Sure 2
البقرة
al-Baqara/ Die Kuh
Sure
2 Die Kuh
Im Namen Allāhs, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen.
1 A.L.M. (alif laam miem, Alif, Lâm, Mîm).
2 Dies ist die vollkommene Schrift, an der nicht zu zweifeln ist. Sie enthält die Rechtleitung für die von Ehrfurcht vor Allāh erfüllten,
3 die an das Ungesehene glauben, das Gebet verrichten und von dem, was wir ihnen an Gut bescheren, Spenden geben.
4 Und die an das glauben, was auf dich und vor dir herabgesandt wurde, und die mit dem Jenseits fest rechnen.
5 Sie sind es, die der Führung ihres Herrn folgen, und sie werden am Ende erfolgreich sein.
6 Die nicht geglaubt haben - und denen es gleich ist, ob du sie warnst oder nicht warnst -, sie werden so oder so nicht glauben.
7 Versiegelt hat Allāh ihre Herzen und ihre Ohren, und über ihren Augen liegt ein Schleier. Ihnen ist dereinst eine gewaltige Strafe.
8 Unter den Leuten sind solche, die sagen: „Wir glauben an Allāh und an den Jüngsten Tag.“ Doch ohne, dass sie wahrhaftig gläubig sind.
9 Sie möchten Allāh und diejenigen, die wahrhaftig glauben, betrügen. In Wirklichkeit betrügen sie sich selbst, ohne sich dessen bewusst zu sein.
10 In ihren Herzen ist Krankheit, und Allāh vermehrt diese Krankheit. Ihrer Verlogenheit wegen werden sie qualvoll bestraft werden.
11 Wenn man zu ihnen sagt: „Richtet kein Unheil auf der Erde an!“, sagen sie: „Wir sind doch diejenigen, die Gutes tun.“
12 Dabei sind doch eben sie diejenigen, die Unheil anrichten. Aber sie sind sich dessen nicht bewusst.
13 Und wenn man zu ihnen sagt: „Werdet doch gläubig wie die anderen Menschen!“, dann sagen sie: „Sollen wir glauben wie die Toren?“ Dabei sind doch eben sie die Toren. Aber sie sind sich dessen nicht bewusst.
14 Und wenn sie die Gläubigen treffen, sagen sie: „Wir glauben“. Wenn sie aber wieder mit ihren teuflischen Gesinnungsgenossen beisammen sind, sagen sie: „Wir halten es mit euch. Wir treiben mit den anderen lediglich Spott.“
15 Allāh ist es, der sich über sie lustig macht. Er bestärkt sie noch ihrem Widersinn, so dass sie am Ende weder ein noch aus wissen.
16 Es sind diejenigen, die den Irrtum um die Rechtleitung erkauft haben. Aber ihr Geschäft hat ihnen keinen Gewinn eingebracht, und sie waren nicht rechtgeleitet.
17 Sie gleichen jemandem, der ein Feuer anzündete, das zunächst die umliegende Gegend erhellt. Dann ließ Allāh ihr Licht verschwinden und ließ sie in der Dunkelheit zurück, in der sie nicht sahen.
18 Taub sind sie, stumm und blind. Und sie bekehrten sich nicht.
19 Oder es ist so, wie ein Gewitterregen vom Himmel niedergeht: voller Finsternis, Donner und Blitz. Sie stecken sich vor den Donnerschlägen in Todesfurcht die Finger in die Ohren. Und Allāh hat die Ungläubigen allesamt in seiner Gewalt.
20 Der Blitz raubt ihnen beinahe das Augenlicht. Sooft er ihnen das Licht gibt, gehen sie voran. Und wenn er es wieder dunkel über ihnen werden lässt, verharren sie an Ort und Stelle. Wenn Allāh wollte, würde er ihnen das Gehör und Augenlicht ganz nehmen. Wahrlich, Allāh ist über alle Dinge mächtig.
21 Menschen! Dient eurem Herrn, der euch und diejenigen, die vor euch lebten, geschaffen hat! Vielleicht werdet ihr euch diese Mahnung zu Herzen nehmen und von Ehrfurcht vor Allāh erfüllt sein.
22 Dient ihm, der euch die Erde zu einem Teppich und den Himmel zu einem Bau gemacht hat, und der vom Himmel Wasser herabfallen ließ und dadurch, euch zum Unterhalt, Früchte hervorbrachte. Darum behauptet nicht, dass Allāh andere Götter seinesgleichen neben sich habe, wo ihr doch wisst, dass er allein alles geschaffen hat!
23 Und wenn ihr hinsichtlich dessen, was wir auf unseren Diener als Offenbarung herabgesandt haben, zweifelt, dann bringt doch eine Sure gleicher Art bei und beruft euch auf eure Zeugen außer Allāh, wenn ihr die Wahrheit sagt!
24 Und wenn ihr es aber nicht tut - und ihr werdet es bestimmt nicht tun - so fürchtet das Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind. Es ist für die Ungläubigen vorbereitet.
25 Und verkünde denen, die glauben und tun, was recht ist, dass ihnen dereinst Gärten zuteilwerden, in deren Niederungen Bäche fließen! Sooft sie eine Frucht daraus zu essen bekommen, sagen sie: „Das ist ja dasselbe, was wir schon vorher zu essen bekamen.“ Man gibt es ihnen derart, dass eines dem andern zum Verwechseln gleichsieht. Und ihnen gehören darin Gattinnen vollkommener Reinheit und sie werden ewig darin bleiben.
26 Allāh verschmäht nicht, über ein Ding zu sprechen, das klein ist wie eine Mücke oder gar noch kleiner. Nun diejenigen, die glauben, wissen, dass es die Wahrheit von ihrem Herrn ist. Diejenigen aber, die ungläubig sind, sagen: „Was wollte denn Allāh mit einem solchen Gleichnis?“ Er führt damit viele irre und leitet viele auch damit recht. Doch die Frevler führt Allāh damit irre.
27 Diejenigen, die den Bund Allāhs brechen, nachdem dieser geschlossen wurde, und die zerreißen, was nach Allāhs Gebot zusammengehalten werden soll, und Unheil auf der Erde anrichten. Diejenigen sind die Verlierer.
28 Wie könnt ihr Allāh leugnen? Ihr wart leblos, und Allāh ist es, der euch ins Leben rief. Dann lässt er euch sterben und wieder auferstehen. Und zu Allāh kehrt ihr am Tag des Gerichts zurück.
29 Er ist es, der euch alles, was auf der Erde ist, geschaffen und sich hierauf zum Himmel aufgerichtet und ihn zu sieben Himmeln geformt hat. Sein Wissen umfasst alles.
30 Und als dein Herr einst zu den Engeln sagte: „Ich werde auf der Erde einen Nachfolger einsetzen!“. Da sagten sie: „Willst du auf der Erde jemand aus dem Menschengeschlecht einsetzen, der auf ihr Unheil anrichtet und Blut vergießt, wo doch wir Engel dir lobsingen und deine Heiligkeit preisen?“ Er aber sagte: „Ich weiß von vielen Dingen, die ihr nicht kennt.“
31 Und er lehrte Ādam alle Namen. Hierauf legte er sie den Engeln vor und sagte: „Nennt mir die Namen dieser Dinge, wenn ihr wahrhaftig seid!“
32 Da sprachen sie: „Gepriesen seist du! Wir haben kein Wissen außer dem, was du uns vermittelt hast. Du bist der Allwissende, der Allweise.“
33 Er sprach: „Ādam! Nenne ihnen ihre Namen!“ Als er sie ihnen kundgetan hatte, sagte Allāh: „Habe ich euch nicht gesagt, dass ich die Geheimnisse von Himmel und Erde kenne? Und dass mir nichts von dem entgeht, was ihr äußert oder verschweigt?“
34 Und als wir zu den Engeln sprachen: „Werft euch vor Ādam nieder“, da warfen sie sich nieder bis auf Iblīs . Dieser weigerte sich und war hochmütig. Und von da an wandelte er auf den Pfaden der Ungläubigen.
35 Und wir sagten: „Ādam! Verweile du und deine Gattin in der Dschanna, und esst uneingeschränkt von seinen Früchten, wo ihr wollt! Aber nähert euch nicht diesem Baum, sonst gehört ihr zu den Frevlern!“
36 Doch Schaitan verführte sie dennoch dazu, einen Fehltritt zu begehen und von dem verbotenen Baum zu essen. Dadurch verloren sie die Dschanna, wo sie gewohnt hatten. Und Allāh befahl ihnen: „Geht auf die Erde hinab! Die einen von euch sind Feinde der anderen. Auf Erden werdet ihr leben und alles für eine bestimmte Zeit genießen.“
37 Hierauf nahm Ādam von seinem Herrn Worte der Verheißung entgegen. Und Allāh wandte sich ihm gnädig wieder zu. Er ist ja der Allverzeihende, der Allbarmherzige.
38 Wir befahlen: „Geht allesamt von ihm hinunter auf die Erde! Und wenn dereinst von mir eine rechte Leitung zu euch kommt, brauchen diejenigen, die ihr folgen, wegen des Gerichts keine Angst zu haben, und sie werden nach der Abrechnung am Jüngsten Tag nicht traurig sein.“
39 Diejenigen aber, die ungläubig sind und unsere Zeichen für Lüge erklären, werden Bewohner des Feuers sein, in dem sie auf ewig verweilen sollen.
40 Ihr Kinder Israel! Gedenket meiner Gnade, die ich euch erwiesen habe! Und erfüllt eure Verpflichtung gegen mich! Dann werde auch ich meine Verpflichtung gegen euch erfüllen. Mich allein sollt ihr fürchten.
41 Und glaubt an das, was ich zur Bestätigung dessen, was euch an frühen Offenbarungen vorliegt, als neue Offenbarung hinabgesandt habe! Und seid nicht die ersten, die nicht daran glauben! Und verschachert meine Zeichen nicht! Mich allein sollt ihr fürchten!
42 Und mischt nicht Wahrheit mit Unrecht durcheinander! Und verschweigt nicht die Wahrheit, wo ihr sie doch kennt.
43 Und verrichtet das Gebet und zahlt die Zakāt, die Almosensteuer, und beugt euch mit denen, die sich beugen.
44 Oder wollt ihr den anderen Leuten gebieten, fromm zu sein, und dabei euch selber vergessen, wo ihr doch die Schrift (Thora) lest? Bedient euch doch des Verstandes!
45 Und sucht Hilfe in Geduld und Gebet. Es ist zwar schwer was man von euch verlangt, außer für die Demütigen.
46 Diejenigen also, die ganz sicher wissen, dass sie ihrem Herrn begegnen und dass sie zu ihm wiederkehren werden.
47 Ihr Kinder Israels! Gedenkt meiner Gnade, die ich euch erwiesen habe und denket daran, dass ich euch vor den Menschen in aller Welt vorgezogen habe.
48 Und fürchtet den Tag, an dem keine Seele für eine andere eine Schuld tilgen darf und von keiner Seele Fürsprache oder Ersatzleistung angenommen wird! Keiner kann einem anderen helfen, die Strafe abzuwenden.
49 Und damals als wir euch vor den Leuten Pharaos erretteten, während sie euch eine schlimme Qual auferlegten, indem sie eure Söhne abschlachteten und nur eure Töchter am Leben ließen! Das war eine schwere Prüfung eures Herrn.
50 Und erinnert euch daran, als wir euch einen Weg mitten durch das Meer machten und euch erretteten und die Leute Pharaos vor euren Augen ertrinken ließen.
51 Und erinnert euch daran, als wir uns mit Mūsā am Sinai auf vierzig Tag verabredeten! Und dann, nachdem er weggegangen war, habt ihr euch in frevelhafter Weise das Kalb genommen. Da habt ihr schweres Unrecht getan.
52 Hierauf, nachdem dies geschehen war, vergaben wir euch. Vielleicht würdet ihr dankbar sein.
53 Und denkt daran, dass wir Mūsā die Schrift gaben, sowie die Unterscheidung zwischen Gut und Böse, auf dass ihr rechtgeleitet werden möget.
