Sure 4
النّساء
an-Nisā'/ Die Frauen
Sure
4 Die Frauen
Im Namen Allāhs, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen.
1 Ihr Menschen, fürchtet euren Herrn. Der euch aus einem einzigen Wesen erschaffen hat. Aus diesem erschuf er ihm die Gefährtin, und aus beiden ließ er viele Männer und Frauen sich vermehren. Fürchtet Allāh, in dessen Namen ihr einander bittet, und beachtet die Verwandtschaftsbande. Wahrlich, Allāh wacht über euch.
2 Und gebt den Waisen ihren Besitz und vertauscht nicht Gutes mit Schlechtem, und verzehrt nicht ihren Besitz zusammen mit dem eurigen. Wer das tut, bürdet sich eine schwere Schuld auf. Und wenn ihr fürchtet, ihr würdet nicht gerecht gegen die Waisen handeln, dann heiratet Frauen, die euch genehm dünken, zwei oder drei oder vier; und wenn ihr fürchtet, ihr könnt nicht billig handeln, dann heiratet nur eine oder was eure Rechte besitzt. So könnt ihr am ehesten vermeiden, unrecht zu tun.
4 Den Frauen habt ihr die ihnen zustehende Brautgabe voll und ganz zu geben. Sollten sie euch wohlwollend etwas davon erlassen, dürft ihr es annehmen und davon ohne Bedenken Gebrauch machen.
5 Und gebt nicht euer Geld, das Allāh euch zum Unterhalt bestimmt hat, den Unmündigen und Schwachsinnigen in die Hand! Beschafft ihnen damit Unterhalt und Kleidung! Und sprecht ihnen freundlich zu!
6 Und prüfet die Waisen, bis sie das heiratsfähige Alter erreicht haben; wenn ihr dann an ihnen Verständigkeit wahrnehmet, so gebt ihnen ihren Besitz zurück. Und zehrt ihn nicht verschwenderisch und hastig auf, weil sie großjährig würden. Wer reich ist, enthalte sich ganz; und wer arm ist, zehre davon nur in rechter Weise. Und wenn ihr ihnen ihren Besitz zurückgebt, dann nehmt Zeugen in ihrer Gegenwart. Und Allāh genügt zur Rechenschaft.
7 Den Männern gebührt ein Anteil von dem, was Eltern und nahe Anverwandte hinterlassen; und den Frauen gebührt ein Anteil von dem, was Eltern und nahe Anverwandte hinterlassen, ob es wenig sei oder viel - mag es viel oder wenig sein.
8 Und wenn bei der Teilung der Erbschaft Familienangehörige, Waisen oder Bedürftige anwesend sein sollten, so muss man auch ihnen etwas davon geben und gütig mit ihnen sprechen.
9 Jeder muss sich davor hüten, die Waisen ungerecht zu behandeln; daran sollen sich insbesondere diejenigen halten, die minderjährige Kinder haben, die vielleicht Waisen werden und ungerecht behandelt werden könnten. Sie sollen Allāh fürchten und im Reden und Handeln gerecht und korrekt sein.
10 Jene, die den Besitz der Waisen widerrechtlich verzehren, schlucken nur Feuer in ihren Bauch, und sie sollen in flammendes Feuer eingehen.
11 Allāh verordnet euch in Bezug auf eure Kinder: ein Knabe hat so viel als Anteil wie zwei Mädchen; sind aber nur Mädchen da, und zwar mehr als zwei, dann sollen sie zwei Drittel der Erbschaft haben. Ist nur eines da, so hat es die Hälfte. Und für seine Eltern ist je ein Sechstel der Erbschaft, wenn er ein Kind hat; hat er aber kein Kind und seine Eltern sind seine Erben, dann soll seine Mutter ein Drittel haben; und wenn er Geschwister hat, dann soll seine Mutter ein Sechstel erhalten, nach allen etwa von ihm gemachten Vermächtnissen oder Schulden. Eure Eltern und eure Kinder: ihr wisst nicht, wer von ihnen euch an Nutzen näher steht Eine Verordnung von Allāh - wahrlich, Allāh ist allwissend, allweise.
12 Und ihr habt die Hälfte von dem, was eure Frauen hinterlassen, falls sie kein Kind haben; haben sie aber ein Kind, dann habt ihr ein Viertel von ihrer Erbschaft, nach allen etwa von ihnen gemachten Vermächtnissen oder Schulden. Und sie haben ein Viertel von eurer Erbschaft, falls ihr kein Kind habt; habt ihr aber ein Kind, dann hat sie ein Achtel von eurer Erbschaft, nach allen etwa von euch gemachten Vermächtnissen oder Schulden. Und wenn es sich um eine Person handelt - männlich oder weiblich -, deren Erbschaft geteilt werden soll, und sie hat weder Eltern noch Kinder, hat aber einen Bruder oder eine Schwester, dann haben diese je ein Sechstel. Sind aber mehr Geschwister vorhanden, dann sollen sie sich in ein Drittel teilen zu gleichen Teilen, nach allen etwa gemachten Vermächtnissen oder Schulden, ohne Beeinträchtigung - eine Vorschrift von Allāh, und Allāh ist allwissend, milde.
13 Dies sind die Schranken Allāhs; und wer Allāh und seinem Gesandten gehorcht, den führt er in Gärten ein, durch die Ströme fließen; darin sollen sie weilen. Das ist gewiss das höchste Glück.
14 Und wer Allāh und seinem Gesandten Gehorsam versagt und seine Schranken übertritt, den führt er ins Feuer; darin muss er bleiben. ihn erwartet eine schmähliche, qualvolle Strafe.
