.
42 Die aber, die glauben und gute Werke tun - wir belasten keine Seele über ihr Vermögen- sie sind die Bewohner des Himmels. Darin sollen sie ewig verweilen.
43 Und wir wollen alles hinwegräumen, was an Groll in ihren Herzen sein mag. Unter ihnen sollen Ströme fließen. Und sie werden sprechen: „Aller Preis gehört Allāh, der uns zu diesem geleitet hat! Wir hätten nicht den Weg zu finden vermocht, hätte Allāh uns nicht geleitet. Die Gesandten unseres Herrn haben uns in der Tat die Wahrheit gebracht.“ Und es soll ihnen zugerufen werden: „Das ist der Himmel, der euch zum Erbe gegeben wird für das, was ihr im Diesseits an gute Werken getan habt.“
44 Die Bewohner der Dschanna werden den Bewohnern der Dschahannam zurufen: „Wir haben das von Allāh Versprochene wahr vorgefunden. Habt ihr auch das von eurem Herrn Versprochene wahr vorgefunden?“ Sie werden antworten: „Ja“. Ein Rufer wird ihnen verkünden: „Allāhs Fluch komme über die Ungerechten!“
45 Ungerecht sind diejenigen, welche die anderen von Allāhs geradem Weg abhalten, den sie krumm wünschen und die nicht an das Jenseits glauben.
46 Zwischen den Bewohnern der Dschanna und der Dschahannam erhebt sich ein Trennwall, auf dessen Höhen Männer sind, die jeden an seinen Merkmalen erkennen. Den für die Dschanna Bestimmten werden sie zurufen: „Salam, Friede sei mit euch!“ Diese sind zwar noch nicht drinnen, aber sie sehnen sich danach.
47 Und wenn ihre Blicke sich den Bewohnern des Feuers zuwenden, sagen sie: „Unser Herr, mache uns nicht zum Volk der Frevler.“
48 Die Männer auf den Höhen werden den Menschen, die sie an ihren Merkmalen erkennen, zurufen: „Was nützen euch hier eure große Zahl und eure Überheblichkeit?“
49 Sind das die Menschen, von denen ihr einst geschworen habt, Allāh würde ihnen nie seine Barmherzigkeit erweisen? Ihnen wird verkündet: „Tretet in die Dschanna ein! Ihr habt nichts zu befürchten und sollt nicht traurig sein.“
50 Die Bewohner der Dschahannam werden die Bewohner der Dschanna anflehen: „Lasst uns etwas Wasser zukommen oder etwas von den Gaben, die Allāh euch gewährt hat!“ Darauf werden sie sagen: „Allāh hat den Ungläubigen beides verboten,
51 da diese ihren Glauben als einen Zeitvertreib und ein Spiel nahmen und sich durch das irdische Leben betörten ließen.“ An diesem Tag nun werden wir sie vergessen, so wie sie die Begegnung an diesem ihren Tag vergaßen und wie sie unsere Zeichen zu leugnen pflegten.
52 Wir haben ihnen eine Schrift gebracht, die wir mit Bedacht auseinandergesetzt haben, als Rechtleitung und Barmherzigkeit für alle Leute, die glauben.
53 Warten sie auf etwas denn ihre Erfüllung? An dem Tage, da seine Erfüllung kommt, werden jene, die es vordem vergessen hatten, sagen: „Die Gesandten unseres Herrn haben in der Tat die Wahrheit gebracht. Haben wir wohl Fürsprecher, die für uns Fürsprache einlegen? Oder könnten wir zurückgeschickt werden, auf dass wir anderes tun möchten, als wir zu tun pflegten?“ Sie haben ihre Seelen zugrunde gerichtet, und das, was sie zu erdichten gewohnt waren, hat sie im Stich gelassen.
54 Siehe, euer Herr ist Allāh. Der die Himmel und die Erde in sechs Zeiten erschuf. Dann übernahm er thronend die Macht. Er lässt die Nacht den Tag verhüllen, der ihr ständig nachfolgt. Die Sonne und der Mond und die Sterne folgen unterwürfig seinem Befehl. Er allein schafft und verfügt. Voller Segen ist Allāh, der Herr der Welten.
55 Betet in Demut und im Verborgenen zu eurem Herrn! Er liebt die nicht, die Übertretungen begehen.
56 Und stiftet nicht Unfrieden auf Erden, nach ihrer Regelung, und rufet ihn an in Furcht und Hoffnung. Wahrlich, Allāhs Barmherzigkeit ist denen nahe, die gute Werke tun.
57 Er ist es, der seiner Barmherzigkeit die Winde als frohe Botschaft voraussendet, bis dass, wenn sie eine schwere Wolke tragen, wir sie zu einem leblosen Land treiben; dann lassen wir aus ihr Wasser niederregnen und bringen damit Früchte hervor von jeglicher Art. Ganz ähnlich rufen wir die Toten ins Leben zurück. Darüber sollt ihr nachdenken.
58 Der gute Boden bringt mit Allāhs Fügung gute Ernte hervor und der schlechte Boden nur eine kümmerliche Ernte. So stellen wir die Zeichen auf vielfältige Weise für dankbare Menschen dar.