54 Und als Mūsā einst zu seinen Leuten sagte: „O meine Leute! Ihr habt damit, dass ihr euch das Kalb angebet habt, gegen euch selber gefrevelt. Wendet euch reumütig wieder eurem Schöpfer zu und schlagt selbst die Frevler und Unrechten tot! Das ist, so dünkt es eurem Schöpfer, besser für euch.“ Alsdann vergab er euch. Denn wahrlich, er ist der Allvergebende, der Allbarmherzige.
55 Und als ihr zu Mūsā sagtet: „Wir werden dir nicht glauben, bis wir Allāh klar und deutlich selbst sehen“! Da überkam euch der Donnerschlag, während ihr zugeschaut habt.
56 Nachdem ihr so vor Schrecken gestorben seid, erwecken wir euch wieder aufs Neue zum Leben. Vielleicht zeigt ihr euch dankbar.
57 Und wir ließen die Wolken euch überschatten und sandten das Manna und die Wachteln zu euch hernieder: „Esst von den guten Dingen, die wir euch beschert haben.“ Und sie frevelten somit nicht gegen uns, sondern gegen sich selber.
58 Und erinnert euch daran, als wir sagten: „Tretet in diese Stadt ein, und esst uneingeschränkt von allem, wonach euch der Sinn steht! Doch tretet zum Tor ein, indem ihr euch niederwerft, und sagt: „Vergebung“! Dann werden wir euch eure frevelhaften, unrechten Taten vergeben. Und wir werden den Frevlern und Unrechten vergeben, und die Frommen, die Gutes tun, werden wir noch mehr belohnen.
59 Doch die Ungerechten vertauschen das Wort mit einem, das ihnen nicht gesagt wurde. Da sandten wir auf die Ungerechten eine qualvolle Strafe vom Himmel herab, weil sie gefrevelt hatten.
60 Und erinnert euch an die Zeit, da Mūsā um Wasser für sein Volk betete. Da sprachen wir: „Schlag mit deinem Stock auf den Felsen!“ Und als er tat, wie ihm befohlen wurde, da brachen zwölf Quellen aus dem Felsen hervor. So hatte jeder Stamm seine eigene Quelle, aus der er trinken konnte. „Esset und trinkt von dem, was Allāh euch gegeben hat, und richtet auf Erden kein Unheil an.“
61 Und erinnert auch an die Zeit, als ihr sagtet „Mūsā! wir können es nicht ertragen, nur eine einzige Speise zu haben. Bete doch für uns zu deinem Herrn, damit er für uns hervorbringt, was die Erde doch anderswo wachsen lässt; Kräuter, Gurken, Knoblauch, Linsen und Zwiebeln!“ Mūsā sagte: „Wollt ihr denn das, was geringer ist, gegen das eintauschen, was besser ist? Zieht doch wieder nach Ägypten hinab! Dann wird euch zuteil, was ihr erbeten habt.“ Und Erniedrigung und Verelendung kamen über sie, und sie verfielen dem Zorn Allāhs. Dies traf sie zur Strafe dafür, dass sie nicht an die Zeichen Allāhs glaubten und unberechtigterweise die Propheten töteten, und dafür, dass sie widerspenstig waren und die Gebote Allāhs übertraten.“
62 Diejenigen, die glauben, und diejenigen, die dem Judentum angehören, und die Christen und die Saabier , alle diejenigen, die an Allāh und den Jüngsten Tag glauben und tun, was recht ist, denen steht bei ihrem Herrn ihr Lohn zu, und sie brauchen wegen des Gerichts keine Angst zu haben, und sie werden nach der Abrechnung am Jüngsten Tag nicht traurig sein.
63 Und erinnert euch der Zeit, da wir einen Bund mit euch eingingen und den Berg hoch über euch ragen ließen und zu euch sprachen: „Haltet fest, was wir euch gegeben haben, und bewahret in eurem Sinn, was in der Offenbarungsschrift enthalten ist, auf dass ihr errettet werdet.“
64 Danach aber kehrtet ihr euch ab; und wäre nicht Allāhs Gunst und seine Gnade für euch gewesen, ihr wäret gewiss unter den Verlierern. Doch ihr habt euch dann abgewandt. Wenn Allāh euch nicht mit Gunst und Barmherzigkeit bedacht hätte, wäret ihr unter den Verlierern.
65 Und sicherlich habt ihr diejenigen unter euch gekannt, die das Schabbat-Gebot brachen. Da sprachen wir zu ihnen: „Werdet affenähnliche, verächtliche Geschöpfe!“
66 Und wir machten dies zu einem warnenden Exempel für alle Zeiten und zu einer Ermahnung für die von Ehrfurcht vor Allāh erfüllten.
67 Und als Mūsā zu seinem Volk sagte: „Allāh befiehlt euch, eine Kuh zu schlachten!“ Da sagten sie: „Treibst du denn deinen Spott mit uns?“ Er aber sagte: „Da sei Allāh vor, dass ich ein solcher Tor bin!“
68 Und so sagten sie: „Bete für uns zu deinem Herrn, damit er uns Klarheit darüber gibt, wie die Kuh beschaffen sein soll!“ Er sagte: „Allāh sagt, es soll weder eine Kuh sein, die zu alt ist, noch eine, die noch nicht gekalbt hat, also eine dazwischen, mittleren Alters. Tut nun, was euch befohlen wird!“
69 Sie sprachen: „Bete für uns zu deinem Herrn, damit er uns Klarheit darüber gibt, wie ihre Farbe sein soll!“ Er antwortete ihnen: „Allāh sagt: Es soll eine gelbe Kuh sein, von intensiver Farbe, eine Kuh die denen, die sie anschauen, Freude macht.“
70 Wieder sagten sie: „Bete zu deinem Herrn, damit er sie uns genau beschreibt, denn die Kühe kommen uns alle ähnlich vor, aber wir werden gewiss die richtige finden, so dein Allāh will.“
71 Er sagte: „Allāh sagt: Es soll eine Kuh sein, die nicht als Arbeitstier benützt wird, weder zum Pflügen von Ackerland noch zum Bewässern von Saatfeld, fehlerfrei und ohne Makel.“ Sie sagten: „Jetzt hast du die volle Wahrheit gesagt.“ Und nun schlachteten sie sie. Aber beinahe hätten sie es ob all der Fragen nicht getan.
72 Und erinnert euch der Zeit, als ihr jemand getötet hattet und ihr daraufhin über ihn miteinander im Streit lagt. Aber Allāh würde aufdecken, was ihr auch in euch verborgen gehalten habt!
73 Da sagten wir: „Berührt ihn mit einem Stück von ihr! So macht Allāh die Toten lebendig und lässt euch seine Zeichen sehen. Vielleicht würdet ihr verständig sein.“ Vielleicht werdet ihr es begreifen.
74 Dann aber wurden eure Herzen hart wie Stein oder noch härter. Es gibt Steine, aus denen Wasser quillt, das in Strömen fließt; es gibt auch Steine, die sich spalten und Wasser hervorquellen lassen, und es gibt Steine, die aus Furcht vor Allāh herabfallen. Und Allāh entgeht nichts von euren Taten.
75 Wie könnt ihr Muslime hoffen, dass die Juden euch glauben, wo doch ein Teil von ihnen das Wort Allāhs gehört und es daraufhin, nachdem sie es verstanden hatten, wissentlich entstellt haben!
76 Wenn sie Gläubige treffen, sagen sie: „Wir glauben.“ Sind sie aber unter sich, sagen sie: „Wie könnt ihr diesen Menschen etwas mitteilen, was Allāh euch in der Thora offenbarte und was sie am Jüngsten Tag als Argument gegen euch verwenden können? Begreift ihr denn nicht?“
77 Wissen sie nicht, dass Allāh weiß, was sie verbergen und was sie äußern?
78 Und einige unter den Juden sind Analphabeten, Ungelehrte, die die Schrift nicht kennen. Sie kennen nur Wunschvorstellungen und sie stellen nichts anderes als Vermutungen an.
79 Aber wehe denen, die die Schrift mit ihrer Hand schreiben und dann sagen: „Das stammt von Allāh“, um sie zu verschachern! Wehe ihnen im Hinblick auf das, was ihre Hand geschrieben hat! Wehe ihnen im Hinblick auf das, was sie begehen!
80 Und sie sprechen: „Das Feuer wird uns nicht berühren, es sei denn für eine geringe Zahl von Tagen.“ Sprich: „Habt ihr ein Versprechen von Allāh empfangen? Dann freilich wird Allāh niemals sein gewährtes Versprechen brechen. Oder schreibt ihr Allāh etwas zu, wovon ihr nichts wisst?“
81 Doch diejenigen, die böse Werke verrichten und in frevelhaften, unrechten Taten verfangen sind, das sind die Bewohner der Dschahannam. Darin werden sie ewig bleiben.
82 Diejenigen aber, die glauben und gute Werke tun, werden die Bewohner der Dschanna sein. Darin werden sie ewig bleiben.
83 Und erinnert auch an die Zeit, als wir die Verpflichtung der Kinder Israel auf folgende Gebote entgegennahmen: Dient nur Allāh! Und zu den Eltern sollt ihr gut sein, und auch zu den Verwandten, den Waisen und den Armen. Und sprecht freundlich zu den Leuten! Und verrichtet das Gebet und gebt die Almosensteuer, die Zakāt! Mit wenigen Ausnahmen seid ihr diesen Verpflichtungen nicht nachgekommen und habt euch von Allāh abgewendet.
84 Und erinnert euch der Zeit als wir eure Verpflichtung auf folgende Gebote entgegennahmen: Vergießt nicht gegenseitig euer Blut und vertreibt euch nicht gegenseitig aus euren Wohnungen! Ihr habt das bekräftigt und bezeugt.
85 Nun aber tötet ihr einander dennoch, vertreibt einige der Euren aus ihren Häusern und verbündet euch gegen sie, um sie in sündhafter Weise und unrechtmäßig zu besiegen. Wenn sie als Kriegsgefangene zu euch kommen, kauft ihr sie frei, obwohl es euch verboten ist, sie aus ihren Wohnstätten zu vertreiben. Glaubt ihr etwa nur an einen Teil der Schrift und verleugnet den anderen Teil? Diejenigen, die das tun, ziehen sich in diesem Leben Schande zu. Und am Jüngsten Tag werden sie wahrlich die qualvollsten Strafen erleiden. Allāh entgeht nicht, was ihr tut.
86 Das sind diejenigen, die das jetzige Leben dem künftigen Leben vorgezogen haben. Ihre Strafe soll darum nicht gemildert, noch soll ihnen sonst Beistand gewährt werden.
87 Wir haben doch Mūsā die Thora gegeben und nach ihm die weiteren Gesandten folgen lassen. Und wir haben Isa, dem Sohn der Maryam, die klaren Beweise gegeben und ihn mit dem heiligen Geist gestärkt. Aber wart ihr Juden denn nicht jedes Mal, wenn ein Gesandter euch etwas überbrachte, was nicht nach eurem Sinn war, hochmütig und erklärtet einige für Lügner und erschlugt andere?
88 Sie aber sagten: „Unsere Herzen sind verschlossen.“ Nein! Allāh hat sie ihres Unglaubens wegen verdammt und ihren schwachen Glauben weiter geschwächt.
89 Als nun eine Schrift von Allāh zu ihnen kam, dass die Thora bestätigte, verleugneten sie es. Früher, wenn sie mit den Ungläubigen in Fehde standen, hatten sie um Sieg über die Ungläubigen gefleht. Als aber zu ihnen kam, was sie bereits wussten, verleugneten sie es. Allāhs Fluch komme über die Ungläubigen!
90 Wehe ihnen! Für welch üblen Preis haben sie ihre Seelen verkauft! Sie leugneten die Offenbarung, weil sie aus Neid nicht annehmen konnten, dass Allāh dem seiner Diener seine Gunst erweist, wem immer er allein will. Sie haben sich Allāhs doppelten Zorn zugezogen, und eine erniedrigende Strafe erwartet die Ungläubigen.