15 Und wenn welche von euren Frauen Unziemliches begehen, dann ruft vier von euch als Zeugen gegen sie auf. Bezeugen sie es, dann schließet sie in die Häuser ein, bis der Tod sie ereilt oder Allāh ihnen einen Ausweg eröffnet.
16 Und wenn zwei Personen unter euch solches begehen, dann bestrafet sie beide. Wenn sie dann bereuen und sich bessern, so lasst sie für sich. Wahrlich, Allāh ist allverzeihend, allbarmherzig.
17 Allāhs Vergebung ist nur für jene, die unwissentlich Böses tun und bald darauf Reue zeigen. Solchen wendet sich Allāh erbarmend zu. Und Allāh ist allwissend, allweise.
18 Doch Vergebung ist nicht für jene, die so lange Böses tun, bis zuletzt, wenn der Tod einem von ihnen naht, er spricht: „Ich bereue nun“, noch für diejenigen, die als Ungläubige sterben. Sie erwartet eine qualvolle Strafe.
19 Ihr Gläubigen, es ist euch nicht erlaubt, Frauen gegen ihren Willen zu beerben; noch sollt ihr sie widerrechtlich zurückhalten, um ihnen einen Teil von dem wegzunehmen, was ihr ihnen gabt, es sei denn, sie hätten offenbare Schändlichkeit begangen; und geht gütig mit ihnen um. Wenn ihr eine Abneigung gegen sie empfindet, wer weiß, vielleicht empfindet ihr Abneigung gegen etwas, worein Allāh aber viel Gutes gelegt hat.
20 Und wenn ihr eine Frau gegen eine andere tauschen möchtet und habt der einen bereits einen Schatz gegeben, so nehmt nichts davon zurück. Möchtet ihr es etwa durch Lüge und offenbare frevelhafte, unrechte Tat zurücknehmen?
21 Und wie könnt ihr es nehmen, wo ihr eins miteinander geworden seid und die Frauen ein festes Versprechen von euch abgenommen haben?
22 Und heiratet nicht solche Frauen, die eure Väter geheiratet hatten, außer das sei bereits geschehen. Es war schändlich, zornerregend - ein übler Brauch!
23 Euch ist verboten zu heiraten: eure Mütter, Töchter, Schwestern, Tanten väterlicherseits und mütterlicherseits, die Töchter des Bruders und der Schwester, die Mütter, die euch gestillt haben, eure Milchschwestern, eure Schwiegermütter, die in eurer Obhut befindlichen Stieftöchter - es sei denn, dass ihr zu ihren Müttern nicht eingegangen seid, denn dann sind sie euch nicht verboten - und die Ehefrauen von leiblichen Söhnen. Ihr sollt nicht zwei Schwestern zugleich heiraten. Allāh verzeiht, was vor diesem Verbot vorgefallen ist. Denn Allāh ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.
24 Euch ist verboten zu heiraten verheiratete Frauen, ausgenommen die Frauen, die in eurem Besitz sind, die aus gerechter Kriegsbeute stammen und deren Ehebande dadurch nichtig wurden. Das ist Allāhs Rechtsbestimmung. Ihr dürft mit eurem Vermögen Frauen, die nicht zu den Verbotenen gehören, rechtmäßig heiraten, aber nicht zu Konkubinen nehmen. Für eine solche Heirat, die euch Freude bringt, habt ihr den Frauen die ihnen zustehende Morgengabe zu überreichen. Die Morgengabe ist eine Pflicht. Sie muss voll und ganz entrichtet werden, es sei denn, dass die Frauen euch wohlwollend etwas davon erlassen. Allāh entgeht nichts. Er ist der Allwissende, der Allweise.
25 Und wer von euch aus Mangel an Mitteln keine gläubigen, freien Frauen heiraten kann, kann leibeigene Gläubige heiraten. Allāh weiß, wie es um den Glauben eines jeden steht. Ihr sollt es nicht ablehnen, gläubige Leibeigene zu heiraten, denn ihr seid alle gleich. Ihr dürft sie mit Einwilligung ihrer Angehörigen heiraten. Entrichtet ihnen eine angemessene Morgengabe, so dass sie rechtmäßige Ehefrauen werden, keusch bleiben und sich keine Liebhaber nehmen! Falls sie nach der Heirat eine schändliche Tat begehen, fällt ihnen nur die Hälfte der Strafe zu, die eine Freie bekommt. Gläubige Leibeigene zu heiraten, ist ein Weg, den die Männer gehen können, wenn sie fürchten, sich nicht enthalten zu können. sich geduldig zu enthalten, ist für euch besser. Allāh ist allverzeihend, allbarmherzig.
26 Allāh will euch die Wege derer klar machen, die vor euch waren, und euch dahin leiten und sich in Gnade zu euch kehren. Und Allāh ist allwissend, allweise.
27 Allāh will euch zur Frömmigkeit leiten. Die Widersacher, die ihren Gelüsten folgen, wollen euch weit vom rechten Weg abbringen.
28 Allāh will eure Bürde erleichtern, denn der Mensch wurde schwach erschaffen.
29 Ihr Gläubige! Bringt euch nicht untereinander in betrügerischer Weise um euere Vermögen! Anders ist es, wenn es sich um ein Geschäft handelt, das ihr nach gegenseitigem Übereinkommen abschließt. Und tötet euch nicht gegenseitig! Allāh verfährt barmherzig mit euch.
30 Und wer das in Frevelhaftigkeit und Ungerechtigkeit tut, den wird Allāh ins Feuer stoßen; und das ist Allāh ein leichtes.