59 „Wir entsandten Nūḥ zu seinem Volk, und er sagte: „Mein Volk, dient Allāh; ihr habt keinen anderen Gott außer Allāh. Wahrlich, ich fürchte für euch die Strafe des großen Tages.“
60 Die führenden Männer seines Volkes sagten: „Wir sehen dich wirklich in eindeutigem Irrtum verfangen.“
61 Er sprach: „Mein Volk, es ist kein Irrtum in mir, sondern ich bin ein Gesandter des Herrn der Welten.“
62 Ich überbringe euch nur die Botschaften meines Herrn und gebe euch aufrichtigen Rat, und ich weiß durch Allāh, was ihr nicht wisst.
63 Wundert ihr euch etwa, dass eine Ermahnung zu euch gekommen ist von eurem Herrn, durch einen Mann aus eurer Mitte, auf dass er euch warne und dass ihr rechtschaffen werdet und vielleicht Erbarmen finden möget?“
64 Doch sie leugneten ihn. Doch dann erretteten wir ihn und die bei ihm waren in der Arche, und ließen diejenigen ertrinken, die unsere Zeichen verwarfen. Sie waren wahrlich ein blindes Volk.
65 Zum Volk der ʿĀd entsandten wir ihren Bruder Hūd. Er sprach: „Mein Volk! Betet Allāh alleine an! Ihr habt außer ihm keinen Gott. Wollt ihr nicht von Ehrfurcht vor Allāh erfüllt sein?“
66 Die ungläubigen Häupter seines Volkes sprachen: „Wahrlich, wir sehen dich in Torheit verfangen. Und wahrlich, wir glauben, dass du ein Lügner bist.“
67 Er antwortete ihnen: „Ihr Leute! Bei mir liegt keine Torheit vor. Ich bin vielmehr ein Gesandter des Herrn der Welten.“
68 Ich überbringe euch die Botschaften meines Herrn, und ich bin euch ein aufrichtiger und getreuer Ratgeber.
69 Wundert ihr euch etwa darüber, dass euch eine Ermahnung von eurem Herrn zukommt, die ein Mann aus eurer Mitte übermittelt, um euch zu warnen? Denkt darüber nach, wie er euch zu den Nachfolgern von Nūḥs Volk gemacht und euch körperliche und geistige Fähigkeiten gewährt hat! Gedenkt der Gaben Allāhs, damit es euch wohlergehen mag!“
70 Sie sprachen: „Bist du zu uns gekommen, damit wir Allāh allein verehren und das verlassen, was unsere Väter anbeteten? Bring uns denn her, was du uns androhst, wenn du wahrhaftig bist!“
71 Er antwortete: „Niedergefallen ist nunmehr auf euch Strafe und Zorn von eurem Herrn. Wollt ihr mit mir über Namen streiten, die ihr nanntet - ihr und eure Väter -, wozu Allāh keine Vollmacht hinabsandte? Wartet denn, ich bin mit euch unter den Wartenden.“
72 Sodann retteten wir ihn und seine Gefährten durch unsere Barmherzigkeit, und wir vernichteten die Ungläubigen, die unsere Zeichen für Lügen hielten und nie hätten glauben wollen.
73 Zu den Thamūd entsandten wir ihren Bruder Sâlih. Er sprach: „Mein Volk! Dient Allāh, ihr habt außer ihm keinen Gott! Euch ist ein klares Zeichen von eurem Herrn gegeben worden. Diese Kamelstute Allāhs soll ein Zeichen für euch sein. Ihr sollt sie auf Allāhs Erde weiden lassen und ihr nichts antun, sonst würdet ihr euch eine schwere Strafe zuziehen.
74 Denkt darüber nach, wie er euch zu den Nachfolgern des Volkes der ʿĀd machte und euch an diesem Ort ansiedelte! In den Ebenen baut ihr beeindruckende Bauten und in die Berge meißelt ihr Häuser ein. Gedenkt der Wohltaten Allāhs und richtet kein Unheil auf Erden an!“
75 Die Vornehmen aus seinem Volk aber waren hochmütig. Sie sagten zu den Gläubigen unter den Unterdrückten: „Ihr wisst also ganz sicher, dass Sâlih ein Gesandter seines Herrn ist?“ Sie erwiderten: „Wir glauben an das, womit er von Allāh entsandt worden ist.“
76 Diejenigen, die hochmütig waren, sagten: „Wir glauben nicht an das, woran ihr glaubt.“
77 Und so schnitten sie der Kamelstute die Sehnen durch und trotzten dem Befehl ihres Herrn und sprachen: „Sâlih! Bring uns doch die Strafe, die du uns verheißen hast, wenn du ein Gesandter bist!“
78 Dann Da kam das Erdbeben über sie. Und am Morgen lagen sie in ihrer Behausung tot am Boden.
79 Da wandte er sich von ihnen ab und sprach: „Mein Volk, ich überbrachte euch die Botschaft meines Herrn und bot euch aufrichtigen Rat an, ihr aber liebt die treuen Berater nicht.“
80 Und wir haben Lot entsandt, dass er zu seinem Volk sprach: „Wollt ihr denn wirklich eine Schandtat begehen, wie sie keiner in der Welt vor euch je begangen hat?
