Sure 16
النّحل
an-Naḥl/ Die Biene
Sure
16 Die Biene
Im Namen Allāhs, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen.
1 Allāhs Verfügung wird gewiss eintreten. Ihr Ungläubigen, verlangt keine Beschleunigung! Erhaben ist Allāh über alles, was sie ihm beigesellen.
2 Er sendet die Engel gemäß seinem Willen mit der Offenbarung denjenigen unter seinen Dienern herab, die er mit der Aufgabe betrauen will, die Menschen zu warnen und ihnen zu verkünden: „Es gibt keinen Herrn außer mir; so fürchtet mich allein!“
3 Er hat die Himmel und die Erde erschaffen in Weisheit. Erhaben ist er über all das, was sie anbeten. Erhaben ist er über alles, was sie ihm beigesellen!
4 Er erschuf den Menschen aus einem Samentropfen, doch seht, nun wurde er eindeutig zu einem Widersacher.
5 Und das Vieh hat er erschaffen, damit ihr Wärme und allerlei Nutzen gewinnt, und ihr euch davon ernähren könnt.
6 Und es ist schön für euch, wenn ihr es abends eintreibt und morgens zur Weide austreibt.
7 Die Tiere tragen eure schweren Lasten zu dem einen oder dem anderen Land, das ihr sonst nicht ohne große Mühe erreichen könnt. Euer Herr ist unermesslich gütig und barmherzig.
8 Pferde, Maultiere und Esel erschuf er für euch, damit ihr darauf reiten könnt und zum Schmuck, als Zeichen eures Status. Er erschafft, wovon ihr nichts wisst.
9 Bei Allāh steht die Weisung des geraden, des rechten Weges. Es gibt auch irreführende Wege. Wenn Allāh wollte, würde er euch alle rechtleiten.
10 Er ist es, der Wasser vom Himmel herabregnen lässt. Davon trinkt ihr und davon leben die Sträucher, zu denen ihr euer Vieh führt.
11 Dadurch lässt er für euch Pflanzen wachsen, Olivenbäume, Dattelpalmen, Weinreben und Früchte aller Art. Darin sind Zeichen für Menschen, die nachzudenken bereit sind.
12 Er hat euch Tag und Nacht, Sonne, Mond und Sterne seiner Verfügung gemäß dienstbar gemacht. Darin sind Zeichen für Menschen, die sich ihres Verstandes bedienen.
13 Und was er auf der Erde für euch erschaffen hat, ist mannigfach an Farben. Wahrlich, darin sind Zeichen für Menschen, die sich ermahnen lassen.
14 Und er ist es, der euch das Meer dienstbar gemacht hat, damit ihr weiches, zartes Fleisch daraus esst. Auch holt ihr euren Schmuck daraus, den ihr euch dann anlegt. Du siehst die Schiffe, die darauf fahren und ihre Furchen durch das Wasser ziehen. So sollt ihr aus Allāhs Gabenfülle schöpfen, damit ihr dankbar seid.
15 Und er hat feste Berge auf der Erde hochragen lassen, damit diese nicht ins Wanken gerät, und desgleichen Flüsse und Wege geschaffen, damit ihr zum Ziel findet,
16 und Wegweiser und Sterne, durch die ihr euch auch nachts zurechtfindet.
17 Ist denn derjenige, der alles erschafft, dem gleich, der nichts schaffen kann? Wollt ihr euch nicht ermahnen lassen?
18 Wenn ihr Allāhs Gaben zählen wolltet, würdet ihr sie nie ganz erfassen können. Allāh ist allverzeihend, allbarmherzig.
19 Und Allāh weiß, was ihr verhehlt und was ihr öffentlich äußert.
20 Und jene, die sie statt Allāh anrufen, sie schaffen nichts, sind sie doch selbst erschaffen worden.
21 Tot sind sie, nicht lebendig; und sie wissen nicht, wann sie erweckt werden.
22 Euer Allāh ist ein einziger Gott. Diejenigen, die nicht an das Jenseits glauben, haben ablehnende Herzen und lehnen seine Offenbarung überheblich ab.