31 Wenn ihr all die schweren frevelhaften, unrechten Taten meidet, die euch verboten sind, dann werden wir eure geringeren Übel von euch hinwegnehmen und euch an einen ehrenvollen Platz führen.
32 Und begehrt nicht das, womit Allāh die einen von euch vor den andern ausgezeichnet hat. Die Männer sollen ihren Anteil erhalten nach ihrem Verdienst, und die Frauen sollen ihren Anteil erhalten nach ihrem Verdienst. Und bittet Allāh um seine Gunst. Wahrlich, Allāh hat vollkommene Kenntnis von allen Dingen.
33 Für einen jeden haben wir hinsichtlich der Hinterlassenschaft der Eltern, der nächsten Verwandten und derer, mit denen ihr durch Eidleistung einen Bund eingegangen seid, Erben bestimmt. Gebt ihnen ihren Anteil! Allāh ist über alles Zeuge.
34 Die Männer sind die Verantwortlichen über die Frauen, weil Allāh die einen vor den andern ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und die ihrer Gatten Geheimnisse mit Allāhs Hilfe wahren. Und jene, von denen ihr Widerspenstigkeit befürchtet, ermahnt sie, lasst sie allein in den Betten und schlagt sie. Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht keine Ausrede gegen sie; Allāh ist hoch erhaben und groß.
35 Und wenn ihr einen Bruch zwischen beiden befürchtet, dann sendet einen Schiedsrichter von seiner Familie und einen Schiedsrichter von ihrer Familie. Wollen sie sich aussöhnen, so wird Allāh Frieden zwischen ihnen stiften. Wahrlich, Allāh ist allwissend, allkundig.
36 Dient Allāh allein und gesellt ihm keinen bei! Seid gut zu den Eltern, Verwandten, Waisen, Bedürftigen, den verwandten Nachbarn, den nichtverwandten Nachbarn, den Gefährten, den Reisenden und den Leibeigenen! Wer eingebildet und prahlerisch ist, den liebt Allāh nicht.
37 Die da geizig sind und die Menschen zum Geiz verleiten, und verhehlen, was Allāh ihnen von seiner Gunst gewährt hat. Diesen Ungläubigen haben wir eine schmachvolle Strafe bereitet.
38 Und Allāh liebt auch diejenigen nicht, die spenden, um von den anderen Menschen gesehen und gerühmt zu werden, die nicht an Allāh glauben und nicht an den Jüngsten Tag. Wer den Schaitan zum Gesellen hat, der hat den verwerflichsten Verbündeten.
39 Was wäre schon dabei gewesen, wenn sie an Allāh und den Jüngsten Tag geglaubt und von den Gaben Allāhs gespendet hätten? Allāh weiß bestens, was sie bewegt.
40 Wahrlich. Allāh tut nicht Unrecht auch nur für eines Stäubchens Gewicht. Und ist da irgendein gutes Werk, das getan wird, so verdoppelt er dieses viele Male. Und er gewährt von sich aus einen großen Lohn.
41 Wie wäre es, wenn wir am Jüngsten Tag die Propheten jedes Volkes als Zeugen aufböten und dich zum Zeugen für die Untaten dieser Verleugner rufen würden?
42 An jenem Tag werden die, welche ungläubig waren und dem Gesandten den Gehorsam versagten, wünschen, dass doch die Erde über ihnen geebnet würde, und sie werden nichts vor Allāh verbergen können.
43 Ihr Gläubigen, nahet nicht dem Gebet, wenn ihr nicht bei Sinnen seid, bis ihr versteht, was ihr sprecht, noch im Zustande der Unreinheit - ausgenommen als Reisende unterwegs -, bis ihr gebadet habt. Und wenn ihr krank seid oder auf einer Reise, oder einer von euch kommt vom Abtritt und wenn ihr Frauen berührt habt und findet kein Wasser, dann nehmt reinen Sand und reibt euch damit Gesicht und Hände. Wahrlich, Allāh ist nachsichtig, allverzeihend.
44 Wie seltsam sind diejenigen Menschen, die etwas von den früheren Offenbarungen kennen. Und die dann anstatt den rechten Weg zu beschreiten, den Irrweg gehen und außerdem beabsichtigen, auch euch irrezuführen.
45 Und Allāh kennt eure Feinde besser. Allāh genügt als Freund, und Allāh genügt als Helfer.
46 Es gibt welche unter den Juden, die Worte aus ihren Stellungen verdrehen und sagen: „Wir hören und wir gehorchen nicht“, und „Höre, ohne gehört zu werden“, und „Sei uns nachsichtig“, indem sie mit ihren Zungen lügen und den Glauben verlästern. Und hätten sie gesagt: „Wir hören und wir gehorchen“, und „Höre“, und „Schaue gnädig auf uns“, es wäre besser für sie gewesen und aufrechter. Aber Allāh hat sie wegen ihres Unglaubens verdammt. Nur wenige unter ihnen glauben.
47 Ihr Besitzer der Schrift! Glaubt an die von uns herabgesandte Offenbarung, die bestätigt, was ihr bereits bekommen habt, bevor euch eine Strafe trifft, die manch einem das Gesicht verwischt und es nach hinten kehrt! Oder wir verdammen die Trotzigen, wie wir einst die verdammt haben, die den Schabbat nicht einhielten. Allāhs Wille geschieht ganz gewiss.
48 Wahrlich, Allāh wird es nicht vergeben, dass ihm Götter zur Seite gestellt werden; doch vergibt er das, was geringer ist als dies, wem er will. Und wer Allāh Teilhaber beigesellt, der hat wahrhaftig eine gewaltige frevelhafte, unrechte Tat begangen.