81 Ihr gebt euch in eurer Sinnenlust wahrhaftig mit Männern ab, statt mit Frauen. Nein, ihr seid ein Volk, das nicht maßhält.“
82 Als Antwort konnte sein Volk nur sagen: „Vertreibt seine Leute und ihn aus eurer Stadt, denn sie sind Menschen, die sich reinhalten.“
83 Sodann erretteten wir ihn und seine Familie, ausgenommen seine Frau. Denn diese gehörte zu denen, die zurückblieben.
84 Und wir ließen einen gewaltigen Regen über sie niedergehen. Nun sieh, wie das Ende der Frevler und Unrechten war!
85 Zu dem Volk in Madyan entsandten wir ihren Bruder Schu`aib. Er sprach: „Mein Volk! Dient Allāh, ihr habt außer ihm keinen Gott. Zu euch ist ein einleuchtendes Zeichen von Allāh gekommen. Ihr sollt Maße und Gewichte genau beachten, und bringt die Menschen nicht um ihre Rechte und stiftet kein Unheil auf der Erde, da sie bestens geordnet ist! Das ist für euch das Beste, wenn ihr wahrhaftig an Allāh glaubt.
86 Und lauert nicht drohend auf jedem Weg, indem ihr die von Allāhs Weg abtrünnig machen möchtet, die an ihn glauben, und indem ihr ihn zu krümmen sucht. Und denkt daran, wie ihr wenige wart und er euch mehrte. Und schauet, wie das Ende der Unheilstifter war!
87 Und wenn unter euch solche sind, die an das glauben, womit ich gesandt bin, und andere, die nicht glauben, so habt Geduld, bis Allāh zwischen uns richtet, denn er ist der beste Richter.“
88 Die Vornehmen seines Volkes aber erklärten: „Schu`aib, wir werden dich und deine Anhänger aus unserer Stadt vertreiben, wenn ihr nicht zu unserem Glauben zurückkehrt. Da fragte er sie: „Auch wenn das uns zuwiderläuft?
89 Wir wären gewiss Allāh gegenüber Lügner, wenn wir zu eurem Glauben zurückkehrten, nachdem uns Allāh davor gerettet hat. Wir könnten auch niemals willentlich dazu zurückkehren, es sei denn, Allāh, unser Herr, will es. Allāhs Wissen umfasst alles. Auf Allāh verlassen wir uns. Herr, entscheide du zwischen uns und unserem Volk der Wahrheit entsprechend! Du kannst am besten entscheiden.“
90 Und die Vornehmen seines Volkes, die ungläubig waren, sagten: „Wenn ihr Schu`aib folgt, seid ihr wahrlich verloren.“
91 Da kam das Erdbeben über sie. Und am Morgen lagen sie tot in ihren Behausungen am Boden. Am Ende sah es so aus, als hätten die Ungläubigen, die Schu`aib der Lüge bezichtigten, niemals dort gelebt. So waren die Ungläubigen, die Schu`aib der Lüge bezichtigt hatten, die Verlorenen.
93 Zuvor hatte sich Schu`aib von ihnen abgewandt und gesagt: „Mein Volk! Ich habe euch doch nur die Botschaften Allāhs übermittelt und euch von ganzem Herzen aufrichtig beraten. Warum sollte ich über das Schicksal ungläubige Menschen betrübt sein?“
94 Nie sandten wir einen Propheten in eine Stadt, ohne dass wir ihre Bewohner mit Not und Drangsal heimsuchten, auf dass sie sich demütigen möchten.
95 Dann wendeten wir alles vorübergehend zum Guten, dass es den trotzigen Ungläubigen gut ging, woraufhin sie meinten: „Das ist schon immer so gewesen. Schon unsere Väter haben sowohl schlechte als auch gute Zeiten erlebt“ Dann suchten wir sie auf einmal heim, ohne dass sie es vorher auch nur ahnten.
96 Wenn die Bewohner dieser Städte geglaubt hätten und fromm gewesen wären, hätten wir ihnen Segen vom Himmel und von der Erde in Fülle beschert. Weil sie aber unsere Botschaft als Lüge zurückwiesen, haben wir es ihnen mit dem Strafgericht vergolten.
97 Sind sich denn die Bewohner der Städte so sicher, dass unsere Strafe nicht zur Nachtzeit über sie kommt, während sie noch schlafen?
98 Oder sind die Bewohner der Städte sicher, dass unsere Strafe nicht über sie kommt zur Mittagszeit, während sie leichtsinnig spielen und scherzen?
99 Sind sie denn sicher vor dem Plan Allāhs? Aber niemand kann sich vor dem Plan Allāhs sicher fühlen. Nur diejenigen, die verlieren werden, fühlen sich sicher.
100 Leuchtet das denjenigen wirklich nicht ein, die die Erde geerbt haben nach ihren vorherigen Bewohnern, dass wir, wenn es uns gefällt, sie jederzeit für ihre frevelhaften, unrechten Taten treffen können? Und dass wir ihnen ihre Herzen versiegeln können? So dass sie nicht verstehen.
101 Das sind Städte, über die wir dir einige Nachrichten gaben. Zu ihnen kamen die Gesandten mit eindeutigen Beweisen. Aber die Bewohner dieser Städte konnten nicht an eine Botschaft glauben, die sie vormals als Lüge verworfen hatten. So versiegelt Allāh die Herzen der trotzigen Ungläubigen.
102 Und bei den meisten von ihnen fanden wir kein Worthalten zum Bund mit Allāh, sondern wir erfanden die meisten von ihnen als frevelhafte Wortbrüchige.