23 Ohne jeden Zweifel weiß Allāh, was sie verbergen und was sie äußern. Und Allāh liebt die Hochmütigen nicht.
24 Wenn ihnen gesagt wird: „Was hat euer Herr herabgesandt?“ sagen sie: „Fabeln und Legenden der früheren Völker und auch Ahnen.“
25 So werden sie am Jüngsten Tag die Bürde ihrer Untaten voll und ganz und einen Teil der Bürde derer tragen, die sie ohne Wissen irregeführt haben. Ist es nicht eine schlimme Last, die sie sich aufgeladen haben?
26 Schon vor ihnen schmiedeten Völker üble Pläne. Allāh hat ihr Gebäude am Fundament erschüttert, so dass ihnen das Dach auf den Kopf fiel, und die qualvolle Strafe, von der sie nichts ahnten, kam über sie.
27 „Dann wird er sie am Tag der Auferstehung zuschanden machen und sprechen: „Wo sind denn nun meine ‚Teilhaber‘, um derentwillen ihr meine Propheten bestritten habt? Und für die ihr gegen mich in den Kampf gezogen seid?“ Diejenigen, denen Wissen zuteil geworden ist, werden sagen: „Heute erleiden die Ungläubigen Schmach und Unheil.“
28 Die Ungläubigen, die sich selbst Unrecht angetan haben, werden behaupten, wenn sie sich den Engeln ergeben, die sie abberufen, sie hätten im Diesseits doch gar keine bösen Taten begangen. Doch ihnen wird gesagt werden: „Doch! Allāh weiß um eure bösen Werke.
29 So tretet ein in die Tore der Dschahannam, darin von nun an auf ewig zu sein. Schlimm ist fürwahr die letzte und ewige Wohnstatt der Hoffärtigen.
30 Und auch die Frommen, die Gläubigen werden gefragt: „Was hat euer Herr herabgesandt?“ Sie sagen: „Das Beste!“ Den Gläubigen, die gute Werke verrichtet haben, gebührt im Diesseits guter Lohn. Im Jenseits bekommen sie aber als Gnade Allāhs die beste Wohnstätte. Wie herrlich ist die letzte und ewige Wohnstatt der Frommen!
31Sie werden eingehen in die Dschanna, unterhalb derer Flüsse fließen. Darin haben sie alles, was sie begehren. So belohnt Allāh die Frommen und von Ehrfurcht vor Allāh erfüllten.
32 Jene Frommen und Rechtschaffenen, denen die Engel, die sie abberufen, sagen werden: „Friede sei mit euch! Tretet ein in die Dschanna als Lohn für eure guten Werke!“
33 Worauf warten sie denn, wenn nicht darauf, dass die Engel zu ihnen kommen oder dass der Befehl deines Herrn eintrifft? So taten schon jene, die vor ihnen waren. Allāh war nicht ungerecht gegen sie, jedoch sie waren ungerecht gegen sich selber.
34 So ereilte sie die böse Folge ihrer Untaten wegen, und das, was sie zu verhöhnen pflegten, umschloss sie selbst von allen Seiten.
35 Die Diener der zu Unrecht beigesellten Teilhaber sagen: „Wenn Allāh gewollt hätte, hätten weder wir noch unsere Väter außer ihm etwas angebetet und wir hätten, ohne uns auf ihn zu berufen, keine Verbote erlassen.“ Genau so machten es die Ungläubigen vor ihnen. Aber obliegt den Gesandten etwas anderes, als die Botschaft deutlich auszurichten?
36 Und wir haben jedem Volk einen Gesandten geschickt, der den Menschen verkündete: „Dient Allāh allein und meidet jeglichen selbstherrlichen und zu Unrecht beigesellten Teilhaber!“ Manche hat Allāh rechtgeleitet und manche haben auf dem Irrtum beharrt. Geht im Land umher und schaut euch um, wie es den Leugnern und den Lügnern ergangen ist!
37 Du bemühst dich sicherlich nach besten Kräften darum, sie rechtzuleiten, aber Allāh leitet diejenigen nicht recht, die sich für den Irrtum entschieden haben. Ihnen kann keiner beistehen.
38 Sie schwören bei Allāh ihre feierlichsten Eide, Allāh werde diejenigen nicht auferwecken, die sterben. Doch Allāh hat es so entschieden, und seine Entscheidung ist wahr. Die meisten Menschen wissen es aber nicht.