49 Weißt du nicht von denen, die sich selber reinsprechen? Nein, Allāh ist es, der allein reinspricht, wen er will, und kein Fädchen Unrecht sollen sie erleiden.
50 Schau, wie sie Lüge gegen Allāh erdichten. Und das allein genügt als offenkundige frevelhafte, unrechte Tat.
51 Weißt du nicht von denen, denen ein Teil der Schrift gegeben wurde? Sie glauben an Zauberei und die zu Unrecht beigesellten Teilhaber und sagen hinsichtlich derer, die ungläubig sind: „Die da sind eher auf dem rechten Weg als die Gläubigen.“
52 Diese sind es, die Allāh verflucht hat. Und für den, den Allāh verflucht, wirst du keinen Helfer finden.
53 Haben sie einen Anteil an der Herrschaft? Hätten sie an der Herrschaft teil, hätten sie keinem auch nur das Allergeringste zukommen lassen.
54 Oder beneiden sie die Menschen um das, was Allāh ihnen aus seiner Gunst gegeben hat? Nun, wir gaben wohl dem Haus Ibrahims die Schrift und die Weisheit, und wir gaben ihnen ein mächtiges Reich.
55 Und einige von ihnen glaubten daran, andere aber wandten sich davon ab. Und die Dschahannam ist stark genug als ein Flammenfeuer.
56 Diejenigen, die nicht an unsere Zeichen glauben, die werden wir im Feuer brennen lassen. Sooft ihre Haut verbrannt ist, geben wir ihnen eine andere Haut, damit sie die Strafe vollkommen auskosten werden. Wahrlich, Allāh ist allmächtig, allweise.
57 Diejenigen aber, die glauben und gute Werke tun, wollen wir in Gärten eingehen lassen, durch die Bäche fließen, darin werden sie ewig weilen. Und dort sollen sie reine Gattinnen haben. Und wir werden sie in einen wohltätigen Ort mit reichlich Schatten eingehen lassen.
58 Allāh befiehlt euch, die euch anvertrauten Güter ihren Eigentümern zurückzugeben. Und wenn ihr zwischen Menschen richtet, sollt ihr Gerechtigkeit walten lassen. Wahrlich, recht und billig ist, wozu Allāh euch ermahnt. Allāh ist allhörend, allsehend.
59 Ihr Gläubige! Gehorcht Allāh, dem Gesandten und den Verantwortlichen unter euch! Und wenn eure Meinungen über eine Frage auseinandergehen, beruft euch auf Allāh und den Gesandten, wenn ihr wirklich an Allāh und den Jüngsten Tag glaubt! Das ist der richtige Weg und die treffsichere Entscheidung.
60 Weißt du nicht von denen, die vorgeben zu glauben, was zu dir hinabgesandt worden und was vor dir hinabgesandt worden ist? Sie wollen den Rechtsspruch bei den Frevlern suchen, wiewohl ihnen befohlen wurde, nicht auf diejenigen zu hören. Denn Schaitan will sie in die weite Irre führen.
61 Und wenn ihnen gesagt wird: „Kommt her zur Offenbarung, die Allāh herabgesandt hat, und zu dem Gesandten“, siehst du die Heuchler sich in Widerwillen von dir abwenden.
62 Nun aber, wenn ein Unheil sie trifft für ihre Taten, kommen sie zu dir, schwörend bei Allāh: „Wir wollten ja nur Gutes und Versöhnliches.“
63 Diese sind es, von denen Allāh wohl weiß, was in ihren Herzen ist. So wende dich ab von ihnen und ermahne sie und sprich ein eindringliches Wort zu ihnen über sie selbst.
64 Und wir entsandten nur darum einen Gesandten, dass ihm gehorcht würde nach Allāhs Gebot. Und wären sie zu ihnen gekommen, nachdem sie gefrevelt hatten, und hätten sie Allāhs Verzeihung erfleht und hätte der Gesandte auch für sie um Verzeihung gebeten, sie hätten gewiss Allāh mitleidsvoll vergebend, barmherzig gefunden.
65 Aber nein, bei deinem Herrn, glauben nicht eher, als bis sie dich zum Richter über alles machen, was zwischen ihnen strittig ist. Und dann in ihren Herzen kein Bedenke mehr n finden gegen deinen Entscheid, und sich ergeben fügen.
66 Wenn wir ihnen befehlen würden, sie sollen sich gegenseitig töten oder aus ihren Wohnstätten wegziehen, würden sie dies - mit wenigen Ausnahmen - nicht tun. Wenn sie aber doch wenigstens das tun würden, wozu sie in ihrem eigenen Interesse ermahnt werden, wäre es besser für sie und würde sie im Glauben festigen.
67 Und wir hätten ihnen einen überaus großen Lohn gewährt.
68 Und wir hätten sie zum geraden, rechten Weg geleitet.
69 All diejenigen, die Allāh und dem Gesandten gehorchen, sind dereinst zusammen mit den Propheten, den Wahrhaftigen, den Blutzeugen und den Rechtschaffenen. All jenen, denen Allāh Gnade erwiesen hat. Das sind die besten Gefährten.
70 Derart ist Allāhs Gnade. Und Allāh genügt als der Allwissende.
71 Ihr Gläubigen, seid vor den Feinden auf eurer Hut. Zieht entweder truppweise aus oder alle zusammen; aber lasst euch nicht als Einzelgänger überraschen.