103 Nach diesen Propheten entsandten wir Mūsā mit unseren Zeichen zu Pharao und seinen Vornehmen, aber auch sie lehnten sie unrechtmäßig ab. Sieh, wie das Ende der Unheilstifter war!
104 Mūsā sprach: „Pharao! Ich bin ein Gesandter Allāhs, des Herrn der Welten.
105 Ich bin verpflichtet, nichts anderes über Allāh zu verkünden, als die reine Wahrheit. Ich bin zu euch mit einem eindeutigen Beweis von eurem Herrn gekommen. Lasse die Kinder Israels mit mir ziehen!“
106 Doch jener erwiderte: „Wenn du wirklich mit einem Zeichen gekommen bist, so weise es vor, wenn du zu den Wahrhaftigen gehörst.“
107 Da warf er seinen Stab nieder und siehe, aus dem Stock wurde auf der Stelle eine leibhaftige Schlange.
108 Und er streckte seine Hand, die er auf die Brust gelegt hatte, hervor. Sie war für alle, die hinsahen, weiß.
109 Die Vornehmen von Pharaos Volk sprachen: „Wahrlich, das ist ein geschickter Zauberer.
110 Er will euch mit seinem Zauber aus eurer Heimat vertreiben. Was befehlt ihr?“
111 Sie sprachen: „Halte ihn und seinen Bruder hin und schicke Boten in alle Städte, damit sie zu einer Versammlung aufrufen!
112 Dass sie jeden kundigen und geschickten Zauberer zu dir bringen sollen.“
113 Die Zauberer erschienen vor Pharao und sprachen: „Wir bekommen doch bestimmt einen hohen Lohn, wenn wir obsiegen?“
114Er antwortete: „Ja, und ihr werdet zu meinen Nächsten, meinen Vertrauten gehören.“
115 Da sprachen sie: „Mūsā! Entweder wirfst du zuerst, oder wir sind es, die zuerst werfen.“
116 Er antwortete: „Fangt an!“ Als sie warfen, verzauberten sie die Augen der Leute und jagten ihnen Angst ein, da sie großen Zauberei darboten.
117 Und wir gaben Mūsā die Weisung ein: „Wirf deinen Stab!“ Und siehe, er verschlang alles, was sie an Trug vollbracht.
118 So wurde die Wahrheit festgestellt, und ihre Werke erwiesen sich als nichtig.
119 Jene wurden damals besiegt, und beschämt kehrten sie um.
120 Und die Zauberer trieb es, in Anbetung niederzufallen.
121 Sie sprachen: „Wir glauben an den Herrn, an Allāh, den Herrn der Welten,
122 den Herrn von Mūsā und Aaron“.
123 Pharao sprach: „Glaubt ihr wirklich an ihn, bevor ich es euch erlaube? Das ist eine Verschwörung, die ihr in der Stadt geschmiedet habt, um ihre Bewohner zu vertreiben. Ihr werdet bald wissen, wie ich eure Untat bestrafen werde.
124 Wahrlich, für den Ungehorsam lasse ich euch Hände und Füße abschlagen. Danach lasse ich euch alle kreuzigen.“
125 Sie aber antworteten: „Zu unserem Herrn kehren wir dann zurück.
126 Du nimmst nur darum Rache an uns, weil wir an die Zeichen unseres Herrn glaubten, als sie zu uns gekommen sind. Unser Herr, gewähre uns reichlich Geduld und lasse uns als Gottergebene, als Muslime sterben.“
127 Die Anführer von Pharaos Volk sprachen: „Willst du zulassen, dass Mūsā und sein Volk Unfrieden stiften im Land und dich und deine Götter verlassen?“ Er antwortete: „Wir wollen ihre Söhne umbringen und nur ihre Frauen am Leben lassen. Denn wir haben ja über sie Gewalt.“
128 Da sprach Mūsā zu seinem Volk: „Fleht Allāhs Hilfe an und seid standhaft. Wahrlich, die Erde ist Allāhs! Er allein vererbt sie, wem er will unter seinen Dienern. Und das gute Ende aller Dinge fällt dereinst zugunsten der von Ehrfurcht vor Allāh erfüllten aus.“
129 Sie sagten: „Wir sind heimgesucht worden, bevor du zu uns kamst und werden auch heimgesucht werden, nachdem du zu uns gekommen bist.“ Er erwiderte zu ihnen: „Möge Allāh, der Herr, euren Feind vernichten und euch zu den Nachfolgern im euch versprochenen Land machen, und so wird er sehen, wie ihr dann handeln werdet.“
130 Und wir straften Pharaos Volk mit langer Dürre und Mangel an Früchten, auf dass sie sich ermahnen ließen.
131 Doch als dann Gutes zu ihnen kam, sagten sie: „Das gebührt uns.“ Und wenn sie ein Übel befiel, so schrieben sie das Unheil Mūsā und den Seinigen zu. In Wirklichkeit aber ist ihr Unheil ganz allein in Allāhs Hand, jedoch die meisten von ihnen wissen es nicht.
132 Sie sagten: „Du könntest uns so viele Zeichen bringen wie du willst, um uns zu bezaubern, wir werden dir auf keinen Fall glauben.“
133 Da sandten wir die Flut über sie: die Heuschrecken, die Läuse, die Frösche und das Blut. Wir sandten sie als Zeichen eines nach dem anderen. Aber sie waren hochmütig und sie waren wirklich sündige Leute.