91 Wenn ihnen gesagt wird: „Glaubt an die Offenbarung, die Allāh zu euch herabgesandt hat!“, dann antworten sie: „Wir glauben nur an das, was uns früher in der Thora herabgesandt worden war.“ Sie leugnen alles andere. Sie leugnen die Wahrheit, die ihre Schrift bestätigt. Frage sie: „Warum habt ihr die Propheten Allāhs getötet, wenn ihr wirklich an das euch Offenbarte glaubt?“
92 Mūsā war doch einstmals mit den klaren Beweisen zu euch gekommen. Doch nachdem er weggegangen war, habt ihr in frevelhafter Weise das Kalb angebetet.
93 Und erinnert euch, als wir eure Verpflichtung entgegennahmen und den Berg Sinai über euch emporhoben und aufforderten: „Haltet, was wir euch als Offenbarung gegeben haben, fest in eurem Besitz und folgt den Geboten, die ihr in der Schrift verzeichnet!“ Da sagten sie: „Wir hören und sind widerspenstig.“ Und sie bekamen zur Strafe für ihren Unglauben das Kalb in ihre Herzen und machten sie trunken. Sprich: „Zu welchem Übel führt euch euer Glaube, wenn es wahr wäre, dass ihr wirklich gläubig seid!“
94 Sprich: „Wenn die Wohnstatt im Jenseits bei Allāh nur für euch Juden ist, unter Ausschluss der anderen Menschen, dann wünschet den Tod, wenn ihr wahrhaft seid.“
95 Aber sie werden ihn wegen der früheren Werke ihrer Hände niemals herbeiwünschen. Allāh weiß über die Frevler Bescheid.
96 Und unter allen Menschen wirst du sie und einige Diener der frevelhaft beigesellten Teilhabern gewiss am gierigsten am Leben hängend finden. Jeder einzelne von ihnen wünscht, es möchten ihm tausend Jahre Leben gewährt werden, allein selbst die Gewährung eines solch langen Lebens hielte die Strafe nicht von ihm fern. Und Allāh sieht wohl, was sie tun.
97 Sprich: „Wer auch immer Jibrail zum Feind nimmt, so hat er den Qurʾān doch mit Ermächtigung Allāhs in dein Herz herabgesandt als Bestätigung dessen, was vor ihm war, und als Rechtleitung und frohe Botschaft für die Gläubigen.“
98 Wer immer ein Feind Allāhs ist und seiner Engel, und seiner Gesandten, und Jibrails, und Mikals , gewiss ist Allāh der Feind aller Ungläubigen.“
99 Und wir haben doch im Qurʾān klare Zeichen zu dir hinabgesandt, die nur die Frevler leugnen.
100 Doch so sind sie. Jedes Mal, wenn sie einen Pakt schließen, einen Bund schließen, wird er von einigen von ihnen nicht eingehalten. In der Tat sind die meisten unter ihnen Ungläubige.
101 Und als schließlich von Allāh ein Gesandter zu ihnen kam, der bestätigte, was ihnen an Offenbarungen bereits vorlag, missachtete ein Teil von denen, die die Schrift erhalten hatten, die Schrift Allāhs und taten so, als wüssten sie nichts davon.
102 Und die Juden folgten dem, was die Schaitane unter der Herrschaft Salomos den Menschen vortrugen. Nicht Salomo war ungläubig, sondern die Schaitane, indem sie die Menschen in der Zauberei unterwiesen. Und sie folgten dem, was auf die beiden Engel in Babel, Harut und Marut , vom Himmel herabgesandt worden war. Und sie unterwiesen niemanden in der Zauberei, ohne zu sagen: „Wir sind nur eine Versuchung für die Menschen. Werde darum nicht ungläubig! Und so erlernten sie von ihnen das, womit man zwischen einem Mann und seiner Gattin ein Zerwürfnis hervorruft. Und sie schädigen damit niemanden, es sei denn mit Allāhs Erlaubnis. Und sie erlernten, was ihnen schadet und nicht nützt. Und sie wussten wohl, dass derjenige, der so etwas einhandelt, am Jenseits keinen Anteil hat. Schlecht ist das wahrlich, wofür sie ihre Seelen verkauft haben, hätten sie es nur gewusst!“
103 Hätten sie sich aber zum wahren Glauben bekannt und Allāh gefürchtet, hätten sie Allāhs Lohn für das Beste gehalten. Hätten sie es doch nur gewusst!
104 Ihr Gläubigen, sprecht nicht: „Achte auf uns!“ Sondern sagt: „Schau auf uns!“ Und hört auf das, was euch gesagt wird! Die Ungläubigen haben am Jüngsten Tag eine schmerzhafte Strafe zu erwarten.“
105 Diejenigen von den Leuten der Schrift und den Heiden und den Ungläubigen möchten nicht wahr haben, dass auf euch Gläubig etwas Gutes von eurem Herrn vom Himmel herabgesandt wird. Aber Allāh zeichnet mit seiner Barmherzigkeit aus, wen er will. Er ist voller Gunst.
106 Wenn wir einen Vers aus dem Wortlaut der Offenbarung tilgen oder in Vergessenheit geraten lassen, bringen wir dafür einen besseren Vers oder einen Vers, der ihm gleich ist. Weißt du denn nicht, dass Allāh zu allem die Macht hat?
107 Weißt du nicht, dass Allāh die Herrschaft über die Himmel und die Erde gehört und dass ihr außer Allāh keinen Helfer und keinen Beschützer habt?
108 Oder wollt ihr von eurem Gesandten solche Wunder abverlangen wie diejenigen, die die Kinder Israels von Mūsā forderten? Wer den Unglauben gegen den Glauben eintauscht, ist ein Verirrter, der vom geraden, rechten Weg abgekommen ist.
109 Viele von den Leuten der Schrift möchten euch gerne, nachdem ihr gläubig geworden seid, wieder zu Ungläubigen machen, da sie von sich aus Neid empfinden, nachdem ihnen als ersten die Wahrheit offenbart worden ist. Doch vergebt und seid nachsichtig, bis Allāh seine Entscheidung ergehen lässt. Allāhs Allmacht umfasst alles.
110 Und verrichtet das Gebet und gebt die Almosensteuer, die Zakāt ! Und was ihr für euch im Erdenleben vorweg an Gutem tut, das werdet ihr dereinst bei Allāh vorfinden. Wahrlich! Allāh sieht wohl, was ihr tut.
111 Und sie verkünden: „Keiner wird in die Dschanna eingehen außer denen, die Juden oder Christen sind.“ Doch dies sind nur ihre eigenen Wunschvorstellungen, die sie da äußern. Fordere sie auf: „Bringt eure Beweise vor, wenn ihr die Wahrheit sagt!“
112 Aber doch! Wer sich Allāh ergibt und dabei rechtschaffen ist, dem steht bei seinem Herrn sein Lohn zu. Diese brauchen keine Angst zu haben und sollen nicht traurig sein.
113 Die Juden sagen: „Die Christen fußen auf nichts“; und die Christen sagen: „Die Juden fußen auf nichts“. Dabei lesen sie doch in gleicher Weise die Schrift. Diejenigen, die kein Wissen haben, sagen dasselbe. Aber Allāh wird am Tag der Auferstehung zwischen ihnen entscheiden über das, worüber sie in ihrem irdischen Leben uneins waren.
114 Wer ist frevelhafter als diejenigen, die verhindern, dass in den Kultstätten Allāhs Name erwähnt wird, und die eifern, sie zu zerstören? Sie sollten eigentlich die Gebetsstätten von Ehrfurcht vor Allāh erfüllt betreten. Diese Frevler erleiden auf Erden Schmach, und am Jüngsten Tag wird ihnen eine gewaltige Strafe zuteil.
115 Allāh gehört der Osten und der Westen. Wohin ihr euch beim Gebet auch wenden möget, da habt ihr Allāhs Antlitz vor euch. Wahrlich, Allāh ist freigebig, allwissend.
116 Und sie wagen es zu sagen: „Allāh hat sich einen Sohn beigesellt.“ Heilig sei er! Nein, alles in den Himmeln und auf der Erde gehört Allāh. Alles ist ihm demütig ergeben.
117 Allāh ist der Schöpfer von Himmel und Erde. Wenn Allāh eine Sache beschlossen hat, sagt er nur: „Sei“. Und dann ist sie.
118 Und die Unwissenden sagen: „Warum spricht Allāh nicht zu uns Warum kommt kein Zeichen unmittelbar zu uns?“ Schon die vor ihnen lebten, haben dasselbe gesagt. Ihre Herzen sind einander gleich. Wir haben die Verse für die Menschen klargemacht, die sich der Wahrheit ergeben.
119 wir haben dich als Warner und Freudenboten mit der Wahrheit gesandt. Du bist für die Insassen der Dschahannam nicht verantwortlich.
120 Und weder die Juden werden mit dir zufrieden sein noch die Christen, es sei denn, du folgst ihrem Glauben. Sprich: „Allāhs Führung allein ist die Führung.“ Und wenn du nach der Kenntnis, die dir zuteil geworden, ihren bösen Gelüsten folgst, dann hast du Allāh gegenüber weder Freund noch Helfer.
121 Diejenigen, denen wir die Schrift gegeben haben, und die sie richtig lesen, glauben daran. Diejenigen aber, die nicht daran glauben, das sind die Verlierer.
122 Ihr Kinder Israel! Gedenkt meiner Gnade, die ich euch erwiesen habe, und dass ich euch vor den Menschen in aller Welt vorgezogen habe!
123 Und fürchtet den Tag, an dem keine Seele für eine andere etwas übernehmen kann und von ihr weder Lösegeld angenommen noch eine Fürsprache ihr etwas nützen wird. Die Verdammten werden keine Hilfe finden!
124 „Und als Ibrahim von seinem Herrn durch Worte geprüft wurde und er diese vollbrachte, da sprach Allāh: „Ich werde dich zu einem Imam für die Menschen machen.“ Da bat Ibrahim: „Gilt dies auch für meine Nachkommenschaft.“ Allāh sprach: „Meine Verheißung gilt nicht den Ungerechten.“
125 Und als wir das Haus der Kaaba zu einer Stätte der Einkehr für die Menschen und zu einem Ort der Sicherheit machten! Und wir sagten: „Macht euch aus dem heiligen Ort Ibrahims eine Gebetsstätte!“ Und wir verpflichteten Ibrahim und Ismael: „Reinigt mein Haus für diejenigen, die es Umkreisenden und diejenigen, die sich dem Kult hingeben, und die sich verneigen und niederwerfen!“
126 Einst sprach Ibrahim: „Herr! Mache diese Stadt sicher und gewähre ihren Einwohnern Früchte, sofern sie an Allāh und den Jüngsten Tag glauben!“ Allāh sprach: „Die Ungläubigen lasse ich ihre Zeit auf Erden kurz genießen, dann zwinge ich sie am Jüngsten Tag zur Strafe in der Dschahannam. Welch schlimmes Ende!“
127 Und erinnert euch der Zeit, da Ibrahim und Ismael die Grundmauern des Hauses der Kaaba errichteten und zu Allāh beteten: „Unser Herr, nimm es von uns an! Du hörst alles und bist der Allwissende.
128 Allāh, unser Herr, mache, dass wir dir ergeben sind! Aus unseren Nachkommen mache ein rechtschaffenes, dir ergebenes Volk! Lehre uns, mit welchen Riten wir dir dienen sollen und vergib uns! Du bist der Allvergebende, der Allbarmherzige.
129 Unser Herr, schicke unseren Nachkommen einen Gesandten aus ihrer Mitte, der ihnen deine offenbarten Verse vorträgt, sie die Schrift und die Weisheit lehrt und sie läutert! Du bist der Allmächtige, der Allweise.“
130 Wer anders könnte die Lehre Ibrahims verschmähen als einer, der selber töricht ist? wir haben ihn doch im Diesseits auserwählt. Und im Jenseits gehört er sicher zu den Rechtschaffenen.