39 Er wird dereinst sie alle auferstehen lassen, damit er ihnen dereinst sein Urteil über ihre Streitfragen im Diesseits klar verkündet, auf dass die Ungläubigen wissen, dass sie Lügner waren.
40 Wenn wir wollen, dass etwas ist, sagen wir nur: „Es sei!“ und es ist.
41 Denjenigen, die wegen ihres Glaubens an Allāh ausgewandert sind, nachdem sie Unrecht erlitten hatten, gewähren wir im Diesseits guten Lohn. Ihr Lohn im Jenseits aber ist bei weitem größer, wenn die Ungläubigen es doch nur wüssten!
42 Das sind all jene, die Geduld fassen und sich auf Allāh verlassen.
43 Und wir haben schon vor dir Männer entsandt, denen wir die Offenbarung eingaben. Fragt doch die Kenner der Heiligen Schriften, wenn ihr selbst es nicht wisst!
44 Mit deutlichen Zeichen und Schriften. Und wir haben dir die Ermahnung hinabgesandt, auf dass du den Menschen erklären mögest, was ihnen hinabgesandt wurde, und dass sie über die Offenbarung des Qurʾāns nachdenken.
45 Wähnen sich denn die Ungläubigen, die böse Werke zu verrichten planen, wirklich und wahrhaftig davor sicher, dass Allāh sie nicht in der Erde versinken lässt oder dass sie eine qualvolle Strafe ereilt, von der sie nicht wissen, woher sie kommt?
46 Oder dass Allāh die qualvolle Strafe schickt, während sie unterwegs sind? Sie können sich Allāhs Allmacht niemals entziehen.
47 Oder dass er sie durch anhaltende Furcht vor der Strafe heimsucht? Dabei ist doch dein Herr voller Mitleid und Barmherzigkeit.
48 Sehen sie denn nicht, wie alle von Allāh erschaffenen Dinge Schatten werfen, die sich nach rechts und links bewegen, und sich auf ihre Art vor Allāh niederwerfen und sich ihm ergeben?
49 Und was in den Himmeln ist und was auf Erden ist an Geschöpfen, unterwirft sich Allāh, also die Engel, und sie betragen sich nicht hoffärtig.
50 Sie fürchten Allāh, der Macht über sie hat und tun alles, was ihnen befohlen wird.
51 Allāh hat gesprochen: „Dient nicht zwei Göttern! Es gibt nur einen Gott. Fürchtet mich allein!“
52 Und Allāh allein ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist, und ihm gebührt Gehorsam auf immer. Wollt ihr also wirklich einen anderen zum Beschützer nehmen als Allāh?
53 Was ihr an Gaben habt, kommt alles von Allāh. Wenn euch Not trifft, fleht ihr ihn allein um Hilfe an.
54 Doch wenn er dann das Unheil von euch hinwegnimmt, siehe, gesellen dennoch einige von euch Allāh Gefährten bei.
55 Und verleugnen das, was Allāh ihnen gewährt hat. Genießt im Diesseits die vergänglichen Freuden! Im Jenseits werdet ihr erfahren, welche Strafe auf die Ungläubigen wartet.
56 Und sie bestimmen für die zur Unrecht beigesellten Teilhaber, die sie gar nicht kennen, einen Teil von den Gaben, die wir ihnen gewährt haben. Bei Allāh, ihr werdet am Jüngsten Tag eure Lügen und Erdichtungen verantworten müssen.
57 Und sie dichten Allāh Töchter an. Gepriesen sei Allāh! Und sich selbst behalten sie vor, was sie begehren .
58 Und wenn einem von ihnen die Nachricht von der Geburt einer Tochter überbracht wird, so verfinstert sich sein Gesicht, und er unterdrückt den inneren Schmerz.
59 Er versteckt sich vor den Menschen wegen der schlimmen Nachricht, die ihm überbracht wurde. Soll er das Kind trotz der Schmach am Leben lassen oder es lebend in der Erde verscharren? Wie schlimm urteilen sie doch!
60 Diejenigen, die nicht an das Jenseits glauben, haben ein schlechtes Wesen. Allāh aber stellt das erhabenste Wesen dar. Und er ist der Allmächtige und Allweise.