134 Wenn eine Plage sie heimsuchte, forderten sie Mūsā auf: „Mūsā, bete zu deinem Herrn aufgrund seiner dir offenbarten Verheißung! Wenn du die Plage von uns abwendest, werden wir dir glauben und die Kinder Israels mit dir ziehen lassen.“
135 Doch als wir ihnen die Strafe erließen auf eine Frist, die sie vollenden sollten, siehe, da brachen sie das Wort.
136 Darauf straften wir sie und ließen sie im Meer ertrinken, weil sie unsere Zeichen als Lügen behandelten und nicht auf sie achteten.
137 Wir gaben dem Volk, das unterdrückt worden war, das Land, das wir gesegnet hatten, vom Osten bis zum Westen als Erbe. Das erhabene Wort deines Herrn erfüllte sich für die Kinder Israels, weil sie in der Not geduldig waren. Und wir zerstörten, was Pharao und sein Volk so fest gebaut und an hohen und prächtigen Bauten erschaffen hatten.
138 Wir brachten die Kinder Israels über das Meer. Sie trafen dort auf ein Volk, das seine eigenen zu Unrecht beigesellten Teilhaber voller Hingabe anbetete. Sie sagten: „Mūsā, mache uns einen Allāh wie die Götter, die diese Menschen haben!“ Er aber erwiderte: „Ihr seid wirklich ein unwissendes Volk!
139 „Das, was diese da treiben, ist sicherlich dem Untergang geweiht. Alles, was sie tun, ist falsch.“
140 Er sprach: „Soll ich für euch einen anderen Gott fordern als Allāh, obwohl er euch erhöht hat über die Völker?“
141 Wir haben euch doch vor dem Volk Pharaos gerettet, das euch die schlimmsten Qualen auferlegte. Man tötete eure Söhne und ließ nur eure Frauen am Leben. Und hierin lag für euch eine schwere Prüfung von eurem Herrn.
142 Wir versprachen Mūsā Zwiegespräch und Offenbarung am Sinai nach dreißig Nächten innigen Gebets, die wir durch weitere zehn ergänzten, so dass die seinem Herrn gewidmete Gebetszeit vierzig Nächte betrug. Mūsā sagte zu seinem Bruder Aaron: „Sei mein Stellvertreter bei der Leitung meines Volkes! Mache, was gut ist und gehe nicht den Weg der Unheilstifter!“
143 Als Mūsā zu der bestimmten Zeit kam und sein Herr zu ihm sprach, sagte er: „Allāh, zeige dich mir, dass ich dich anschaue!“ Allāh erwiderte zu ihm: „Du wirst mich niemals sehen können. Schaue aber zu dem Berg dort, wenn er an seiner Stelle bleibt, dann wirst du mich sehen können! Als aber sein Herr auf dem Berg erschien, schlug er den Berg zu Staub nieder. Da fiel Mūsā ohnmächtig zu Boden. Als er wieder zu sich kam, rief er: „Erhaben bist du! Ich bereue es und bitte dich um Vergebung, und ich bin der erste der Gläubigen.“
144 Allāh sprach: „O Mūsā, Ich habe dich vor den Menschen durch meine Botschaft und durch ein Wort zu dir auserwählt. So nimm denn, was ich dir gegeben habe, und sei einer der Dankbaren.“
145 Und wir schrieben ihm auf den Gesetzestafeln allerlei auf zur Ermahnung und Erklärung von allen Dingen: „Nimm sie ernst und befiehl deinem Volk, sich für das Beste davon zu entscheiden! Ich werde euch zur Belehrung die Orte zeigen, wo die inzwischen bestraften Frevler gelebt haben.
146 Abwenden aber werde ich von meinen Zeichen diejenigen, die sich im Lande hochmütig gegen alles Recht aufführen. Und wenn sie auch alle Zeichen sehen, so wollen sie nicht daran glauben. Und wenn sie den Weg der Rechtschaffenheit sehen, so wollen sie ihn nicht als Weg annehmen; sehen sie aber den Weg des Irrtums, so nehmen sie ihn als Weg an. Das liegt daran, dass sie unsere Zeichen für Lügen halten und dass sie sich achtlos davon abwenden.
147 Die Werke derer, die unsere Zeichen für Lügen halten und leugnen, dass sie uns im Jenseits treffen werden, sind null und nichtig. Können sie belohnt werden außer für das, was sie tun?
148 Und die Leute Mūsās aber nahmen sich, nachdem er weggegangen war, aus ihren Schmucksachen ein leibhaftiges Kalb, das muhte. Merkten sie nicht, dass es nicht mit ihnen sprach und dass es ihnen nicht den rechten Weg wies? Sie vergötterten es einfach und frevelten!