131 Als sein Herr zu ihm sprach: „Ergib dich mir!“ sagte er: „Ich ergebe mich dem Herrn der Welten!“
132 Ibrahim empfahl seinen Kindern, den wahren Glauben zu befolgen. Dasselbe tat Yaʿqūb, der seinen Kindern sagte: „Allāh hat euch diesen Glauben ausgewählt. Bevor der Tod euch dahinrafft, müsst ihr an Allāh allein glauben und euch ihm ergeben.“
133 Oder seid ihr etwa anwesend gewesen, als der sterbende Yaʿqūb seinen Kindern sagte: „Wem werdet ihr nach meinem Tod dienen?“ Sie sprachen: „Wir werden deinem Allāh dienen, dem Allāh deiner Vorfahren Ibrahim, Ismael und Isaak, dem einzigen Gott. ihm sind wir ergeben.“
134 Dies ist eine Gemeinschaft der Vergangenheit; ihr wird zuteil, was sie sich erworben hat, und euch wird zuteil, was ihr euch erworben habt. Und ihr werdet nicht für das verantwortlich sein, was diejenigen getan haben.
135 Die Juden sagen: „Seid Juden, so geht ihr den richtigen Weg!“ Und die Christen sagen: „Seid Christen, so geht ihr den richtigen Weg!“ Sage du ihnen: „Eher sollte man sich zum reinen Glauben Ibrahims bekennen, der Allāh nichts beigesellte.“
136 Sagt: „Wir glauben an Allāh, an den uns herabgesandten Qurʾān, an die Offenbarungen, die Ibrahim, Ismael, Isaak, Yaʿqūb und den Stämmen Israels herabgesandt wurden, an das, was Mūsā, Isa und den Propheten offenbart wurde. Wir machen keinen Unterschied zwischen den Propheten, und wir ergeben uns Allāh allein.“
137 Und wenn sie an das gleiche glauben wie ihr, sind sie rechtgeleitet. Wenn sie sich aber abwenden, sind sie eben in der Opposition. Doch Allāh wird dir gegen sie genügen. Er ist der, der alles hört und er ist der Allwissende.
138 Dies ist die Weisung Allāhs, und wer hat eine schönere Weisung als Allāh! Und ihm dienen wir.
139 Sprich zu den Leuten der Schrift: „Wollt ihr mit uns über Allāh streiten? er ist doch gleichermaßen unser und euer Herr. uns kommen bei der Abrechnung unsere Werke zu, und euch die euren. Wir sind ganz auf ihn eingestellt.“
140 Oder wollt ihr sagen, Ibrahim, Ismael, Isaak, Yaʿqūb und die Banī ʾIsrāʾīl seien Juden oder Christen gewesen? Fragt: „Wisst ihr besser Bescheid oder Allāh?“ Niemand frevelt mehr als derjenige, der ein Zeugnis über die von Allāh offenbarte Wahrheit verheimlicht. Allāh entgeht keine eurer Taten.
141 Das ist eine Gemeinschaft, die der Vergangenheit angehört. Ihr kommt zu, was sie einst begangen hat. Und euch kommt zu, was ihr begangen habt. Über das, was sie getan haben, werdet ihr nicht zur Rechenschaft gezogen werden.
142 Die Toren unter den Leuten werden sagen: „Was hat sie von der Gebetsrichtung, die sie bislang eingehalten hatten, abgebracht?“ Sag: „Allāh gehört der Osten und der Westen. Er führt, wen er will, auf den geraden, rechten Weg.“
143 Wir haben euch Muslime zu einer rechtschaffenen Umma gemacht, damit ihr gerecht über die früheren Glaubensrichtungen urteilen könnt. Allāhs Gesandter leitet euch und ist Zeuge eurer Taten. Wir haben die frühere Gebetsrichtung vorgeschrieben, damit wir die Menschen prüfen, wer dem Gesandten Allāhs willig folgt und wer sich von ihm abwendet. Das Gebot gen Jerusalem, Bait al-Maqdis zu beten, war für euch sehr schwer. Nur diejenigen, die Allāh rechtgeleitet hat, waren ihm gewachsen. Allāh kann unmöglich zulassen, dass ihr umsonst geglaubt habt. Allāh ist gegen die Menschen mitleidig und barmherzig.
144 Wir sehen, dass du unschlüssig bist, wohin am Himmel du dich beim Gebet mit dem Gesicht wenden sollst. Darum wollen wir dich in die Gebetsrichtung weisen, mit der du sicherlich gern einverstanden bist: Wende dich mit dem Gesicht in Richtung der heiligen Kultstätte in Mekka! Und wo immer ihr Gläubigen seid, da wendet euch mit dem Gesicht in dieser Richtung! Diejenigen, die die Schrift erhalten haben, wissen, dass es die Wahrheit von ihrem Herrn ist. Und Allāh achtet sehr wohl auf das, was sie tun.
145 Du könntest den Besitzern der Schrift jeden Beweis vorlegen, den du möchtest, sie würden deine Gebetsrichtung nicht annehmen. Und du schließt dich deinerseits auch nicht der ihren an. Keiner nimmt die Gebetsrichtung eines anderen Glauben an. Solltest du nach all dem Wissen, dass Allāh dir offenbart hat, ihren persönlichen Neigungen folgen, dann gehörst auch du zu den Frevlern.
146 Die Besitzer der Schrift kennen die Wahrheit deiner Botschaft, wie sie ihre Söhne kennen. Einige unter ihnen verbergen dennoch die Wahrheit, die sie doch kennen.
147 Es ist die Wahrheit, die von deinem Herrn kommt. Daran darfst du niemals zweifeln.
148 Jeder Glaubensangehörige hat seine Gebetsrichtung, der er sich zuwendet. Wetteifern sollt ihr um die guten Werke. Wo immer ihr auch seid, zum jüngsten Gericht wird Allāh euch alle zusammenführen. Allāh hat Macht über alle Dinge.
149 Und von wo immer du herkommst, wende dich beim Gebet mit dem Gesicht in Richtung der heiligen Kultstätte in Mekka! Allāh entgeht nichts von dem, was ihr tut.
150 Wo immer du herkommst, sollst du dein Antlitz in Richtung der Heiligen Moschee in Mekka wenden! Wo immer ihr seid, wendet euch mit dem Antlitz dorthin! Kein Mensch sollte deswegen ein Argument gegen euch haben – ausgenommen jene, die Frevler sind. Ihr dürft vor den Ungerechten keine Furcht haben. Mich allein habt ihr zu fürchten. Und ich schreibe euch dies vor damit ich meine Gnade an euch vollende, und damit ihr rechtleiten seid.
151 wir haben ja auch einen Gesandten aus euren eigenen Reihen unter euch auftreten lassen, der euch unsere Verse verliest, euch von der Unreinheit des Heidentums läutert, euch die Schrift, die Weisheit und das Wissen lehrt, das ihr vorher nicht hattet.
152 So gedenkt meiner, damit auch ich euer gedenke, und seid mir dankbar und eben nicht undankbar!
153 Gläubige! Sucht Hilfe in der Geduld und im Gebet! Allāh ist mit denen, die geduldig sind.
154 Und sagt nicht von denen, die für Allāhs Sache erschlagen werden, sie seien tot. Nein, sie sind lebendig; nur begreift ihr es nicht. Sie leben im Jenseits, nur ihr nehmt es nicht wahr.
155 Und wir werden euch sicher mit ein wenig Furcht vor den Feinden, Hunger, Verlust an Besitz, an Leib und Leben und Mangel Prüfungen aussetzen. Doch verkünde den Geduldigen eine frohe Botschaft.
156 Die, wenn sie ein Unglück trifft, dennoch sagen: „Wir gehören Allāh. Und zu ihm kehren wir zurück.“
157 Ihnen gelten Allāhs Segen und Barmherzigkeit. Sie sind es, die die rechte Leitung haben.
158 As-Safa und al-Marwa, die beiden Hügel nahe der Kaaba sind heilige Kultstätten Allāhs. Wer die Haddsch-Pilgerfahrt oder die Umra-Pilgerfahrt unternimmt, darf ohne jegliche Bedenken von dem einen Hügel zum anderen schreiten. Die Gläubigen, die freiwillig gute Werke tun, werden gebührend belohnt. Allāh ist dankbar und allwissend.
159 Diejenigen, die aber verhehlen, was wir an klaren Beweisen und Rechtleitung hinabgesandt haben, nachdem wir es den Menschen in der Schrift klar dargelegt haben, werden von Allāh verdammt und von allen, die verdammen können.
160 Ausgenommen sind diejenigen, die Reue empfinden, sich bessern und die Wahrheit offen verkünden. Diesen wende ich mich wieder gnädig zu. Ich bin der Gnädige, der Allbarmherzige.
161 All diejenigen aber, die Allāh leugnen und als Ungläubige sterben, sind von Allāh verdammt. Und auch die Engel und alle Menschen verdammen sie.
162 In der Dschahannam werden sie ewig bleiben. Ihre Strafe wird nicht gemildert, und ihnen wird kein Aufschub gewährt werden.
163 Euer Allāh ist einer allein. Es gibt keinen Gott außer Allāh, dem Allbarmherzigen und Gütigen.
164 In der Erschaffung der Himmel und der Erde, dem Wechsel von Tag und Nacht, den Schiffen, die die Meere mit Menschen und Gütern befahren, dem Wasser, das Allāh vom Himmel herabsendet, um die tote Erde zu beleben, den verschiedenartigen Lebewesen, die die Erde bevölkern und den Winden, die ihre Ordnung haben, den Wolken, die zwischen Himmel und Erde schweben, in all diesem liegen Zeichen für Menschen, die sich des Verstandes bedienen.
165 Es gibt Menschen, die Allāh andere Gottheiten gleichstellen und diese lieben, wie man nur Allāh liebt. Die Gläubigen empfinden für Allāh eine weitaus größere Liebe. Sähen diese Frevler die qualvolle Strafe, die sie erwartet, dann würden sie erkennen, wie unendlich Allāhs Macht und wie unermesslich seine Strafe dereinst sein wird.
166 Dereinst, wenn die Anführer der Frevler die qualvollen Strafen am Jüngsten Tag erleben, sagen sie sich von ihren Anhängern los. Alle Bindungen, die sie im irdischen Leben miteinander hatten, werden zerreißen, und niemand will vom anderen etwas wissen.
167 Die Anhänger des Frevels werden sprechen: „Könnten wir nur umkehren, wir würden uns von ihnen lossagen wie sie sich von uns losgesagt haben.“ Also wird Allāh ihnen ihre Werke zeigen, eine Pein für sie, und sie werden dem Feuer niemals entrinnen.
168 Ihr Menschen, esst von dem, was es auf der Erde gibt, sofern es erlaubt und genießbar ist! Folgt nicht der Verführung des Schaitans! Er ist euer offenkundiger Feind.
169 Er befiehlt euch nur Böses und Abscheuliches, und gegen Allāh etwas auszusagen, wovon ihr kein Wissen habt.
170 Wenn man ihnen sagt: „Folgt Allāhs Offenbarung!“ So sagen sie: „Wir folgen den Überlieferungen, die von unseren Vätern auf uns gekommen sind.“ Wenn nun aber ihre Väter nichts verstanden haben und nicht rechtgeleitet waren?
171 Die Ungläubigen sind wie die Tiere, die nichts hören außer Tönen und Zurufen. Sie sind taub, stumm und blind und begreifen es nicht.
172 Ihr Gläubigen, esst von den guten Gaben, die wir euch beschert haben und seid Allāh dadurch dankbar, dass ihr nur ihm wirklich dient!
173 Verboten hat er euch nur Fleisch von verendeten Tieren, Blut, Schweinefleisch und Fleisch, worüber beim Schlachten ein anderes Wesen als Allāh angerufen worden ist. Aber wenn einer sich in einer Zwangslage befindet, ohne von sich aus etwas Verbotenes zu begehren oder eine Übertretung zu begehen, trifft ihn keine Schuld. Allāh ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.