61 Und wenn Allāh die Menschen gleich für ihre Ungerechtigkeit bestrafen würde, hätte er auf der Erde kein Lebewesen übrig gelassen. Doch er gewährt ihnen eine Frist bis zu dem bestimmten Zeitpunkt des Jüngsten Gerichts. Kommt aber dann dereinst das festgesetzte Ende, kann niemand es vorverlegen noch aufschieben.
62 Und sie schreiben Allāh zu, was ihnen verhasst ist, und sie lügen weiter, indem sie behaupten, dass ihnen der beste Lohn zusteht. Ohne Zweifel steht ihnen die Dschahannam zu, in der sie sich - verloren und vergessen - zusammendrängen werden.
63 Bei Allāh! Wir haben zu früheren Völkern Gesandte geschickt. Ihnen hat Schaitan eingeflößt, ihre Untaten und bösen Werke seien gut und schön. Er war ihr Vertrauter im Diesseits, und im Jenseits wartet eine qualvolle Strafe auf sie.
64 Und wir haben die Schrift nur darum zu dir hinabgesandt, damit du ihnen klarmachst, worüber sie uneins waren, und als Rechtleitung und Barmherzigkeit für die Gläubigen.
65 Allāh hat Wasser vom Himmel hernieder gesandt und damit die Erde, die tot daliegt, zum Leben erweckt. Darin ist ein Zeichen für Menschen, die hören und begreifen können.
66 Betrachtet das Herdenvieh und zieht daraus die Lehre! Wir lassen euch aus ihren Leibern zwischen Kot und Blut reine, angenehme und bekömmliche Milch trinken.
67 Aus den Früchten der Dattelpalmen und der Weinreben gewinnt ihr ein berauschendes Getränk und gute Nahrung. Wahrlich darin ist ein Zeichen für Menschen, die sich ihres Verstandes bedienen.
68 Und dein Herr gab den Bienen ein: „Baut euch Behausungen in den Bergen, in den Bäumen und in den von den Menschen errichteten Bienenstöcken!“ Ernährt euch dann von allen Früchten und nutzt die Wege, die Allāh euch geebnet hat!“ Aus ihren Leibern kommt ein Labsal verschiedener Art, das den Menschen Heil bringt. Darin ist ein Zeichen für Menschen, die nachdenken können und wollen.
70 Und Allāh hat euch erschaffen, dann lässt er euch sterben. Und es gibt manche unter euch, die ins hinfällige Greisenalter getrieben werden, so dass sie nichts wissen, nachdem sie doch Wissen erworben hatten. Wahrlich, Allāh ist allwissend, allmächtig.
71 Allāh hat manche von euch vor den anderen bei seiner Gabenzuteilung begünstigt. Die Begünstigten aber wollen mit ihren Leibeigenen ihr Hab und Gut nicht so teilen, dass sich Herr und Diener gleichen. Warum verleugnen sie Allāhs unteilbare Gnade?
72 Allāh gab euch Gattinnen aus euch selbst, und aus euren Gattinnen machte er euch Söhne und Enkelkinder, und er hat euch versorgt mit Gutem. Wollen sie da an Nichtiges glauben und Allāhs Gunst verleugnen?
73 Dennoch verehren sie statt Allāh solche, die nicht die Macht haben, ihnen irgend Gaben von den Himmeln oder der Erde zu gewähren, noch können sie je solche Macht erlangen.
74 Ihr sollt Allāh niemandem gleichsetzen! Allāh weiß alles, ihr aber wisst nichts.
75 Allāh führt das Gleichnis eines Leibeigenen an, der über nichts verfügt, und einem Freien, dem wir aus unserer Gabenfülle gute und schöne Güter gewährt haben, wovon er öffentlich und im Verborgenen spendet. Sind beide etwa gleich? Gepriesen sei Allāh! Die meisten Menschen aber wissen nicht.
76 Und Allāh führt das Gleichnis von zwei Männern an, von denen der eine stumm und zu nichts fähig ist. Er ist eine Last für seinen Herrn. Wohin auch immer er ihn schickt, bringt er nichts Gutes. Ist er vergleichbar mit jemandem, der die Gerechtigkeit gebietet und den geraden, rechten Weg geht?