72 Unter euch gibt es manch einen, der zurückbleibt, und wenn euch ein Unglück geschieht, sagt er: „Wahrlich, Allāh ist gnädig zu mir gewesen, dass ich nicht bei ihnen gewesen bin.“
73 Gewährt euch Allāh aber Erfolg im Kampf, dann sagt derselbe, als ob euch nie Freundschaft verbunden hätte: „Schade, dass ich nicht mit dabei war! Ich hätte gesiegt und große Beute gemacht!“
74 Lasst also solche für Allāhs Sache kämpfen, die das irdische Leben für das jenseitige Leben zu opfern bereit sind. Und wer für Allāhs Sache kämpft, ob er dabei fällt oder siegt, dem werden wir im Jenseits großen Lohn gewähren.
75 Und was ist mit euch, dass ihr nicht kämpfet für Allāhs Sache und für die der Schwachen - Männer, Frauen und Kinder? Jene also, die Allāh anflehen: „Unser Herr, führe uns heraus aus dieser Stadt, deren Bewohner uns ungerecht behandeln und unterdrücken. Und gewähre uns von dir einen Beschützer und gewähre uns von dir einen Helfer.“
76 Die da glauben, kämpfen für Allāhs Sache, und die nicht glauben, kämpfen für die Sache der zu Unrecht beigesellten Teilhaber. Kämpft also gegen die Freunde des Schaitans! Und die List des Schaitans ist schwach.77 Hast du nicht Kunde von denen erhalten, welchen gesagt wurde: „Zügelt eure Hände, verrichtet das Gebet und zahlet die Zakāt“? Doch wenn ihnen Kampf verordnet wurde, da fürchtete ein Teil von ihnen die Menschen, wie die Furcht vor Allāh oder mit noch größerer Furcht. Und sie sagten: „Herr! Warum hast du uns vorgeschrieben, zu kämpfen? Möchtest du uns nicht noch eine Weile Aufschub gewähren?“ Sprich: „Die Nutznießung dieser Welt ist gering, und das Jenseits wird für die von Ehrfurcht vor Allāh erfüllten besser sein; und kein Fädchen Unrecht sollt ihr erleiden.“
78 Wo ihr auch seid, der Tod ereilt euch doch, und seid ihr auch in hohen Burgen. Und wenn sie etwas Gutes erfahren, sagen sie: „Das kommt von Allāh.“ Wenn sie aber etwas Schlimmes trifft, sagen sie: „Das kommt von dir.“ Sag: „Alles kommt von Allāh.“ Warum verstehen denn diese Leute kaum etwas, was man ihnen sagt?
79 Was dich Gutes trifft, kommt von Allāh, und was dich Schlimmes trifft, kommt von dir selbst. Und wir haben dich als einen Gesandten zu den Menschen entsandt. Und Allāh genügt als Zeuge.
80 Wer dem Gesandten gehorcht, der gehorcht in der Tat Allāh. Wendet sich einer von dir ab, berührt dich das nicht, denn wir haben dich nicht entsandt, damit du über sie wachst.
81 Wenn diese Heuchler zu dir kommen, sagen sie: „Wir gehorchen.“ Wenn sie aber von dir weggehen, führen einige unter ihnen etwas anderes im Schilde. Und Allāh schreibt auf, was sie im Schilde führen. Darum wende dich von ihnen ab und vertrau auf Allāh! Er genügt als Sachwalter.“
82 Wollen sie denn nicht gründlich über den Qurʾān nachsinnen? Wäre er von einem andern als Allāh, sie würden gewiss manchen Widerspruch darin finden.
83 Und wenn etwas von Frieden oder Furcht zu ihnen dringt, verbreiten sie es. Hätten sie es aber vor den Gesandten und vor diejenigen gebracht, die unter ihnen Befehlsgewalt haben, dann würden sicherlich die unter ihnen, die es entschleiern können, es verstanden haben. Und wäre nicht Allāhs Gnade über euch und seine Barmherzigkeit, ihr wäret alle dem Schaitan gefolgt, bis auf einige wenige.
84 Kämpfe nun um Allāhs willen! Du wirst für keinen verantwortlich gemacht als für dich selbst. Und ermutige die Gläubigen. Vielleicht wird Allāh den Krieg der Ungläubigen aufhalten. Allāh verfügt über mehr Gewalt und kann schrecklicher bestrafen.
85 Wer in gerechter Sache Fürsprache einlegt, dem soll ein Anteil daran werden, und wer in ungerechter Sache Fürsprache einlegt, dem soll ein gleicher Anteil daran werden. Und Allāh hat Macht über alle Dinge.
86 Und wenn euch ein Gruß entboten wird, dann grüßt eurerseits mit einem schöneren zurück oder erwidert ihn in derselben Weise, in der er euch entboten wurde! Allāh zieht jeden zur Rechenschaft für alle Taten.
87 Allāh ist einer allein. Es gibt keinen Gott außer Allāh. Er wird euch sicher zum Tag der Auferstehung, über den kein Zweifel ist, versammeln. Und wer ist wahrhafter in der Rede als Allāh?
88 Wollt ihr diejenigen, die Allāh wegen ihrer Taten in die Irre gehen ließ, rechtleiten? Wen Allāh irregehen lässt, den kann niemand zum rechten Pfad leiten.
89 Sie wünschen, dass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, so dass ihr alle gleich seid. Nehmet euch daher keinen von ihnen zum Freund, ehe sie nicht auf Allāhs Weg wandern. Und wenn sie sich abkehren, dann ergreifet sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet. Und nehmet euch keinen von ihnen zum Freunde oder zum Helfer.