174 Die aber das verhehlen, was Allāh niedergesandt hat von dem Buch, und einen armseligen Preis dafür in Tausch nehmen, sie füllen ihre Bäuche mit nichts als Feuer. Allāh wird sie nicht anreden am Tag der Auferstehung, noch wird er sie reinigen. Und ihnen wird qualvolle Strafe. Diejenigen, die verheimlichen, was Allāh von der Schrift herabgesandt hat, und es verschachern, füllen ihre Bäuche mit nichts als Feuer. Und Allāh spricht am Tag der Auferstehung nicht zu ihnen und erklärt sie nicht für rein. Auf sie wartet eine qualvolle Strafe.
175 Sie sind es, die sich Verirrung gegen Führung eingehandelt haben und Strafe gegen Verzeihung. Wie können sie dem Feuer gegenüber standhaft sein!
176 Allāh hat die Heilige Schrift mit der Wahrheit herabgesandt. Diejenigen, die darüber streiten, sind vom wahren Pfad weit entfernt.
177 Die wahre Frömmigkeit besteht nicht darin, beim Gebet das Gesicht nach Osten oder Westen zu richten, sondern darin, an Allāh, den Jüngsten Tag, die Engel, die Heilige Schrift und die Propheten zu glauben, gerne Spenden zu geben, um Verwandten, Waisen, Armen, mittellosen Wanderern und Bettlern zu helfen, Leibeigene freizukaufen, das Gebet zu verrichten, die Zakāt-Abgaben zu entrichten, Wort zu halten und in Not, Prüfung und gerechtem Krieg geduldig auszuharren. Das sind die Rechtschaffenen, und das sind die Frommen.
178 Gläubige! Bei Totschlag ist euch die Wiedervergeltung vorgeschrieben: ein Freier für einen Freien, ein Sklave für einen Sklaven und ein weibliches Wesen für ein weibliches Wesen. Und wenn einem der einen Totschlag begangen hat, von Seiten seines Bruders dem die Ausübung der Wiedervergeltung obliegt, etwas nachgelassen wird, soll die Beitreibung des Blutgeldes auf rechtliche und umgekehrt die Bezahlung an ihn auf ordentliche Weise vollzogen werden. Das ist gegenüber der früheren Handhabung der Blutrache eine Erleichterung und Barmherzigkeit von Seiten eures Herrn. Wenn nun aber einer, nachdem diese Regelung getroffen ist, eine Übertretung begeht indem er sich an die frühere Sitte der Blutfehde hält, hat er im Jenseits eine schmerzhafte Strafe zu erwarten.
179 Die von Allāh geregelte Vergeltung sichert euch das Leben. Darüber habt ihr nachzudenken und euch um Frömmigkeit zu bemühen.
180 Vorgeschrieben ist euch: wenn einer unter euch sein Ende nahen fühlt, da soll er seine letzte Verfügung korrekt festlegen - wenn er Hab und Gut hinterlässt - zugunsten seiner Eltern und seiner nahen Angehörigen. Das ist eine rechtliche Pflicht, der die von Ehrfurcht vor Allāh erfüllten nachzukommen haben.
181 Hat einer die letzte Verfügung eines Sterbenden, die er als Zeuge gehört hat, verändert, so trägt er die Schuld für seine Untat. Wahrlich, Allāh ist allhörend, allwissend.
182 Wenn aber einer von seitens eines Erblassers Unrechtmäßigkeit oder schuldhaftes Vergehen befürchtet und daraufhin zwischen ihnen auf gütlichem Weg einen Ausgleich herbeiführt, trifft ihn keine Schuld. Allāh ist barmherzig und bereit zu vergeben.
183 Gläubige! Euch ist vorgeschrieben, zu fasten, so wie es auch denjenigen, die vor euch lebten, vorgeschrieben worden ist. Vielleicht werdet ihr Allāh fürchten.
184 Die Zeit des Fastens ist auf eine begrenzte Anzahl von Tagen festgelegt. Wer krank oder auf Reisen ist, fastet nicht und holt es an anderen Tagen nach. Wer auch sonst aus anderen Gründen nicht fasten kann, soll als Ersatzleistung, als Fidya, einem Bedürftigen Essen geben. Wer freiwillig als gutes Werk mehr fastet, der wird entsprechend dafür belohnt. Es ist für euch gut zu fasten, wenn ihr es nur wüsstet!
185 Der Monat Ramadan ist es, in dem der Qurʾān erstmals als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung. Und wer von euch während des Monats anwesend ist, soll in ihm fasten. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tag fasten. Allāh wünscht euch erleichtert und wünscht euch nicht beschwert - damit ihr die Frist vollendet und Allāh preist, dass er euch richtig geleitet hat. Und ihr sollt ihm gebührend danken.
186 Und wenn dich meine Diener nach mir fragen, so bin ich ihnen nahe und erhöre, wenn einer zu mir betet, sein Gebet. Sie sollen nun aber auch auf mich hören und an mich glauben. Auf dass sie den rechten Weg einschlagen.
187 Es ist euch erlaubt, euch in der Nacht des Fastens euren Frauen zu nähern; sie sind Geborgenheit für euch und ihr seid Geborgenheit für sie. Allāh weiß wohl, dass ihr -solange der Umgang mit Frauen während der Fastenzeit auch bei Nacht als verboten galt- euch immer und immer wieder selber betrogen habt. Und nun hat er sich euch gnädig wieder zugewandt und euch verziehen. Von jetzt ab berührt sie ohne Bedenken und geht dem nach, was Allāh euch als Zugeständnis für die Nächte der Fastenzeit bestimmt hat, und esst und trinkt, bis ihr in der Morgendämmerung einen weißen von einem schwarzen Faden unterscheiden könnt! Hierauf haltet das Fasten durch bis zur Nacht! Und berührt eure Frauen nicht, während ihr an den Kultstätten verweilt! Das sind die Gebote Allāhs. Verstoßt nicht dagegen! So macht Allāh den Menschen seine Verse klar. Damit sie sich der Frömmigkeit befleißigen.
188 Und bringt euch nicht untereinander in betrügerischer Weise um eure Vermögen. Und wendet euch damit nicht zum Zweck, die Leute in sündhafter Weise um einen Teil ihres Vermögens zu bringen, an die Richter, wo ihr doch wisst, dass ihr damit Unrecht tut!
189 Man fragt dich nach den Neumonden. Sprich: „Diese zeigen den Menschen die Zeit für Termine und die Pilgerfahrt.“ Es ist keine gute Tat, wenn ihr wider die Bräuche und Sitten durch die Hintertüren in die Häuser eintretet. Die guten Taten sind nur diejenigen, die man frommen Herzens vollbringt. Ihr sollt durch die Vordertüren in die Häuser eintreten. Fürchtet Allāh! Vielleicht wird es euch dann wohl ergehen.
190 Und kämpft um Allāhs Willen gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen! Aber begeht keine Übertretung, indem ihr den Kampf auf unrechtmäßige Weise führt! Allāh liebt die nicht, die Übertretungen begehen.191 Und tötet sie, wo auch immer ihr sie zu fassen bekommt. Und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben! Der Versuch Gläubige zum Abfall vom Islam zu verführen ist schlimmer als Töten. Jedoch kämpft nicht bei der heiligen Kultstätte von Mekka gegen sie, solange sie nicht ihrerseits dort gegen euch kämpfen! Aber wenn sie dort gegen euch kämpfen - dann tötet sie! Das ist die Strafe, die die Ungläubigen verdienen.
192 Wenn diese jedoch von ihrem gottlosen Treiben ablassen, dann ist Allāh allvergebend und barmherzig.
193 Und kämpft gegen sie, bis die Verfolgung endet und der Glauben an Allāh frei ist. Wenn sie jedoch mit ihrem gottlosen Treiben aufhören, darf es keine Feindschaft und Übertretung geben, es sei denn gegen Frevler.
194 Greift der Feind euch im heiligen Monat an, dürft auch ihr im heiligen Monat angreifen . Verbrechen, die die Heiligtümer antasten, sind entsprechend zu bestrafen. Wer sich gegen euch vergeht, gegen den geht in gleichem Maße vor! Fürchtet Allāh und bedenket immer, dass Allāh mit den tapferen Frommen ist.
195 Für die Sache Allāhs sollt ihr Spenden geben, und stürzt euch nicht mit eigener Hand ins Verderben! Bemüht euch stets, gute Taten auf die schönste Art zu vollbringen! Allāh liebt all diejenigen, die gute Werke auf die schönste Art vollenden.
196 Führet die Haddsch-Pilgerfahrt und die Umra-Pilgerfahrt im Dienste Allāhs durch! Und wenn ihr durch feindlichen Widerstand an der Ausführung der Pilgerfahrten behindert seid, dann bringt als Sühne für die Unterlassung der Fahrten an Opfertieren dar, was für euch erschwinglich ist! Und schert euch nicht den Kopf, bis ihr die Haddsch-Riten beendet habt! Und wenn einer von euch krank ist, oder wenn ihn ein Leiden am Kopf plagt und er sich deshalb vorzeitig das Haar scheren lässt, hat er mit Fasten oder einem Almosen oder der Opferung eines Schlachttieres Ersatz zu leisten. Herrscht aber zur Zeit der Pilgerfahrt Frieden, und wenn dann einer die Gelegenheit nutzt, außer der Haddsch eine Umra zu machen, so hat er als Sühne für die Unterbrechung des Weihezustands an Opfertieren darzubringen, was für ihn erschwinglich ist. Wer kein Opfertier findet oder es sich nicht leisten kann, hat drei Tag während der Pilgerfahrt und sieben Tag nach der Heimkehr zu fasten, das sind im Ganzen zehn volle Tag. Diese Vorschriften gelten für diejenigen, deren Familien nicht in der Nähe der heiligen Moschee wohnen. Und fürchtet Allāh! Ihr müsst wissen, dass Allāh schwere Strafen verhängt.
197 Die Haddsch findet in bekannten Monaten statt. Und wenn jemand in ihnen die Pilgerfahrt auf sich nimmt, dann tritt er in den Weihezustand ein. Während der Haddsch darf man keinen Umgang mit Frauen haben, keinen Frevel begehen und sich nicht herumstreiten. Was ihr an Gutem tut, das weiß Allāh. Sorgt für den Jüngsten Tag vor! Und die beste Vorsorge ist Frömmigkeit. Fürchtet mich, die ihr Verstand habt!
198 Es ist keine frevelhafte, unrechte Tat für euch, danach zu streben, dass euer Herr euch Gunst erweist, indem ihr die Wallfahrt mit Handelsgeschäften verbindet. Und wenn ihr von Arafat aus den Prozessionslauf durchführt und auf der Ebene al-Muzdalifa ankommt, dann gedenkt Allāhs bei der heiligen Kultstätte Masch`ar al-Harâm am Berg in al-Muzdalifa! Gedenket seiner, indem ihr euch vor Augen haltet, wie er euch rechtgeleitet hat, während ihr lange Zeit zu denen gehörtet, die irregehen!
199 Führt dann den Prozessionslauf mit allen anderen durch und bittet Allāh um Vergebung! Wahrlich, Allāh ist allverzeihend, allbarmherzig.
200 Wenn ihr die Riten der Pilgerfahrt durchgeführt habt, sollt ihr Allāh so gedenken, wie ihr eurer Väter gedenkt oder noch gebührender. Es gibt Menschen, die sagen: „Herr, gib uns Gutes im Diesseits!“ So haben sie keinen Anteil am Jenseits.
201 Aber es gibt auch Menschen, die sagen: „Unser Herr! Gewähre uns Gutes im Diesseits und Gutes im Jenseits, und bewahre uns vor der den Feuern der Hölle!“
202 Diese Gläubigen belohnt Allāh für ihre guten Werke. Und Allāh rechnet schnell ab.
203 Huldigt Allāh bei der Pilgerfahrt an den bestimmten drei Tagen nach dem Werfen der Steine in Mina! Hat einer sich beeilt und die Zeit auf zwei Tag gekürzt oder verlängert, so ist das kein Vergehen, sofern er von Ehrfurcht vor Allāh erfüllt ist. Allāh sollt ihr ehrfürchtig dienen und wissen, dass ihr dereinst vor Allāh am Jüngsten Tag versammelt werdet.