77 Und Allāh gehört das Verborgene der Himmel und der Erde. Für Allāh ist der Jüngste Tag dem Augenblick gleich oder gar kürzer. Allāh hat Macht über alles.
78 Und Allāh hat euch aus dem Schoß eurer Mütter hervorgebracht, dieweil ihr nichts wusstet, und er gab euch Ohren und Augen und Herzen, auf dass ihr dankbar seid.
79 Sehen sie denn nicht, wie die Vögel am Himmel durch Allāhs Weisung zum Flug bestimmt sind? Allāh ist es, der sie dort hält. Darin sind Zeichen für Menschen, die zu glauben bereit sind.
80 Allāh hat euch ermöglicht, in euren Häusern gemütliche Wohnstätten zu schaffen und hat euch aus den Fellen des Herdenviehs Zelte bauen lassen, in denen ihr wohnen könnt, wenn ihr reist oder rastet. Aus der Wolle, den Pelzen und den Haaren ließ er euch Hausrat machen und Nutzen ziehen für eine bestimmte Zeit in eurem Leben auf Erden.
81 Und Allāh hat euch aus dem, was er geschaffen, schattenspendende Dinge gemacht; und in den Bergen hat er euch Obdachstätten gemacht; und er hat euch Gewänder gemacht, die euch vor Hitze schützen, und Panzerhemden, die euch schützen in euren Kriegen. So vollendet er seine Gaben für euch, auf dass ihr euch ihm ergebt.
82 Doch wenn sie sich wegkehren, dann bist du für nichts verantwortlich als für die klare Verkündigung.
83 Sie erkennen Allāhs Gabenfülle, dann aber verkennen sie sie. Die meisten unter ihnen sind ungläubig.
84 Wir werden am Jüngsten Tag aus jedem Volk seinen Propheten als Zeugen vorführen. Den Ungläubigen wird dann nicht erlaubt, sich zu entschuldigen. Sie werden nicht mehr ermahnt, sondern zur Rechenschaft gezogen.
85 Und wenn jene, die Unrecht begangen haben, die Strafe erst erleben, dann wird sie ihnen nicht leicht gemacht, noch werden sie Aufschub erlangen.
86 Wenn die Diener der zu Unrecht beigesellten Teilhaber ihre zu Unrecht beigesellten Teilhaber im Jenseits sehen, werden sie sagen: „Unser Herr! Hier sind die zu Unrecht beigesellten Teilhaber, die wir anstatt deiner anbeteten.“ Diese aber werden an sie die Worte richten: „Ihr seid durchtriebene Lügner!“
87 Und an jenem Tag werden sie Allāh Unterwerfung anbieten, und alles, was sie zu erdichten pflegten, wird sie im Stich lassen.
88 Den Ungläubigen, die Allāh verleugnet und die Menschen von seinem Wege abgehalten haben, erhöhen wir die qualvolle Strafe noch. Denn sie haben über ihren eigenen Unglauben hinaus Unheil gestiftet.
89 Und an jenem Tag, da wir in jeglichem Volk einen Zeugen aus ihren eigenen Reihen gegen sie selbst erwecken werden, wollen wir dich als Zeugen bringen gegen diese. Und wir haben dir die Schrift zur Erklärung aller Dinge herabgesandt Sie legt alles klar und ist Rechtleitung, Barmherzigkeit und frohe Botschaft für die Gläubigen, die sich Allāh ergeben.
90 Allāh gebietet, Gerechtigkeit walten zu lassen, das Gute zu tun und gegenüber den Verwandten freigiebig zu sein, und er verbietet abscheuliche, rechtswidrige und unwürdige Taten. Er ermahnt euch, auf dass ihr nachdenken mögt.
91Haltet den Bund Allāhs, wenn ihr einen Bund geschlossen habt. Und brecht nicht die Eide, nach ihrer Bekräftigung, habt ihr doch Allāh zum Bürgen für euch gemacht. Wahrlich, Allāh weiß, was ihr tut.
92 Und seid nicht wie diejenigen Frau, die ihren Faden wieder zerlegt, nachdem sie ihn gesponnen hat! Missbraucht eure Eide nicht, um die anderen zu betrügen und eurer Gemeinschaft gegenüber anderen Gemeinschaften Vorteile zu verschaffen! Allāh will euch dadurch nur prüfen. Am Jüngsten Tag wird er euch gewiss aufklären, worüber eure Meinungen verschieden waren.