90 Außer denen, die zu Leuten gelangen, mit denen ihr ein Bündnis habt. Und die zu euch kommen, weil ihre Herzen davor zurückschrecken, gegen euch oder gegen ihr eigenes Volk zu kämpfen. Und wenn Allāh es gewollt hätte, hätte er ihnen Macht über euch geben können; dann hätten sie sicherlich gegen euch gekämpft. Wenn sie sich also von euch fernhalten und nicht gegen euch kämpfen, sondern euch Frieden bieten, dann hat Allāh euch keinen Grund gegen sie gegeben und ihr dürft nicht gegen sie vorgehen.
91 Ihr werdet noch andere finden, die wünschen, in Frieden mit euch und in Frieden mit ihrem eigenen Volk zu sein. Sooft sie wieder zur Feindseligkeit verleitet werden, stürzen sie kopfüber hinein. Wenn sie sich also nicht von euch fernhalten noch euch Frieden bieten noch ihre Hände zügeln, dann ergreifet sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet. Wir haben euch recht gegeben und euch eindeutig dazu ermächtigt.
92 Keinem Gläubigen steht es zu, einen anderen Gläubigen zu töten, es sei denn aus Versehen. Und wer einen Gläubigen aus Versehen tötet, dann soll er einen gläubigen Sklaven befreien und Blutgeld an die Erben zahlen, es sei denn, sie erlassen es ihm aus Mildtätigkeit. War der Getötet aber von einem Volk, das euer Feind ist, und ist der Getötete gläubig, dann soll er einen gläubigen Sklaven befreien. War er aber von einem Volk, mit dem ihr ein Bündnis habt, dann soll er Blutgeld an die Erben zahlen und einen gläubigen Sklaven befreien. Wer das aber nicht kann, soll zwei Monate hintereinander fasten. Dies bringt ihm die Vergebung von Allāh. Und Allāh ist allwissend, allweise.
93 Und wer einen Gläubigen vorsätzlich tötet, dessen Lohn ist die Dschahannam, worin er bleiben soll. Allāh wird ihm zürnen und ihn von sich weisen und ihm qualvolle Strafe bereiten.
94 Gläubig, wenn ihr auszieht auf Allāhs Weg, so stellt erst gründlich und gewissenhaft Nachforschung an und sagt nicht zu jedem, der euch den Friedensgruß bietet: „Du bist kein Gläubiger.“ Ihr trachtet nach den Gütern des irdischen Lebens doch bei Allāh ist im Jenseits viel mehr als solche Beute. Auch ihr seid einstmals Ungläubige gewesen. Doch dann hat Allāh euch seine Gnade gewährt. Darum stellt erst gewissenhaft Nachforschung an. Siehe, Allāh ist eures Tuns wohl kundig.
95 Die unter den Gläubigen, die stillsitzen - ausgenommen die Gebrechlichen -, und diejenigen, welche für Allāhs Sache ihr Gut und Blut im Kampf einsetzen, sie sind nicht gleich. Allāh hat die mit ihrem Gut und Blut Streitenden im Range erhöht über diejenigen, die daheimbleiben. Einem jeden aber hat Allāh für das Jenseits Gutes verheißen. Doch die Streiter für Allāhs hat er vor den Daheimbleibenden ausgezeichnet durch einen wahrhaftig gewaltigen Lohn dereinst.
96 Er gewährt jedem im Jenseits hohe Rangstufen, Vergebung und Barmherzigkeit. Allāh ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.
97 Zu jenen, die Unrecht gegen sich selbst verübt haben, sagen die Engel, wenn sie sie abberufen: „Wie habt ihr gelebt?“ Sie antworten: „Wir haben unter der Herrschaft der Ungläubigen auf Erden unterjocht gelebt“ Da sprechen jene: „War Allāhs Erde nicht weit genug für euch, dass ihr darin hättet auswandern können?“ Sie sind es, deren Heimstatt Dschahannam sein wird. Welch schlimmes Ende!
98 Ausgenommen die unterdrückten Männer, Frauen und Kinder, die nicht auswandern, weil sie keinen Ausweg wissen und sich nicht herauszuhelfen vermögen.
99 Denen wird Allāh vielleicht verzeihen. Allāh ist bereit, Nachsicht zu üben und zu vergeben.
100 Wer für Allāhs Sache auswandert, findet viele Zufluchtsorte und Verdienstmöglichkeiten. Wer auf dem Weg zu Allāh und seinem Gesandten auswandert und dabei den Tod findet, der hat Allāhs Lohn verdient. Und Allāh ist voller Verzeihung und voller Barmherzigkeit.
101 Und wenn ihr durch das Land zieht, dann soll es keine frevelhafte, unrechte Tat für euch sein, wenn ihr das Gebet verkürzt, so ihr fürchtet, die Ungläubigen würden euch bedrängen. Wahrlich, die Ungläubigen sind euch ein offenkundiger Feind.
102 Und wenn du unter ihnen bist und für sie das Gebet anführst, soll ein Teil von ihnen bei dir stehen, doch sollen sie ihre Waffen aufnehmen. Und wenn sie ihre Niederwerfungen ausgeführt haben, so sollen sie hinter euch treten. Und eine andere Gruppe, die noch nicht gebetet hat, soll vortreten und mit dir beten. Doch sollen auch sie auf ihrer Hut sein und ihre Waffen bei sich haben. Die Ungläubigen sähen es gerne, dass ihr eure Waffen und euer Gepäck außer Acht lasst, so dass sie euch plötzlich überfallen könnten. Und es soll keine frevelhafte, unrechte Tat für euch sein, wenn ihr, falls ihr durch Regen leidet oder krank seid, eure Waffen ablegt. Seid jedoch stets wachsam. Wahrlich, Allāh hat für die Ungläubigen schmähliche Strafe bereitet.