204 Und unter den Menschen gibt es manch einen, dessen Aussage über das diesseitige Leben dir gefällt, und der Allāh zum Zeugen anruft für das, was er im Herzen hat. In Wirklichkeit aber ist er dein ärgster Feind.
205 Und wenn er an der Macht ist, ist er eifrig darauf bedacht, auf der Erde Unheil anzurichten und Saat und Nachkommenschaft zu vernichten. Aber Allāh liebt kein Unheil.
206 Und wenn ihm gesagt wird: „Fürchte Allāh“, so treibt ihn Stolz zur frevelhaften, unrechten Tat. Ihm kann nur die Strafe in der Dschahannam sein. Wehe dem, dem die Feuer der Dschahannam zur Wohnstätte werden!
207 Und manch einer unter den Menschen würde sich selbst verkaufen im Trachten nach Allāhs Wohlgefallen. Aber Allāh hat Mitleid mit den Menschen und verlangt nicht mehr von ihnen, als sie zu leisten vermögen.
208 Ihr Gläubigen, tretet allesamt ein in das Heil und folgt nicht den Fußstapfen des Schaitans, denn er ist euer offenkundiger Feind!
209 Wenn ihr aber vom Schaitan verführt einen Fehltritt tut, nachdem die Beweise zu euch gekommen sind, dann wisset, dass Allāh allmächtig ist und allweise.
210 Oder wollen die Ungläubigen etwa Allāh von Nebel und Engeln umgeben mit eigenen Augen sehen, damit sie doch noch glauben? Die Entscheidung Allāhs ist gefallen. Allāh ist es, der über alles entscheidet, denn zu Allāh kehren alle Dinge heim.
211 Frage die Kinder Israel, wieviel klare Zeichen wir ihnen gebracht haben! Wenn aber einer die Gnade Allāhs, nachdem sie zu ihm gekommen ist, verfälscht, verhängt Allāh über diesen die schwersten Strafen.
212 Die Ungläubigen werden durch das scheinbar schöne irdische Leben verführt. Sie machen sich lustig über die Gläubigen. Diese werden aber über ihnen stehen am Tag der Auferstehung. Allāh gibt uneingeschränkt, wem er will, ohne zu rechnen.
213 Die Menschen waren dereinst eine einzige Gemeinschaft, eine Umma. Dann sandte Allāh die Propheten als Warner und Freudenboten zu ihnen. Dann sandte Allāh ihnen die Schrift mit der Wahrheit herab, um unter den Menschen über ihre Streitigkeiten zu urteilen. Streit haben nur die Besitzer der Schrift böswillig verursacht, nachdem sie die eindeutigen Beweiszeichen bekommen hatten. Die Gläubigen hat Allāh seiner Verfügung gemäß zur Wahrheit über die Streitigkeiten geleitet. Allāh leitet wen er will zum rechten Weg.
214 Denkt ihr etwa, dass ihr dereinst in die Dschanna kommt, ohne ebenso geprüft zu werden wie die früheren Völker? Diese wurden so hart von schweren Nöten heimgesucht und so heftig erschüttert, dass ihre Gesandten zusammen mit den treuen Gläubigen fragten: „Wann kommt Allāhs versprochener Sieg?“ Allāhs versprochener Sieg ist ohne jeden Zweifel nahe.
215 Die Gläubigen fragen dich, was und wem sie spenden sollen. Sprich: „Ihr sollt vom wohlverdienten Gut den Eltern, den Verwandten, den Waisen, den Armen und den mittellosen Wanderern geben.“ Und was ihr an Gutem tut, darüber weiß Allāh Bescheid.
216 Euch ist vorgeschrieben gegen die Ungläubigen zu kämpfen, auch wenn es euch zuwider ist. Doch vielleicht ist euch etwas zuwider, während es gut für euch ist, und vielleicht liebt ihr etwas, während es schlecht für euch ist. Allāh allein weiß Bescheid, ihr aber nicht.
217 Die Gläubigen fragen dich, wie es um den Kampf im heiligen Monat steht. Sprich: „Das Kämpfen im heiligen Monat ist eine schwerwiegende frevelhafte, unrechte Tat! Aber schwerwiegender sind die Vergehen der Ungläubigen, die ihre Mitmenschen vom Weg Allāhs abhalten, an Allāh nicht glauben, die Heilige Moschee zu Mekka missachten und die Bewohner vertreiben. Die Verführung von Gläubigen jedoch ist schwerwiegender als Morden. „Die Ungläubigen werden solange gegen euch kämpfen, bis sie euch von eurem Glauben abbringen, wenn sie könnten. Diejenigen, die nachgeben, vom Glauben abkommen und als Ungläubige sterben, denen werden im Diesseits und im Jenseits kein gutes Werk nützen. Sie sind Bewohner der Feuer der Dschahannam, wo sie ewig verweilen werden.
218 Diejenigen, die wahrhaftig glauben, um des Glaubens Willen ausgewandert sind und für Allāhs Sache gekämpft haben, können fest mit Allāhs Barmherzigkeit rechnen. Allāhs ist allvergebend und voller Barmherzigkeit.
219 Sie fragen dich nach dem Wein und dem Glücksspiel. Sprich: „In beiden liegt zwar etwas Nutzen für die Menschen, aber viel mehr Übel. Das Übel überwiegt den Nutzen bei weitem.“ Sie fragen dich, was sie spenden sollen. Sprich: „Was man leicht erübrigen kann, ohne sich übermäßig anzustrengen.“ So erläutert euch Allāh seine offenbarten Zeichen, damit ihr darüber nachdenken möget.
220 Ihr sollt über das Diesseits und das Jenseits nachdenken. Sie fragen dich, wie sie die Waisen behandeln sollen. Sprich: „Ihr sollt das tun, was für sie gut ist. Wenn ihr mit ihnen verkehrt, so sollt ihr sie wie eure Geschwister behandeln. Ihr sollte versucht sein, ihnen zu nützen, nicht ihnen zu schaden!“ Allāh weiß, wer gute Absichten und wer böse hegt. Wenn Allāh gewollt hätte, hätte er es euch durch Pflichten schwer gemacht. Wahrlich, Allāh ist allmächtig, allweise.
221 Und heiratet nicht heidnische Frauen, solange sie nicht gläubig werden! Eine gläubige Sklavin ist besser als eine heidnische Frau, auch wenn diese euch gefallen sollte. Und gebt nicht gläubige Frauen an heidnische Männer in die Ehe, solange diese nicht gläubig werden! Ein gläubiger Sklave ist besser als ein heidnischer Mann, auch wenn dieser euch gefallen sollte. Die Ungläubigen verführen zu Lastern, die einen in die Dschahannam bringen. Allāh aber lädt euch in die Dschanna und zur Vergebung durch seine Gnade ein. Er macht den Menschen seine offenbarten Zeichen klar, damit sie seiner gedenken.
222 Und man fragt dich nach der Menstruation. Sprich: „Sie ist eine Plage. So haltet euch von den Frauen während der Menstruation fern und kommt ihnen nicht nahe, bis sie rein sind; und wenn sie rein sind, dann geht zu ihnen, wie Allāh es euch geboten hat. Wahrlich, Allāh liebt diejenigen, die um Vergebung bitten und sich läutern.
223 Eure Frauen sind euch ein Acker; geht zu diesem eurem Acker, wann und wie ihr wollt. Und legt euch im Diesseits einen Vorrat an guten Werken an! Und fürchtet Allāh! Ihr müsst wissen, dass ihr ihm dereinst begegnen werdet. Überbringe den Gläubigen frohe Botschaft, was sie im Jenseits dereinst erwartet!
224 Missbraucht Allāhs Namen nicht bei euren Schwüren! Das ist ungebührlich. Dafür sollt ihr das Gute tun, euch fromm verhalten und die Menschen versöhnen. Allāh hört und weiß alles.
225 Allāh wird euch nicht zur Rechenschaft ziehen für das leere Gerede in euren Schwüren, allein er wird Rechenschaft von euch fordern für all das, was eure Herzen begehren. Allāh ist allverzeihend, langmütig.
226 Diejenigen Ehemänner, die schwören, sich des Verkehrs mit ihren Frauen zu enthalten, um den Frauen eine Überlegungsfrist zu gewähren, dürfen nicht länger als vier Monate warten. Wenn sie mit ihren Frauen vor Fristende wieder verkehren, bleibt die Ehe aufrechterhalten, und sie haben eine Buße zu leisten. Allāh ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.
227 Doch wenn sie sich zur Ehescheidung entschließen, dann bleibt es dabei. Allāh hört und weiß alles.
228 Die Frauen, die geschieden sind, sollen ihrerseits drei Perioden abwarten. Und es ist ihnen nicht erlaubt, zu verheimlichen, was womöglich Allāh als Frucht der vorausgegangenen Ehe in ihrem Schoß geschaffen hat, wenn sie an Allāh und den Jüngsten Tag glauben. Und ihren ehemaligen Gatten steht es am ehesten von allen Männern zu, sie dann zurückzunehmen, wenn sie eine Aussöhnung herbeiführen wollen. Die Frauen haben in der Behandlung von Seiten der Männer dasselbe zu beanspruchen, wozu sie ihrerseits den Männern gegenüber verpflichtet sind, wobei in rechter Weise zu verfahren ist. Und die Männer stehen bei alledem eine Stufe über ihnen. Allāh ist allmächtig und allweise.
229 Die Entlassung mit dem Recht, die Frau zurückzunehmen ist zweimal gestattet. Danach sind die Frauen entweder in rechter Weise zu behalten oder auf ordentliche Weise freizugeben. Und es ist euch im letzteren Fall nicht erlaubt, etwas von dem, was ihr ihnen vorher als Brautgabe gegeben habt, wieder an euch zu nehmen, außer wenn beide fürchten, dass sie hinsichtlich der Ehegemeinschaft die Gebote Allāhs nicht einhalten werden. Wenn aber zu befürchten ist, dass beide im Fall der Aufrechterhaltung der Ehegemeinschaft die Gebote Allāhs nicht einhalten werden, ist es für sie keine frevelhafte, unrechte Tat, wenn die Frau sich mit einem gewissen Betrag loskauft. Das sind die Gebote Allāhs. Übertretet sie nicht! Diejenigen, die sie übertreten, sind Frevler.
230 Und wenn der Mann seine Gattin endgültig entlässt, ist sie ihm künftig nicht wieder als Ehefrau erlaubt, bevor sie nicht einen anderen Gatten heiratet. Falls dieser sie ebenso entlässt, ist es keine frevelhafte, unrechte Tat für die beiden, wieder zueinanderzukommen, wenn sie glauben, die Gebote Allāhs in der neuen Ehe einhalten zu können. Das sind die Gebote Allāhs. Er macht sie Leuten klar, die Bescheid wissen.
231 Und wenn ihr Frauen aus der Ehe entlasst und die Wartezeit verstrichen ist, dann behaltet sie in rechter Weise oder gebt sie in rechter Weise frei! Behaltet sie nicht aus Schikane. Ihr würdet die Gebote Allāhs übertreten! Denn wer dies tut, frevelt gegen sich selber und setzt sich schwerem Unrecht aus. Und treibt nicht euren Spott mit den Versen Allāhs! Und gedenket der Gnade, die Allāh euch erwiesen, und der Schrift und der Weisheit, die er auf euch herabgesandt hat, um euch damit zu ermahnen! Und fürchtet stets Allāh! Ihr müsst wissen, dass er über alles Bescheid weiß.
232 Und wenn ihr die Frauen entlasst und die gebotene Wartefrist verstrichen ist, dann hindert sie als Vormund nicht durch Zwangsmaßnahmen daran, sich mit ihren bisherigen Gatten wieder zu verheiraten, falls sie sich miteinander in rechter Weise geeinigt haben! Das ist eine Ermahnung an diejenigen von euch, die an Allāh und den Jüngsten Tag glauben. Auf diese Weise haltet ihr euch am ehesten sittlich und rein. Allāh weiß alles, ihr wisst nichts.