93 Und hätte Allāh es gewollt, hätte er euch zu einer einzigen Umma gemacht. Aber er führt irre, wen er will, und leitet recht, wen er will. Ihr werdet gewiss am Jüngsten Tag eure Taten verantworten müssen.
94 Und ihr sollt eure Eide nicht betrügerisch missbrauchen, damit nicht euer Fuß ausgleitet, nachdem er zuvor fest gestanden hat. Ihr werdet dann im Leben die schlimmen Folgen erleiden, weil ihr andere von Allāhs Weg abgehalten habt, und im Jenseits wartet eine qualvolle Strafe auf euch.
95 Und verhandelt nicht Allāhs Bund um einen armseligen Preis. Wahrlich, was bei Allāh ist, ist besser für euch, wenn ihr es nur wüsstet.
96 Was ihr bei euch habt, ist vergänglich, doch was Allāh hat, ist unvergänglich. Wir werden die Standhaften, die geduldig ihren Pflichten nachgehen, den ihnen gebührenden Lohn gewähren, der ihre guten Werke mehrfach vergelten wird.
97 Wer recht handelt, ob Mann oder Frau, und gläubig ist, dem werden wir gewiss ein reines Leben gewähren. Und wir gewähren ihnen im Jenseits den ihnen gebührenden Lohn, der ihre guten Werke mehrfach vergelten wird.
98 Wenn du den Qurʾān liest, bitte Allāh anfangs um seinen Beistand gegen den verfluchten Schaitan!
99 Wahrlich, er hat keine Macht über die, welche da glauben und auf ihren Herrn vertrauen.
100 Seine Macht reicht nur über jene, die mit ihm Freundschaft schließen und durch ihn Allāh Gefährten beigesellen.
101 Und wenn wir dir ein Zeichen geben, das die Zeichen von Gesandten vor dir ersetzt - Allāh weiß wohl, was er offenbart. Dann sagen die Ungläubigen: „Du bist ein Dichter und Lügner!“ Doch die meisten von ihnen sind unwissend.
102 Sprich: „Den Qurʾān hat mir Jibrail, der Heilige Geist, vom Herrn mit der Wahrheit gebracht, damit die Gläubigen im Glauben gefestigt werden, und als Rechtleitung und frohe Botschaft für die Muslime, die sich Allāh ergeben.“
103 Und wir wissen fürwahr, dass sie sagen, wer ihn belehrt, sei nur ein Mensch. Die Sprache dessen jedoch, auf den sie hinweisen. ist eine fremde, während dies hier Arabisch ist, deutlich und klar zu vernehmen.
104 Denen, die nun nicht an die Zeichen Allāhs glauben, wird Allāh nicht den Weg weisen. Auf diejenigen wartet eine qualvolle Strafe.
105 Wahrlich, es sind ja nur jene, die nicht an die Zeichen Allāhs glauben, die da Falsches erdichten. Und das sind die Lügner.
106 Auf diejenigen, die nach Annahme des Glaubens Allāh leugnen und den Unglauben gern annehmen - ausgenommen diejenigen, die dazu gezwungen werden und den rechten Glauben sicher im Herzen haben - wird Allāhs Zorn kommen, und sie werden schwer bestraft werden.
107 Sie haben das diesseitige Leben dem Jenseits vorgezogen, und Allāh leitet die Ungläubigen nicht recht.
108 Sie sind es, auf deren Herzen und Ohren und Augen Allāh ein Siegel gesetzt hat. Und sie sind deshalb die Unachtsamen.
109 Zweifellos sind sie es jene, die im Jenseits die Verlorenen sein werden.
110 Diejenigen aber, die nach der Versuchung auswanderten, nachdem sie Prüfungen ausgesetzt waren und gekämpft und geduldig ausgeharrt haben, nimmt dein Herr in seine Barmherzigkeit und Schutz auf. Dein Herr ist den Reumütigen gegenüber allverzeihend, allbarmherzig.
111 An dem Tag dereinst, an dem jeder Mensch erscheint und es darum geht, nur sich selbst zu verteidigen, werden ihm seine Werke vergolten. Keinem geschieht ein Unrecht.