149 Als sie sich ihres großen Frevels bewusstwurden, tiefste Reue empfanden und erkannten, dass sie irregegangen waren, sprachen sie: „Wenn unser Herr uns nicht Barmherzigkeit erweist und uns vergibt, so werden wir ganz gewiss unter den Verlierenden sein.“
150 Als Mūsā zu seinem Volk zurückkehrte, zornig und bekümmert, da sprach er: „Schlimm ist, was ihr in meiner Abwesenheit an meiner Stelle verübtet. Seid ihr so in Eile gewesen, dass ihr Allāhs Befehl gemäß nicht warten konntet?“ Und er warf die Tafeln hin und packte seinen Bruder beim Kopf, ihn zu sich zerrend. Aaron flehte: „Sohn meiner Mutter, siehe, das Volk hielt mich für schwach, und fast hätten sie mich getötet. Nur deshalb lasse nicht die Feinde über mich frohlocken und schlage mich nicht zum Volk der Ungerechten.“
151 Mūsā sprach: „Herr! Vergib mir und meinem Bruder und lasse uns in deine Barmherzigkeit eingehen! Niemand ist so barmherzig wie du.“
152 Denjenigen, die das Kalb weiterhin anbeten, wird von ihrem Herrn Zorn und Erniedrigung im Leben auf Erden zufallen. So bestrafen wir die Lügner und Frevler.
153 Die aber Böses taten und darauf bereuten und glaubten - wahrlich, dein Herr ist nachträglich allverzeihend, allbarmherzig.
154 Als sich Mūsās Zorn gelegt hatte, nahm er die Tafeln wieder auf, auf denen Rechtleitung und Barmherzigkeit für die von Ehrfurcht vor Allāh erfüllten festgehalten war.
155 Mūsā wählte aus seinem Volk siebzig Männer zu der durch uns bestimmten Zeit. Als sie jedoch eine gewaltige Erschütterung ereilte, sprach Mūsā: „Wenn du gewollt hättest, hättest du sie und mich schon früher vernichtet. Willst du uns jetzt wegen der von den Törichten unter uns begangenen Taten vernichten? Das ist gewiss nichts anderes als eine Prüfung, durch die du irregehen lässt, wen du willst und rechtleitest, wen du willst. Du bist unser Beschützer. So vergib uns und sei uns barmherzig, bist du doch der Allvergebende!
156 Und gewähre uns in diesem Leben und im Jenseits guten Lohn! Wir haben uns dir reuevoll zugewandt.“ Allāh sprach: „Meine Strafe richte ich an wen ich will, und meine Barmherzigkeit umfasst alles. Ich habe sie für die Gläubigen bestimmt, die fromm sind, die Zakāt-Abgaben leisten und diejenigen, die aufrichtig an unsere Zeichen glauben,
157 die da folgen dem Gesandten, dem Propheten, dem Makellosen, den sie bei sich in der Thora und im Evangelium erwähnt finden. Dieser befiehlt ihnen das Gute und verbietet ihnen das Böse, und dieser erlaubt ihnen die guten Dinge und verwehrt ihnen die schlechten, und dieser nimmt hinweg von ihnen ihre Last und die Fesseln, die auf ihnen lagen. Die also an ihn glauben und ihn stärken und ihm helfen und dem Licht folgen, das mit ihm hinabgesandt wurde, die sollen Erfolg haben.
158 Sprich: „Ihr Menschen, ich bin euch allen ein Gesandter Allāhs, dem das Königreich der Himmel und der Erde ist. Es ist kein Allāh außer Allāh. Allāh gibt Leben und er lässt sterben. Darum glaubt an Allāh und an seinen Gesandten, den Propheten, den Makellosen, der an Allāh glaubt und an seine Worte; und folgt ihm, auf dass ihr recht geleitet werdet.“
159 Und unter dem Volk des Mūsās gibt es eine Gemeinschaft, die zum wahren Glauben von Mūsā leitet und demgemäß gerecht urteilt.
160 Wir teilten das Volk von Mūsā in zwölf Stämme und Gemeinschaften auf. Als das Volk von Mūsā ihn um Trinkwasser bat, gaben wir ihm ein: „Schlage mit deinem Stock auf den Fels!“ Da entsprangen dem Felsen zwölf Quellen. Und jeder Stamm kannte von da an seine Trinkstelle. Wir ließen die Wolken ihnen Schatten spenden, und wir sandten ihnen süße Manna und Salwa-Wachteln herab. „Esst von den guten Gaben, die wir euch gewährt haben!“ Nicht uns, sondern sich selbst taten sie unrecht.
161 Und wenn ihnen gesagt wird: „Wohnt in dieser Stadt und nehmet von ihr eure Speise, wo immer ihr wollt, und sprecht: „Vergebung!“ und geht durch das Tor ein, indem ihr euch niederwerft! Dann werden wir euch eure frevelhaften, unrechten Taten vergeben. Und wahrlich, wir werden jenen, die gute Werke vollbringen, noch mehr an Gnade zuteil lassen.“
162 Da vertauschten die Ungerechten unter ihnen den Ausspruch mit einem anderen als dem, der zu ihnen gesprochen worden war. Darum sandten wir wegen ihres frevelhaften Tuns ein Strafgericht vom Himmel über sie hernieder.
163 Und frage sie nach der Stadt, die am Meer lag, und wie sie den Schabbat entweihten! Damals, als ihre Fische am Tag, an dem sie Schabbat hatten, zu ihnen nach oben geschwommen kamen, jedoch dann, wenn sie nicht Schabbat feierten, nicht. So prüften wir sie wegen der Frevel, die sie begangen hatten.
164 Einmal fragte eine Gruppe unter ihnen: „Warum predigt ihr überhaupt für diese Menschen, die Allāh vernichten oder qualvoll bestrafen wird?“ Sie antworteten: „Das tun wir, um uns eurem Herrn gegenüber der Ermahnungspflicht zu genügen und in der Hoffnung, sie würden den wahren Glauben erkennen.“
165 Und als sie die Ermahnung missachteten und so taten, als hätten sie sie vergessen, retteten wir die Guten, die von üblen Taten abrieten, und erlegten den Ungerechten wegen der begangenen Frevel eine qualvolle Strafe auf.