103 Und wenn ihr das Gebet verrichtet habt, dann gedenket Allāhs im Stehen, Sitzen und im Liegen. Und wenn ihr in Sicherheit seid, dann verrichtet das Gebet. Wahrlich das Gebet zu den festgelegten Zeiten ist eine Pflicht für die Gläubigen.
104 Und lasset nicht nach, die Schar der Ungläubigen aufzuspüren. Leidet ihr, so leiden sie gerade so, wie ihr leidet. Doch ihr erhoffet von Allāh, was sie nicht erhoffen. Und Allāhs Wissen und Weisheit entgeht nichts.
105 wir haben die Schrift der Wahrheit zu dir herabgesandt, damit du zwischen den Menschen entscheidest auf Grund dessen, was Allāh dich hat sehen lassen. Mach dich nicht zum Anwalt der Verräter!
106 Und bitte Allāh um Verzeihung. Wahrlich, Allāh ist allverzeihend, allbarmherzig.
107 Und verteidige nicht diejenigen, die sich selbst betrügen. Wahrlich, Allāh liebt nicht diejenigen, die verlogen und sündhaft sind.
108 Sie verstecken sich vor den Menschen, vor Allāh aber können sie sich nicht verbergen, da er immer anwesend ist und weiß, was für unerhörte Pläne sie heimlich schmieden. Allāhs Wissen entgeht nichts.
109 Seht, ihr habt sie verteidigt in diesem Leben. Wer aber wird sie vor Allāh verteidigen am Tag der Auferstehung, oder wer wird ihnen dann ein Beschützer sein?
110 Wer Böses tut oder sich wider seine Seele versündigt und dann bei Allāh Vergebung sucht, der wird Allāh allvergebend, barmherzig vorfinden.
111 Und wer eine frevelhafte, unrechte Tat begeht, der begeht sie gegen sich selbst; und Allāh ist allwissend, allweise.
112 Und wer einen Fehler oder eine frevelhafte, unrechte Tat begeht und sie dann einem Unschuldigen zur Last legt, der bürdet sich eine Verleumdung und eine offensichtliche frevelhafte, unrechte Tat auf.
113 Und wäre nicht Allāhs Gnade gegen dich und seine Barmherzigkeit, ein Teil von ihnen hätte beschlossen, dich ins Verderben zu stürzen. Doch nur sich selbst stürzen sie ins Verderben, und dir können sie keinerlei Schaden tun. Allāh hat die Schrift und die Weisheit zu dir gesandt und dich gelehrt, was du nicht wusstest. Die Gunst, die Allāh dir gewährt hat, ist überaus groß.
114 Bei ihren vertraulichen Gesprächen kommt meist nichts Gutes heraus, es sei denn, dass einer zu wohltätiger Spende, einer guten Tat oder einer Versöhnung unter den Menschen aufruft. Wer das tut, um Allāh zu gefallen, dem gewähren wir hohen Lohn.
115 Jener aber, der sich dem Gesandten widersetzt, nachdem ihm der rechte Weg klar geworden, und einen andern Weg befolgt als den der Gläubigen, den werden wir verfolgen lassen, was er verfolgt, und werden ihn in die Dschahannam stürzen. Und schlimm ist sein Ende.
116 Wahrlich, Allāh wird es nicht vergeben, dass ihm Götter beigesellt werden. Doch Allāh vergibt, was geringer ist als dies, wem er will. Und wer Allāh Götter zur Seite beigesellt, der ist weit abgeirrt.
117 Statt zu ihm, beten sie zu nichts als weiblichen Wesen, und sie beten zu nichts als einem rebellischen Schaitan.
118 Den Allāh verflucht und verdammt hat und der sagte: „Ich werde mir von deinen Dienern einen bestimmten Anteil nehmen.
119 Wahrlich, ich will sie irreleiten; wahrlich, ich will eitle Wünsche in ihnen erregen; wahrlich, ich will sie aufreizen, und sie werden dem Vieh die Ohren abschneiden; wahrlich, ich will sie aufreizen, und sie werden Allāhs Schöpfung verunstalten.“ Und wer sich Schaitan zum Freund nimmt statt Allāh, der hat sicherlich einen offenkundigen Verlust erlitten.
120 Der Schaitan macht ihnen Versprechungen und weckt in ihnen Wünsche. Aber er macht ihnen nur trügerische Versprechungen.
121 Ihr Aufenthalt wird die Dschahannam sein; und sie werden keinen Ausweg daraus finden.
122 Die aber glauben und gute Werke tun, die wollen wir in Gärten führen, durch welche Ströme fließen. Darin sollen sie weilen auf ewig und immerdar. Das ist eine wahrhaftige Verheißung Allāhs. Wahrhaftigere Verheißungen als die Allāhs, wo gibt es solche?
123 Es geht weder nach euren Wünschen noch nach den Wünschen der Besitzer der Schrift, sondern wer böse Werke begeht, wird dafür bestraft und wird außer Allāh keinen Beschützer und keinen Helfer finden.
124 Wer aber gute Werke tut, sei es Mann oder Frau, und gläubig ist: sie sollen in die Dschanna gelangen. Und ihnen widerfährt nicht die geringste Ungerechtigkeit.
125 Nichts Besseres kann der Gläubige tun, als sich Allāh innig hinzugeben, gute Werke zu tun und dem Weg Ibrahims, des Stifters des wahren Glaubens, zu folgen. Allāh hat Ibrahim zum Freund auserkoren.