112 Allāh führt das Gleichnis vom Dorf an, das sich der Sicherheit und des Friedens erfreute und von allen Seiten reichlich versorgt wurde. Nachdem seine Bevölkerung aber die Gaben Allāhs verleugnete, ließ er sie wegen ihrer Untaten Hunger und Angst erleiden.
113 Und wahrlich, auch zu ihnen war ein Gesandter aus ihrer Mitte gekommen, sie aber verleugneten ihn. Da ereilte sie die Strafe, weil sie Frevler waren.
114 So esset nun von den erlaubten guten Dingen, womit Allāh euch versorgt hat. Und seid dankbar für Allāhs Gunst, wenn er es ist, dem ihr dient.
115 Verboten hat er euch nur Fleisch von verendeten Tieren, Blut, Schweinefleisch und Fleisch, worüber beim Schlachten ein anderes Wesen als Allāh angerufen worden ist. Wer aber in einer Zwangslage ist und ohne die Absicht, Allāhs Verbote zu übertreten oder zu missachten, dem gegenüber zeigt sich Allāh verzeihend und allbarmherzig.
116 Und sagt nicht von dem, was eure Zungen lügnerisch behaupten: „Dieses ist erlaubt, und jenes ist verboten“, indem ihr eine Lüge gegenüber Allāh erdichtet. Wahrlich, diejenigen, die eine Lüge gegen Allāh erdichten, haben keinen Erfolg.
117 Sie erfreuen sich des geringen Genusses des irdischen Lebens, doch auf sie wartet eine ewige und qualvolle Strafe im Jenseits.
118 Und denen, die dem Judentum angehören, haben wir das verboten, worüber wir dir früher berichtet haben. Und nicht wir taten ihnen Unrecht, sondern sie taten sich selber Unrecht.
119 Dein Herr ist denen gegenüber gnädig, die unüberlegt böse Werke begingen, dann bereuten und gute Werke taten. Dein Herr erweist ihnen nach ihrer Reue Mitleid und Barmherzigkeit.
120 Ibrahim war in der Tat ein Vorbild an Tugend, gehorsam gegen Allāh, aufrecht und er gehörte nicht zu den Diener der zu Unrecht beigesellten Teilhabern -,
121 dankbar für Allāhs Wohltaten. Allāh hat ihn erwählt und auf den geraden, rechten Weg geleitet.
122 Und wir gewährten ihm Gutes in dieser Welt, und im Jenseits wird er sicherlich unter den Rechtschaffenen sein.
123 Und wir haben dir offenbart: „Folge der Lehre Ibrahims, der sich jeglicher Irrlehre fernhielt und nicht zu den Diener der zu Unrecht beigesellten Teilhabern gehörte, die Allāh Gefährten beigesellen.
124 Der Schabbat ist nur denen auferlegt worden, die darüber uneins waren. Wahrlich, dein Herr wird sie am Jüngsten Tag wegen ihrer Streitigkeiten zur Rechenschaft ziehen.
125 Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung auf, und führe die Debatten mit ihnen auf die beste Art. Wahrlich, dein Herr weiß am besten, wer von seinem Wege abgeirrt ist. Und er kennt diejenigen am besten, die rechtgeleitet sind.
126 Wenn ihr jemanden bestraft, so soll die Strafe die verübte Tat nicht überschreiten. Wenn ihr aber anstatt zu strafen, Geduld fasst, ist es für die Geduldigen das Beste.
127 Sei geduldig! Nur mit Allāhs Hilfe wirst du geduldig sein. Und sei nicht betrübt über sie! Und lasse dich wegen der Ränke, die sie schmieden, nicht bedrücken!
128 Wahrlich, Allāh ist mit denen, die rechtschaffen sind und die gute Werke tun.
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Zitieren als Online-Quelle lang: https://koran.rodena.de/index.php?sure=16 [07.10.2024]
Zitieren als Buch-Quelle: Neumann, Phelan Andreas: Der Koran, Versuch einer Übersetzungsharmonie auf Grundlage der Synopse verschiedener deutschsprachiger Übersetzungen, Luxemburg 2019, 16.{Versnummer}
Zitieren als Buch-Quelle kurz: Neumann: Koran,16.{Versnummer}