Sure 30
الرّوم
ar-Rūm/ Die Römer
Sure
30 Die Römer
Im Namen Allāhs, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen.
1 Alif Lam Mim. (Alif, Lâm, Mîm.)
2 Die Römer sind besiegt worden
3 in den naheliegenden Gebieten. Nach der Niederlage werden sie aber siegreich sein
4 in wenigen Jahren - Allāhs ist die Herrschaft vorher und nachher -, und an jenem Tag werden sich die Gläubigen freuen.
5 Mit Allāhs Hilfe. Er hilft, wem er will; und er ist der Allmächtige, der Allbarmherzige.
6 Das ist Allāhs Verheißung. Und Allāh bricht sein Wort nicht, aber die meisten Menschen wissen es nicht.
7 Sie kennen nur die Äußerlichkeiten des irdischen Lebens, aber vom jenseitigen Leben sind sie völlig abgewandt.
8 Haben sie denn nicht nachgedacht in ihrem Innern? Allāh hat die Himmel und die Erde und was zwischen den beiden ist nur in Weisheit geschaffen und auf eine bestimmte Frist. Doch wahrlich, viele unter den Menschen glauben nicht an die Begegnung mit ihrem Herrn.
9 Sind sie denn nicht auf der Erde umhergereist, so dass sie sehen konnten, wie das Ende derer war, die vor ihnen waren? Jene waren stärker als sie an Kraft, und sie bebauten das Land und bevölkerten es mehr, als diese es bevölkert haben. Und ihre Gesandten kamen zu ihnen mit offenkundigen Zeichen. Und Allāh wollte ihnen kein Unrecht antun, sondern sich selbst haben sie Unrecht getan.
10 Dann kam das Ende der schlimmsten Frevler, die Allāhs Zeichen als Lüge abtaten und über sie spotteten.
11 Allāh bringt die Schöpfung hervor; dann lässt er sie wiederkehren; zu ihm dann werdet ihr zurückgebracht werden.
12 Und wenn die Stunde des Jüngsten Gerichts kommt, werden die Frevler völlig verzweifelt sein.
13 Denn die Teilhaber, die sie Allāh beigesellt haben, werden dann keine Fürsprache für sie einlegen können, und sie sind es, die sie zu Ungläubigen gemacht haben.
14 Wenn die Stunde des Jüngsten Gerichts kommt, werden sie in Gruppen eingeteilt werden.
15 Was nun die betrifft, die glaubten und gute Werke übten, so werden sie in einem paradiesischen Garten glücklich gemacht werden.
16 Diejenigen aber, die ungläubig waren und unsere Zeichen und die Begegnung im Jenseits leugneten, diese sollen zur Strafe herbeigebracht werden.
17 Allāh sei nun gepriesen, wenn ihr den Abend und wenn ihr den Morgen verbringt
18 denn ihm allein gebührt alle Lobpreisung in den Himmeln und auf Erden - und am Nachmittag und wenn ihr das Sinken der Sonne seht.
19 Er bringt das Lebendige aus dem Toten und das Tote aus dem Lebendigen hervor, und er belebt die Erde nach ihrem Tod. Auf diese Weise werdet ihr nach dem Tod auferweckt werden.
20 Zu den Zeichen Allāhs gehört, dass er euch aus Staub erschaffen hat, und nun seid ihr Menschen, die sich auf der Erde ausbreiten.
21 Und unter seinen Zeichen ist dies, dass er Gattinnen für euch schuf aus euch selber, auf dass ihr Frieden in ihnen finden möget, und er hat Liebe und Zärtlichkeit zwischen euch gesetzt. Hierin sind wahrlich Zeichen für ein Volk, das nachdenkt.
22 Und unter seinen Zeichen sind die Schöpfung der Himmel und der Erde und die Verschiedenheit eurer Sprachen und Hautfarben. Hierin sind wahrlich Zeichen für die Wissenden.
23 Und unter seinen Zeichen ist euer Schlafen bei Nacht und Tag und euer Trachten nach seiner Gnadenfülle. Hierin sind wahrlich Zeichen für ein Volk, das hört.
24 Und zu seinen Zeichen gehört, dass er euch den Blitz zeigt, der Angst und Hoffnung hervorruft. Er lässt vom Himmel Wasser herabkommen, mit dem die Erde wieder belebt wird nach ihrem Tod. Darin sind Zeichen für Menschen, die sich des Verstandes bedienen können.