233 Und die Mütter, die von ihrem Gatten entlassen sind, sollen ihre Kinder zwei volle Jahre stillen. So gilt es für diejenigen, die das Stillen ganz zu Ende führen wollen. Und der Vater der betreffenden Kinder ist verpflichtet während dieser Zeit ihren Unterhalt und ihre Kleidung in rechter Weise zu bestreiten. Von niemand wird mehr verlangt, als er zu leisten vermag. Eine Mutter soll nicht wegen ihres Kindes schikaniert werden, und ein Vater nicht wegen des seinen. Und der Erbe des Vaters hat für den Fall, dass dieser stirbt, dieselbe Verpflichtung gegenüber der stillenden Mutter. Und wenn die beiden nach gegenseitiger Übereinkunft und Beratung das Kind vor der angegebenen Zeit entwöhnen wollen, ist es keine frevelhafte, unrechte Tat für sie. Und wenn ihr eure Kinder einer Amme zum Stillen geben wollt, ist es keine frevelhafte, unrechte Tat für euch, wenn ihr das, was ihr als Lohn ausgesetzt habt, in rechtlicher Weise aushändigt. Und fürchtet Allāh! Ihr müsst wissen, dass Allāh alles sieht, was ihr tut.
234 Und wenn welche von euch sterben und Gattinnen hinterlassen, sollen diese ihrerseits vier Monate und zehn Tag abwarten. Ist diese Zeit verstrichen, ist es keine frevelhafte, unrechte Tat für euch, wenn sie von sich aus in rechtlicher Weise etwas zu ihrer Wiederverheiratung unternehmen. Allāh ist wohl darüber unterrichtet, was ihr tut.
235 Es ist nicht unbotmäßig, dass ihr Männer den Witwen vor Ablauf der Wartezeit eine Verlobung in Aussicht stellt oder einen Heiratswunsch im Verborgenen hegt. Allāh weiß doch, dass ihr an sie denkt. Aber verabredet euch nicht heimlich mit ihnen, sondern sagt nur, was sich ziemt! Einen Ehevertrag dürft ihr erst schließen, wenn die Wartezeit verstrichen ist. Ihr müsst euch dessen bewusst sein, dass Allāh alles weiß, was ihr verborgen haltet. So nehmt euch in Acht! Ihr sollt wissen, dass Allāh voller Vergebung und Milde ist.
236 Es ist keine frevelhafte, unrechte Tat für euch, wenn ihr euch von den Frauen scheiden lasst, die ihr noch nicht berührt oder für die ihr die Brautgabe noch nicht ausgesetzt habt. Ihr habt sie aber wohlwollend mit einer Gabe zu versorgen, jeder seinen Möglichkeiten entsprechend. Der Reiche gemäß seinem Reichtum und der Arme gemäß seinen beschränkten Mitteln. Das ist eine Pflicht für die Rechtschaffenen.
237 Lasst ihr euch von den Frauen scheiden, die ihr nicht berührt habt, aber für die ihr eine Brautgabe ausgesetzt habt, so müsst ihr ihnen die Hälfte der Brautgabe geben, es sei denn, dass die Frau oder ihr Bevollmächtigter Nachlass gewähren. Und wenn ihr Nachlass gewährt, entspricht das der Gottesfurcht eher, als wenn ihr hartnäckig auf eurem Recht besteht. Und vergesst nicht in Vermögensangelegenheiten untereinander Großmut walten zu lassen! Allāh durchschaut wohl, was ihr tut.
238 Haltet die Gebete ein. Und verrichtet sie andächtig, vollständig und vollkommen! Steht beim Gebet demütig vor Allāh!
239 Und wenn ihr fürchtet bei Abhaltung des Gebets in Gefahr zu kommen, dann verrichtet die Andacht im Gehen oder Reiten! Wenn ihr dann aber wieder in Sicherheit seid, dann betet wie Allāh es euch befohlen hat und dankt Allāh dafür, dass Allāh euch wissen lässt, was ihr nicht wusstet.
240 Wenn Männer von euch sterben und Frauen hinterlassen, so sollen diese ein volles Jahr im Haus versorgt bleiben. Keiner darf sie daraus vertreiben. Wenn sie selbst das Haus verlassen, so dürfen sie das tun und für sich Entscheidungen treffen, vorausgesetzt, dass sie dabei Allāhs Gebote und Verbote einhalten. Allāh ist allmächtig und allwissend.
241 Und auch den geschiedenen Frauen ist eine Versorgung auf gütige Weise zu geben. Es ist eine Verpflichtung für die von Ehrfurcht vor Allāh erfüllten.
242 So macht Allāh euch seine Verse klar, damit ihr sie begreifen möget.
243 Hast du nicht diejenigen gesehen, die in Todesfurcht zu Tausenden aus ihren Wohnungen auszogen? Allāh sagte zu ihnen: Sterbt! Hierauf machte er sie wieder lebendig. Allāh ist huldvoll gegen die Menschen. Aber die meisten danken es ihm nicht.
244 Kämpft für Allāhs Sache und wisst, dass Allāh allhörend, allwissend ist.
245 Wer gibt Allāh ein gutes Darlehen durch seine guten Werke, damit Allāh es ihm dereinst vervielfache? Allāh teilt knapp oder reichlich zu. Ganz wie er es will. Und zu ihm werdet ihr dereinst zurückgebracht.
246 Hast du nicht von den Häuptern der Kinder Israels nach Mūsā gehört, wie sie zu einem ihrer Propheten sprachen: „Setze einen König über uns, dass wir für Allāhs Sache kämpfen mögen“? er sprach: „Ist es nicht wahrscheinlich, dass ihr nicht kämpfen werdet, wenn euch Kampf befohlen wird?“ Sie sprachen: „Welchen Grund sollten wir haben, uns des Kampfes zu enthalten für Allāhs Sache, wenn wir doch von unseren Wohnungen und unseren Kindern vertrieben worden sind?“ Doch als ihnen nun Kampf befohlen wurde, da kehrten sie bis auf wenige Ausnahmen den Rücken. Allāh weiß über die Frevler Bescheid.
247 „Und ihr Prophet sagte zu ihnen: „Allāh hat euch Saul als König geschickt.“ Sie sagten: „Wie sollte ihm die Königsherrschaft über uns zukommen, wo wir doch das deutlich größere Anrecht auf die Königherrschaft haben als er, und er keine großen Reichtümer erlangt hat?“ er sagte: „Allāh hat ihn vor euch auserwählt und ihm ein Übermaß an Wissen und Körpergröße verliehen. Allāh gibt seine Herrschaft, wem er will.“ Und Allāh ist allumfassend, allwissend.“
248 Da sprach ihr Prophet zu ihnen: „Das Zeichen seiner Königsherrschaft sei, dass die Bundeslade zu euch zurückkommt, getragen von den Engeln. Sie gewährt euch Sakina, die göttliche innere Ruhe von eurem Herrn, sie ist eine Hinterlassenschaft der Sippe Mūsā und derjenigen Aarons. Darin liegt für euch ein Zeichen, wenn ihr gläubig seid.“
249 Und als Saul mit den Truppen ausrückte, sagte er: „Allāh wird euch mit einem Fluss auf die Probe stellen. Wer daraus trinkt, gehört nicht zu mir. Wer jedoch nicht davon trinkt, es sei denn, er schöpft nur eine Handvoll, gehört zu mir.“ Da tranken sie mit wenigen Ausnahmen daraus. Und als er und diejenigen, die mit ihm gläubig waren, ihn passiert hatten, sagten sie: „Wir haben heute keine Kraft zum Kampf mit Goliath und seinen Truppen.“ Diejenigen aber die damit rechneten, dass sie dereinst am Jüngsten Tag Allāh begegnen würden, sagten: „Wie manche geringe Schar hat schon mit Allāhs Gnade über eine große Schar gesiegt! Allāh ist mit denen, die standhaft sind.“
250 Als sie auf Goliath und seine Kämpfer zumarschierten, beteten sie: „Unser Herr! Schenke uns viel Standhaftigkeit und Mut, und hilf uns gegen das Volk der Ungläubigen!“
251 Sie besiegten sie mit Allāhs Beistand. David erschlug Goliath. Allāh gewährte David nach Sauls Tod Herrschaft und Weisheit. Er lehrte ihn, was er wollte. Wenn Allāh es nicht so einrichtete, dass die guten Menschen die bösen Menschen verdrängen und dass die Bösen einander bekämpfen, wäre die Erde voller Unheil. Aber Allāh überhäuft die Welten mit seinen Gaben.
252 Das sind Allāhs Verse, die wir dir mit der Wahrheit vortragen. Du bist wahrlich einer der Gesandten Allāhs.
253 Dies sind die Gesandten Allāhs. Wir haben einigen von ihnen den Vorrang über andere gegeben. Unter ihnen sind welche, zu denen Allāh gesprochen hat, und einige, die er um Rangstufen erhöht hat. Und wir gaben Isa, dem Sohn der Maryam, die klaren Beweise und unterstützten ihn durch heilige Eingebung, und wenn Allāh es so gewollt hätte, dann hätten sich diejenigen, die nach ihnen kamen, nicht gegenseitig bekämpft, nachdem klare Beweise zu ihnen gekommen waren. Doch sie stritten miteinander und gingen verschiedene Wege. Einige glaubten an Allāh und andere leugneten ihn. Wenn Allāh es gewollt hätte, hätten sie einander nicht getötet. Aber Allāh macht, was er will.
254 Gläubige! Spendet von dem, was wir euch beschert haben für gute Zwecke, bevor der jüngste Tag kommt, an dem ihr keine Spenden mehr geben könnt, an dem weder gekauft noch verkauft werden kann und weder Freundschaft noch Fürsprache etwas bewirken können. Die Ungläubigen sind die wahren Frevler.
255 Allāh ist einer allein. Es gibt keinen Gott außer Allāh. Allāh ist der Lebendige und Beständige. ihn überkommt weder Schlummer noch Schlaf. ihm gehört alles, was im Himmel und auf Erden ist. Wer unter den himmlischen Wesen könnte - außer mit seiner Erlaubnis - dereinst bei ihm Fürsprache einlegen? er weiß, was vor und was hinter ihnen liegt. Sie aber wissen nichts davon - außer von dem, was er will. Sein Thron reicht weit über die Himmel und die Erde. Und es fällt ihm nicht schwer, sie zu bewahren. Er ist der Erhabene und Gewaltige.
256 Niemand soll zu einem Glauben gezwungen werden. Der Weg der Wahrheit ist klar und von dem des Irrtums abgegrenzt. Wer die zu Unrecht beigesellten Teilhaber verwirft und an Allāh glaubt, hält an dem unauflösbaren Bund fest. Allāh hört alles und weiß alles.
257 Allāh ist der Freund derer, die gläubig sind. Er bringt sie aus der Finsternis hinaus ins Licht. Die Ungläubigen aber haben die zu Unrecht beigesellten Teilhaber zu Freunden. Die bringen sie aus dem Licht hinaus in die Finsternis. Sie werden Insassen des Feuers der Dschahannam sein und dort ewig darin weilen.
258 Hast du nicht von demjenigen gehört, der wegen der ihm durch Allāh gewährten Macht so überheblich wurde, dass er mit Ibrahim über Allāh debattierte. Ibrahim sagte: „Mein Herr lässt leben und sterben. „Darauf erwiderte dieser: „Ich lasse leben und sterben.“ Da sagte Ibrahim: „Nun, Allāh lässt die Sonne im Osten aufgehen, so lasse du sie im Westen aufgehen!“ Der Ungläubige war sprachlos. Allāh leitet diejenigen, die Unrecht tun, nicht zum rechten Weg.