166 Als sie trotzig bei dem verharrten, was ihnen verboten war, da sprachen wir zu ihnen: „Werdet denn verächtliche Affen!“
167 Und gedenke der Zeit als Allāh erklärte, er werde bis zum Jüngsten Tag Menschen über sie herfallen lassen, die ihnen qualvolle Pein zufügen. Dein Herr ist schnell im Strafen, aber auch verzeihend und barmherzig .
168 Wir haben sie in Gemeinschaften auf der Erde verstreut. Manche von ihnen sind rechtschaffene Menschen, und manche sind wahrlich Übeltäter. Wir haben sie mit Gutem und Bösem geprüft, damit sie zur Wahrheit zurückfinden.
169 Es folgten ihnen Nachkommen, die die Schrift, die Thora, erbten. Sie verschrieben sich aber den vergänglichen irdischen Gütern und meinten: „Uns wird bestimmt verziehen werden.“ Wenn sich ihnen wieder vergängliche irdische Güter bieten, werden sie sich ihnen aufs Neue verschreiben. Ist ihnen im Buch, der Thora, nicht die Verpflichtung auferlegt worden, Allāh nichts anderes zuzuschreiben als die Wahrheit? Das haben sie in der Schrift doch studiert! Das Jenseits ist für die Gläubigen, die alle Frevel meiden, besser als das Diesseits. Wollt ihr das denn nicht verstehen?
170 Und diejenigen, die an der Schrift, der Thora, festhalten und das Gebet verrichten - wir lassen Rechtschaffenen den Lohn nicht verloren gehen.
171 Einst hoben wir den Berg Sinai über ihnen wie einen Nebelstreif. Sie dachten, er würde auf sie herabfallen. Wir sprachen: „Haltet an den Offenbarungen fest, die wir euch gewährt haben und denkt über ihren Sinn nach, auf dass ihr von Ehrfurcht vor Allāh erfüllt werdet!“
172 Und als dein Herr einst aus der Lende der Kinder Ādams deren Nachkommenschaft nahm und sie gegen sich selber zeugen ließ! „Bin ich nicht euer Herr?“ Sie antworteten: „Jawohl, wir bezeugen es.“ Dies tat er, damit ihr am Jüngsten Tag nicht sagt: „Wir haben die Wahrheit über Allāh nicht erkennen können.“
173 Oder damit ihr nicht sagt: „Es waren unsere Väter, die Vielgötterei betrieben, und wir als ihre Nachkommen haben es ihnen doch bloß nachgemacht. Willst du uns wegen der Untaten dieser Ungläubigen denn wirklich eine vernichtende Strafe auferlegen?“
174 Also machen wir die Zeichen klar, auf dass sie sich bekehren möchten.
175 Erzähle ihnen die Geschichte dessen, dem wir unsere Zeichen gaben, der sich aber von ihnen abwendete. So stellte ihm Schaitan nach. Und er wurde einer der Irregegangenen.
176 Und hätten wir es gewollt, hätten wir ihn dadurch erhöhen können; doch er neigte der Erde zu und folgte seiner eigenen Neigung. Er gleicht daher einem Hund. Treibst du ihn fort, so hängt er seine Zunge heraus. Lässt du aber von ihm ab, so hängt er auch seine Zunge heraus. Gerade so ergeht es Leuten, die unsere Zeichen leugnen. Trage ihnen deshalb die belehrenden Geschichten vor, damit sie darüber nachdenken!
177 Schlimm steht es mit Leuten, die unsere Zeichen leugnen, und gegen sich selber freveln!
178 Wen Allāh leitet, der ist auf dem rechten Pfade. Die er aber zu Irrenden erklärt, das sind die Verlorenen.
179 Wir haben viele der Dschinn und der Menschen erschaffen, deren Ende die Dschahannam sein wird! Sie haben Herzen, doch sie verstehen nicht. Sie haben Augen, doch sie sehen nicht. Sie haben Ohren, doch sie hören nicht. Sie sind wie das Vieh. Ja, sie sind weit vom Weg abgeirrt. Das sind fürwahr die Achtlosen.
180 Allāhs sind die schönsten Namen. So rufet ihn an mit ihnen. Und wendet euch von den Menschen ab, die ketzerisch damit umgehen! Sie werden für ihre Untaten bestraft werden.
181 Und unter denen, die wir erschufen, ist eine Umma, das mit der Wahrheit leitet und danach Gerechtigkeit übt.
182 Die aber unsere Zeichen leugnen, die werden wir der Vernichtung überantworten. Schritt für Schritt, auf eine Weise, die sie nicht kennen.
183 Doch ich lasse ihnen Zeit. Meine verborgenen Strafpläne sind hart.
184 Haben sie nicht nachgedacht? Ihr Gefährte ist keineswegs besessen. Er ist ein offenkundiger Warner.
185 Haben sie denn nicht das Königreich der Himmel und der Erde gesehen und alle Dinge, die Allāh geschaffen hat, und dass sich ihre Lebensfrist vielleicht schon dem Ende nähert? Woran sonst wollen sie wohl glauben nach diesem?