25 Und zu seinen Zeichen gehört, dass Himmel und Erde seinem Befehl gemäß bestehen. Wenn er euch dann zur Auferstehung rufen wird, werdet ihr aus der Erde hervortreten.
26 Sein ist, wer in den Himmeln und auf der Erde ist. Alle sind ihm gehorsam.
27 Und er ist es, der die Schöpfung hervorbringt, dann wiederholt er sie, und dies ist ihm noch leichter. Sein ist das schönste Gleichnis in den Himmeln und auf der Erde. Und Allāh ist der Allmächtige, der Allweise.
28 Er führt euch ein Gleichnis aus eurem Leben selbst an. Nehmt ihr etwa von euren leibeigenen Dienern welche, die ihr so zu euren Gefährten macht, dass sie euch beigesellt sind und mit euch die Herrschaft über das euch von Allāh gegebene Vermögen teilen? Tätet ihr das, würdet ihr eure leibeigenen Diener, die euch gleichgestellt wären, so fürchten wie ihr euch gegenseitig fürchtet. So führen wir die Verse auf vielfältige Weise an für Menschen, die sich des Verstandes bedienen.
29 Die Ungerechten aber folgen ihren bösen Gelüsten ohne Einsicht. Und wer kann den leiten, den Allāh zum Irrenden erklärt? Für solche wird es keine Helfer geben.
30 Wende dich deshalb dem wahren Glauben zu, frei von allen Irrlehren, die Allāh Teilhaber beigesellen! Das ist Allāhs Gesetz, gemäß dem er die Menschen erschaffen hat. Allāhs Schöpfung ändert sich nicht. Das ist der wahre Glaube. Doch die meisten Menschen wissen es nicht .
31 Seid reumütig, fürchtet Allāh, verrichtet die Gebete und reiht euch nicht unter die Diener der zu Unrecht beigesellten Teilhaber, die Allāh Teilhaber beigesellen,
32 unter diejenigen, die ihren Glauben durch Streitigkeiten in kleinere Gruppen zersplittern! Jede Glaubensrichtung hält dabei ihre Meinung für die richtige. Wie sie doch irren.
33 Und wenn die Menschen heimgesucht werden, rufen sie reumütig Allāh an. Lässt er sie dann von seiner Barmherzigkeit kosten, gesellen sie ihrem Herrn Teilhaber bei
34 und verkennen die Gnade, die wir ihnen erwiesen haben. Genießt nach Lust und Laune das vergängliche irdische Leben! Bald werdet ihr wissen, welches Ende euch erwartet.
35 Haben wir ihnen etwa Ermächtigung niedergesandt, die darüber berichtet, was sie Allāh an Teilhabern beigesellen?
36 Und wenn wir die Menschen Barmherzigkeit kosten lassen, freuen sie sich darüber, doch wenn sie wegen ihrer Untaten Unheil trifft, sind sie verzweifelt.
37 Haben sie nicht gesehen, dass Allāh die Mittel zum Unterhalt weitet und beschränkt, wem er will? Hierin sind wahrlich Zeichen für ein Volk, das glaubt.
38 So gib dem Verwandten, was ihm zukommt, wie auch dem Bedürftigen und dem Wanderer. Das ist das Beste für diejenigen, die nach Allāhs Antlitz verlangen, und sie sind die Erfolgreichen.
39 Was immer ihr auf Zinsen verleiht, damit es sich vermehre mit dem Gut der Menschen, es vermehrt sich nicht vor Allāh. Doch was ihr an Zakāt gebt, indem ihr nach Allāhs Antlitz verlangt - sie sind es, die vielfache Mehrung empfangen werden.
40 Allāh ist es, der euch erschaffen hat und der euch versorgt, dann abberuft und eines Tages auferwecken wird. Gibt es unter den Allāh von euch beigesellten Teilhabern auch nur einen, der auch nur etwas davon zu tun vermag? Gepriesen sei Allāh! Und hoch erhaben ist er über allem, was sie ihm beigesellen.
41 Sichtbar ist das Unheil an Land und auf dem Meer infolge der üblen Taten, die die Menschen begangen haben. Allāh lässt sie auf Erden etwas von den Folgen ihrer Werke erleiden, auf dass sie reumütig davon ablassen.