259 Erinnere dich auch an die Geschichte des Mannes, der an einer Stadt vorüberkam, die in Trümmern lag und sagte: „Wie könnte Allāh diese Stadt jemals wieder zum Leben rufen?“ Allāh ließ ihn sterben und rief ihn nach hundert Jahren wieder ins Leben und sprach: „Wie lange bist du tot gewesen?“ Der Mann sagte: „Einen Tag oder einen Bruchteil davon. Allāh sprach: „Du bist hundert Jahre tot gewesen. Schau deine Speise und deinen Trank an, sie sind nicht verdorben, und sieh dir deinen Esel an! wir machen dich zu einem Zeichen für die Menschen. Sieh dir die Knochen an, wie wir sie wieder zusammenfügen und mit Fleisch beziehen!“ Als der Mann das alles klar erkannte, sprach er: „Nun weiß ich, dass Allāh alles vermag.“
260 Und erinnere dich daran, wie einst Ibrahim sprach: „Mein Herr! Zeige mir, wie du die Toten auferweckst!“ Allāh sprach: „Glaubst du denn nicht, dass Allāh die Toten auferwecken kann?“ „Doch“, sagte Ibrahim, „aber ich möchte, dass mein Herz wirklich sicher ist.“ Allāh sprach: „Nimm vier Vögel und zähme sie! Dann schlachte sie und verteile die Teile auf verschiedene voneinander entfernte Berge! Rufe sie dann zu dir her, und sie werden kommen!“ Wisse, dass Allāh allmächtig und allweise ist.
261 Diejenigen, die ihr Hab und Gut für Allāhs Zwecke spenden, sind wie ein Saatkorn, dem sieben Ähren entsprießen, deren jede hundert Körner trägt. Allāh vervielfältigt seine Belohnung für wen er will. Allāh ist allumfassend und allwissend.
262 Diejenigen, die von ihrem Hab und Gut für Allāhs Zwecke spenden und keine kränkenden oder schmerzenden Äußerungen folgen lassen, erwartet dereinst ihre Belohnung von ihrem Herrn. Sie haben nichts zu befürchten und werden nicht traurig sein.
263 Ein angenehmes, freundliches Wort ist besser als eine Spende, auf die eine Kränkung folgt. Allāh ist unendlich reich und voller Milde.
264 Gläubige! Macht Eure Almosen und Spenden nicht durch Kränkungen und schmerzende Äußerungen wieder zunichte! Das wäre wie einer, der sein Geld nur ausgibt, um von anderen gesehen zu werden und nicht an Allāh und den Jüngsten Tag glaubt. Dieser Mensch ist mit einer glatten, mit fruchtbarer Erde bedeckten Steinschicht zu vergleichen. Ein starker Regenguss spült die fruchtbare Erde weg und hinterlässt nur das nackte felsige Gestein. Sie haben nichts von dem, was sie leisten. Allāh leitet die Ungläubigen nicht zum rechten Weg.
265 Diejenigen, die ihr Hab und Gut für Allāhs Zwecke spenden, weil sie Allāhs Gunst anstreben, sind mit einem herrlichen Garten auf einem Hügel zu vergleichen, der nach einem starken Regenguss die doppelte Ernte hervorbringt und auch bei nur spärlichem Tau ertragreich ist. Allāh sieht alles, was ihr tut.
266 Möchte jemand von euch einen an Palmen und Rebstöcken reichen Garten besitzen, unterhalb dessen Flüsse fließen, den, wenn er altersschwach ist und seine Kinder noch nicht erwerbsfähig sind, ein Blitz im Sturm in Brand setzt? So ist es mit demjenigen, der auf seine Spenden Kränkungen folgen lässt. Allāh erläutert euch seine Zeichen, damit ihr nachdenkt.
267 Gläubige! Spendet von den guten Dingen, die ihr diesseits erworben habt, und von dem, was wir die Erde für euch haben hervorbringen lassen! Und sucht euch nicht das Schlechte davon aus, um es an andere zu spenden, während ihr es für euch selbst nicht möchtet, ohne dabei ein Auge zuzudrücken! Wisset, dass Allāh unendlich reich ist und dass ihm höchster Dank gebührt!
268 Schaitan warnt euch vor Armut und befiehlt euch Schändliches, während Allāh euch seine Vergebung und Gunst verheißt; und Allāh ist gnadenvoll, allwissend.
269 Er gewährt Weisheit, wem er will. Und wem da Weisheit gewährt wurde, dem wurde wahrhaftig viel Wertvolles gewährt. Nur diejenigen, die sich ihres Verstandes bedienen, machen sich Gedanken darüber und ziehen die Lehren daraus.
270 Und wenn ihr eine Spende gebt oder etwas gelobt, weiß Allāh darüber Bescheid. Und die Frevler haben keine Helfer.
271 Wenn ihr eure Almosen und Spenden offen, aber ohne Prahlerei, zeigt, ist das gut. Wenn ihr sie jedoch geheim haltet und den Armen heimlich gebt, ist es für euch besser, und Allāh vergibt euch manche eurer bösen Taten. Allāh weiß alles, was ihr macht.
272 Nicht deine Verantwortung ist es, ihnen den Weg zu weisen. Doch Allāh weist den Weg, wem er will. Und was ihr an Gut spendet, es ist für euch selbst, und ihr spendet nur, um Allāhs Gunst zu suchen. Und was ihr an Gut spendet, es soll euch voll zurückgezahlt werden, und ihr sollt keinen Nachteil erleiden.
273 Die Almosen und Spenden gehen an die Armen, die beim Kampf für Allāhs Sache auf Erden erwerbsunfähig wurden. Der Unwissende könnte sie für Reiche halten, weil sie sich ihrer Armut schämen. Man erkennt sie am Verhalten. Sie bitten nicht aufdringlich um Hilfe. Was ihr für gute Zwecke spendet, weiß Allāh genau.
274 Die ihr Gut hingeben bei Nacht und Tag, heimlich und öffentlich, ihr Lohn ist bei ihrem Herrn. Keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie trauern.
275 Diejenigen, die Wucher treiben, sind wie jene, denen Schaitan den Verstand verwirrt hat. Sie sagen nämlich, dass Handel und Wucher gleichzusetzen sind. Doch Allāh hat den Handel erlaubt und den Wucher verboten. Wer von Allāhs Verbot erfährt und dann aufhört, darf behalten, was er bis dahin bekommen hat. Allāh wird über ihn entscheiden. Diejenigen aber, die zum Wuchern zurückkehren, sind dereinst die Bewohner der Dschahannam, in der sie ewig bleiben werden.
276 Allāh wird den Zins abschaffen und die Mildtätigkeit mehren. Und Allāh liebt keinen, der ein hartnäckiger Ungläubiger, ein Frevler und Unrechter ist.
277 Diejenigen, die an Allāh glauben, die gute Werke vollbringen, die Gebete verrichten und die Zakāt-Abgaben entrichten, werden von Allāh belohnt. Sie haben nichts zu befürchten und sollen nicht traurig sein.
278 Ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allāh und verzichtet auf das, was noch übrig ist an Zinsen, wenn ihr Gläubige seid.
279 Wenn ihr es nicht tut, so wisst, dass ihr mit Allāh und seinen Gesandten in Fehde steht. Wenn ihr reumütig davon ablasst, dürft ihr euer Geld zurückverlangen, aber nicht mehr und nicht weniger. So tut ihr keinem Unrecht, und keiner tut euch Unrecht.
280 Wenn aber der Verschuldete in Schwierigkeiten ist, muss man ihm für die Rückzahlung Aufschub gewähren und warten, bis er zahlen kann. Entscheidet ihr euch dafür, ihm etwas oder alles als milde Gabe zu erlassen, ist das für euch besser. Wenn ihr nur wüsstet!
281 Und fürchtet den Tag, an dem ihr zu Allāh zurückkehren müsset; dann wird jeder den vollen Lohn erhalten nach seinem Verdienst; und es soll ihnen kein Unrecht geschehen.
282 Gläubige! Wenn ihr auf eine festgelegte Frist ein Schuldverhältnis eingeht, dann schreibt es auf! Und ein Schreiber soll alles in eurem Beisein aufschreiben, so wie es recht und billig ist. Und kein Schreiber soll sich weigern zu schreiben, so wie Allāh es ihn gelehrt hat. Er soll schreiben. Und der Schuldner soll diktieren und Allāh, seinen Herrn, fürchten und nichts davon abzwacken. Und wenn der Schuldner schwachsinnig oder minderjährig ist oder egal aus welchen Gründen nicht in der Lage ist selbst zu diktieren, soll sein Rechtsbeistand diktieren, so wie es recht und billig ist. Und nehmt zwei Zeugen unter euren Männern! Wenn es nicht zwei Männer sein können, dann sollen es ein Mann und zwei Frauen sein, solche, die euch als Zeugen genehm sind. Zwei Frauen, dass die eine von ihnen sich irrt, die eine die andere an den wahren Sachverhalt erinnere. Und die Zeugen sollen sich nicht als solche zu fungieren, wenn sie hierzu aufgefordert werden. Und lasst es euch nicht nehmen, es aufzuschreiben, ob die Summe nun klein oder groß ist, damit es bis zu seiner Frist eindeutig und unzweifelhaft festgelegt ist! Auf diese Weise ist, so dünkt es Allāh, am besten dafür gesorgt, dass ihr gerecht handelt und richtig Zeugnis abgebt, und so ist es auch am ehesten gewährleistet, dass ihr auch zu einem späteren Zeitpunkt keine Zweifel über die Zeugenaussagen hegen werdet. Anders ist es, wenn es sich um eine augenblicklich greifbare, unter euch umhergehende Ware handelt. Dann ist es für euch keine frevelhafte, unrechte Tat, wenn ihr sie nicht aufschreibt. Aber nehmt, wenn ihr ein Kaufgeschäft abschließt, wenigstens Zeugen! Und kein Schreiber oder Zeuge soll schikaniert werden. Solltet ihr es dennoch tun, verübt ihr Frevel. Und fürchtet Allāh! Allāh lehrt und weiß über alles Bescheid.
283 Und wenn ihr auf Reisen seid und keinen Schreiber findet, so soll ein Pfand genommen werden, das dieser treu verwahrt. Derjenige, dem ein Pfand anvertraut wurde, hat das ihm Anvertraute zurückzugeben und Allāh, seinen Herrn, zu fürchten. Ihr sollt euch nicht weigern, wahrheitsgetreu Zeugnis abzulegen! Wer eine Zeugenaussage zurückhält, trägt eine frevelhafte, unrechte Tat in seinem Herzen. Allāh weiß alles, was ihr tut.
284 Allāh ist alles, was in den Himmeln und was in der Erde ist. Und ob ihr kundtut, was in euren Seelen ist, oder es geheim zuhalten versucht, Allāh wird euch dafür zur Rechenschaft ziehen. Er vergibt dann, wem er will, und bestraft, wen er will. Allāh hat zu allem die Macht
285 Der Gesandte Allāhs glaubt an das, was von seinem Herrn als Offenbarung zu ihm herabgesandt worden ist, und dadurch auch den Gläubigen. Alle glauben an Allāh, seine Engel, seine Schriften und seine Gesandten, wir machen auch keine Unterschiede zwischen den Gesandten. Und sie sagen: „Wir hören und gehorchen. Schenke uns deine Vergebung, Herr! Bei dir wird alles dereinst enden.“
286 Allāh verlangt von niemandem mehr, als dieser zu leisten vermag. Jedem kommt dereinst zugute, was er im Diesseits an guten Werken begangen hat, und jedem kommt dereinst auf sein Schuldkonto, was er sich bösen Werken erlaubt hat. Herr! Bestrafe uns nicht, wenn wir vergesslich waren oder uns versehen haben! Herr! Lad uns nicht eine drückende Verpflichtung auf, wie du sie denen aufgeladen hast, die vor uns lebten! Herr! Belaste uns nicht mit etwas, wozu wir keine Kraft haben! Verzeih uns, vergib uns und erbarm dich unser! Du bist unser Schutzherr, unser Beschützer. Hilf uns gegen die Ungläubigen!
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