186 Wen Allāh zum Irrenden erklärt, für den kann es keinen Führer geben. Und er lässt sie in ihrer Widerspenstigkeit blindlings wandern.
187 Sie werden dich nach der „Stunde“ befragen, wann sie wohl eintreten wird? Sprich: „Das Wissen darum ist bei meinem Herrn allein. Keiner als er kann sie bekannt geben zu ihrer Zeit. Schwer lastet sie auf den Himmeln und auf der Erde. Sie soll über euch nur plötzlich hereinbrechen.“ Sie befragen dich, als ob du über sie sehr wissensbegierig wärest. Sprich: „Das Wissen darum ist bei Allāh allein; doch die meisten Menschen begreifen es nicht.“
188 Sprich: „Ich habe nicht die Macht, mir selbst zu nützen oder zu schaden, es sei denn wie Allāh es will. Und hätte ich Kenntnis von dem Verborgenen, wahrlich, ich hätte mir Fülle des Guten zu sichern vermocht, und Übles hätte mich nicht berührt. Ich bin ja nur ein Warner und ein Bringer froher Botschaft für ein gläubiges Volk.“
189 Er ist es, der euch aus einem einzigen Wesen erschaffen hat, aus dem er diesem seine Gattin machte, bei der er Geborgenheit finden sollte. Nachdem der Mann bei der Frau eingegangen ist, trägt sie zunächst eine leichte Last, die sich weiterentwickelt und immer schwerer wird. Hierauf bitten sie Gott: „Wenn du uns ein gesundes Kind bescherst, werden wir sehr dankbar sein.“
190 Aber als er ihnen dann ein gesundes Kind gewährt hatte, schrieben sie Allāh Teilhaber zu, die Anteil haben sollten an dem, was doch Allāh alleine ihnen gegeben hatte. Doch Allāh ist erhaben über das, was sie ihm beigesellen.
191Wollen sie denn diejenigen anbeten, die nichts erschaffen können und selbst nur Erschaffene sind?
192 Und sie vermögen ihnen keine Hilfe zu gewähren, noch können sie sich selber helfen.193 Und wenn ihr sie zum rechten Pfad ruft, dann folgen sie euch nicht. Es ist ganz gleich für euch, ob ihr sie ruft oder ob ihr schweigt.
194 Jene, die ihr statt Allāh anruft, sind Menschen wie ihr selbst. Ruft sie denn an und lasst sie euch Antwort geben, wenn ihr wahrhaft seid.
195 Sie können nicht einmal was ihr könnt. Haben sie etwa Füße, mit denen sie gehen oder Hände, mit denen sie zuschlagen oder Augen, mit denen sie sehen oder Ohren, mit denen sie hören können? Sprich: „Ruft eure zu Unrecht beigesellten Teilhaber an, die ihr Allāh beigesellt, und schmiedet unverzüglich böse Pläne gegen mich!
196 Mein Freund ist Allāh, der die Schrift herabgesandt hat. Er hält mit den Rechtschaffenen Freundschaft.
197 Die aber, die ihr statt ihn anruft, sie vermögen euch nicht zu helfen, noch können sie sich selber helfen.
198 Und wenn ihr sie aufruft, euch rechtzuleiten, hören sie nicht. Sie scheinen dich anzuschauen, doch sie sehen nicht.“
199 Übe Nachsicht, gebiete das Rechte und wende dich von den Unwissenden ab.
200 Und wenn dir der Schaitan Böses zuflüstern sollte, suche Zuflucht bei Allāh! Wahrlich, er ist allhörend, allwissend.
201 Die dann von Ehrfurcht vor Allāh erfüllt sind, wenn eine Heimsuchung durch Schaitan zu ihnen kommt, und dann sich erinnern, siehe, da beginnen sie zu sehen.
202 Aber ihre heidnischen Brüder bestärken sie in der Verirrung. Und dann lassen sie darin nicht nach.
203 Wenn du den Ungläubigen nicht das von ihnen geforderte Zeichen bringst, sagen sie dir: „Du musst es dringend von deinem Herrn fordern!“ Sprich: „Ich befolge nur die Offenbarung, die mir von meinem Herrn eingegeben wird. Hier, im Qurʾān, sind Beweise von eurem Herrn, die der gesunde Menschenverstand einsieht - und auch Rechtleitung und Barmherzigkeit für die Gläubigen.“
204 Und wenn der Qurʾān verlesen wird, so hört zu und schweigt in Aufmerksamkeit, auf dass ihr Erbarmen finden möget.
205 Und gedenke innig deines Herrn, in Demut und ehrfürchtig, und gedenke seiner morgens und abends ständig ohne laute Worte! Reihe dich nicht unter die Achtlosen, die sich Allāh nicht ständig vergegenwärtigen!
206 Die ihrem Herrn Nahestehenden wähnen sich nicht zu erhaben, um ihm zu dienen, sondern lobpreisen ihn und werfen sich vor ihm nieder.
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Zitieren als Online-Quelle lang: https://koran.rodena.de/index.php?sure=7 [09.12.2024]
Zitieren als Buch-Quelle: Neumann, Phelan Andreas: Der Koran, Versuch einer Übersetzungsharmonie auf Grundlage der Synopse verschiedener deutschsprachiger Übersetzungen, Luxemburg 2019, 7.{Versnummer}
Zitieren als Buch-Quelle kurz: Neumann: Koran,7.{Versnummer}