42 Sprich: „Geht auf der Erde umher und seht, welches Ende den Früheren beschieden war! Die meisten waren Diener der zu Unrecht beigesellten Teilhaber, die Allāh Teilhaber beigesellten.“
43 Wende dich dem wahren Glauben zu, bevor ein Tag kommt, den niemand gegen Allāhs Verfügung abzuwenden vermag! An diesem Tag werden sie in Gruppen geteilt werden.
44 Wer ungläubig ist, bürdet sich selbst seinen Unglauben auf. Die Rechtschaffenen, die gute Werke verrichten, ebnen sich selbst den Weg in die Dschanna.
45 Allāh belohnt die Gläubigen, die gute Werke tun mit seiner Gnade. Allāh liebt nicht die Ungläubigen.
46 Und unter seinen Zeichen ist dies, dass er die Winde entsendet mit froher Botschaft, auf dass er euch von seiner Barmherzigkeit kosten lasse, und dass die Schiffe segeln auf sein Geheiß, und dass ihr nach seiner Gnadenfülle trachtet, und dass ihr dankbar seid.
47 Wir schickten schon Gesandte vor dir zu ihrem eigenen Volk. Sie brachten ihnen klare Beweise. Dann straften wir die Schuldigen; und es lag uns, den Gläubigen zu helfen.
48 Allāh ist es, der die Winde entsendet, so dass sie eine Wolke hochtreiben. Dann breitet er sie am Himmel aus, wie er will, und häuft sie auf, Schicht auf Schicht, und du siehst den Regen hervorbrechen aus ihrer Mitte. Und wenn er ihn fallen lässt auf wen er will von seinen Dienern, siehe, dann jauchzen sie, und freuen sich darüber.
49 Obwohl sie zuvor, ehe er auf sie niedergesandt wurde, hoffnungslos waren, verzweifelt.
50 Schau dann auf die Spuren von Allāhs Barmherzigkeit, wie er die Erde nach ihrem Tode belebt. Wahrlich, derselbe wird auch die Toten erwecken; denn er hat Macht über alle Dinge.
51 Und wenn wir einen schädlichen Wind geschickt hätten und sie die Pflanzen vergilbt und welk gesehen hätten, wären sie weiter dabei geblieben, Allāhs Allmacht abzustreiten.
52 Und du kannst die Toten nicht hörend machen, noch kannst du die Tauben den Ruf hören machen, wenn sie den Rücken kehren,
53 noch wirst du die Blinden aus ihrem Irrweg leiten können. Nur die wirst du hörend machen, die an unsere Zeichen glauben und sich uns ergeben.
54 Allāh ist es, der euch im Zustand der Schwäche erschaffen hat, dann auf die Phase der Schwäche eine der Stärke gewährte und danach wieder eine der Schwäche, des Alterns und des Ergrauens, folgen lässt. Er erschafft, was er will. Allāh ist der Allwissende, der Allmächtige.
55 Wenn die Stunde der Auferstehung dereinst kommt, werden die Frevler schwören, dass sie im Diesseits nur eine Stunde verweilt hätten. So haben sie sich täuschen lassen!
56 Diejenigen, denen Wissen und Glaube gegeben wurde, werden sagen: „Laut Allāhs Schrift seid ihr bis zum Auferstehungstag dageblieben, doch ihr habt euch des Wissens um die Wahrheit stets erwehrt.“
57 So werden denn an jenem Tag ihre Ausreden den Frevlern nichts fruchten, noch werden sie Gunst finden.
58 Wahrlich, wir haben den Menschen in diesem Qurʾān alle Art Gleichnis aufgestellt; aber wenn du ihnen ein Zeichen bringst, dann werden jene, die ungläubig sind, sicherlich sagen: „Ihr seid nur Lügner.“
59 So versiegelt Allāh denen, die nicht Bescheid wissen, das Herz.
60 So sei geduldig. Wahrlich, das Versprechen Allāhs ist wahr. Und lasse dich nicht von jenen ins Wanken bringen, die keine Gewissheit haben.
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Zitieren als Buch-Quelle: Neumann, Phelan Andreas: Der Koran, Versuch einer Übersetzungsharmonie auf Grundlage der Synopse verschiedener deutschsprachiger Übersetzungen, Luxemburg 2019, 30.{Versnummer}
Zitieren als Buch-Quelle kurz: Neumann: Koran,30.{Versnummer}