126 Allāhs ist alles, was in den Himmeln und was auf Erden ist; und Allāh umfasst alle Dinge.
127 Und sie fragen dich um Belehrung über die Frauen. Sprich: „Allāh hat euch Belehrung über sie gegeben. Und das, was euch in dieser Schrift vorgetragen wird, betrifft die Waisenmädchen, denen ihr nicht gebt, was für sie vorgeschrieben ist, und die ihr doch zu heiraten wünscht, und die Schwachen unter den Kindern. Ihr sollt für die Waisen gerecht sorgen! Was ihr an guten Werken tut, weiß Allāh genau.
128 Und wenn eine Frau Sorgen hat, weil ihr Mann ihr das Leben schwermacht oder sich von ihr abwendet, sollen beide eine Versöhnung anstreben, was das Beste ist. Die Menschen neigen dazu, mit dem Guten zu geizen. Wenn ihr gute Werke vollbringt und von Ehrfurcht vor Allāh erfüllt seid, weiß Allāh das, da ihm nichts entgeht.129 Und ihr könnt kein Gleichgewicht zwischen euren Frauen halten, so sehr ihr es auch vielleicht auch wünscht. Aber neigt euch nicht gänzlich einer Frau zu, so dass ihr die andere gleichsam in der Schwebe lasst. Und wenn ihr es wiedergutmacht und recht handelt, dann ist Allāh allverzeihend, allbarmherzig.
130 Und wenn sie sich trennen, so wird Allāh beide seiner Fülle unabhängig machen. Denn Allāh umfasst alles und ist weise.
131 Allāhs ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist. Wir haben die Besitzer der Schrift vor euch ermahnt und ermahnen nun auch euch, Allāh zu fürchten. Wenn ihr Allāh leugnet, schadet ihr nur euch selbst, gehört doch alles in den Himmeln und auf Erden Allāh. Er ist der sich selbst Genügende, der Preisungswürdige.
132 Allāhs ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist, und Allāh genügt als Beschützer.
133 Wenn er will, so kann er euch fortnehmen, ihr Menschen, und andere bringen. Das kann Allāh, ist er doch der Allmächtige.
134 Wer den Lohn dieser Welt begehrt - bei Allāh ist der Lohn dieser Welt und im Jenseits; und Allāh ist allhörend, allsehend.
135 Ihr Gläubige! Setzt Gerechtigkeit durch und macht als Zeugen Allāhs eure Aussagen wahrheitsgetreu, auch wenn dies gegen euch selbst, eure Eltern oder Verwandten sein sollte! Ob es ein Reicher oder ein Armer ist, lasst unbedingt Gerechtigkeit walten! Allāh ist es, der sich am besten ihrer annimmt. Ihr sollt nicht euren Neigungen folgen, denn dann kommt man von der Gerechtigkeit ab. Wenn ihr bei eurer Aussage das Zeugnis verdreht oder euch der Aussage enthaltet, weiß Allāh genau, was ihr macht.
136 Ihr, die ihr gläubig geworden seid, glaubt an Allāh und seinen Gesandten und an die Schrift, die er auf seinen Gesandten herabgesandt hat, und an die Schrift, die er zuvor herabsandte. Und wer nicht an Allāh und seine Engel und seine Schriften und seine Gesandten und an den Jüngsten Tag glaubt, der ist wahrlich weit irregegangen.
Ihr Gläubige! Glaubt an Allāh, seinen Gesandten, die Schrift, die er ihm herabgesandt hat und an die davor offenbarte Schrift! Wer Allāh, seine Engel, seine Schriften, seine Gesandten und den Jüngsten Tag leugnet, der ist weit abgeirrt.
137 Denjenigen, die glaubten, dann aber ungläubig wurden, wieder glaubten und wieder ungläubig wurden und immer tiefer in Unglauben versanken, wird Allāh weder vergeben, noch sie zum rechten Weg leiten.
138 Verkünde den Heuchlern, dass für sie eine überaus qualvolle Strafe bestimmt ist, für sie, die Ungläubige anstelle von Gläubigen zu Vertrauten nehmen! Erhoffen sie sich dadurch Macht? Die wahre Macht ist in Allāhs Hand.
140 Und Allāh hat euch schon in der Schrift offenbart, dass - wenn ihr hört, dass die Zeichen Allāhs geleugnet und verspottet werden - ihr nicht bei ihnen sitzt, bis sie zu einem anderen Gespräch übergehen. Ihr wäret sonst wie sie. Wahrlich, Allāh wird die Heuchler und die Ungläubigen allesamt in Dschahannam versammeln.
141 Die Heuchler belauern euch abwartend. Wenn euch Allāh einen Sieg gewährt, sagen sie: „Wir waren doch mit euch!“ Haben die Ungläubigen Erfolg, sagen sie ihnen: „Wir haben euch beschirmt und vor den Gläubigen geschützt.“ Allāh wird über euch am Jüngsten Tag richten. Allāh lässt gewiss nicht zu, dass die Ungläubigen die Oberhand über die Gläubigen gewinnen.
142 Die Heuchler suchen Allāh zu täuschen, doch er wird sie bestrafen für ihren Betrug. Und wenn sie sich zum Gebet hinstellen, dann stehen sie nachlässig da, zeigen sich den Leuten, und sie gedenken Allāhs nur wenig.
143 Unentschlossen schwanken sie zwischen diesen und jenen und gelangen weder zu diesen noch zu jenen. Und wen Allāh irreführt, für den wirst du nimmermehr einen Ausweg finden.
144 Ihr Gläubigen, nehmt euch keine Ungläubigen zu Freunden statt Gläubigen. Wollt ihr wohl Allāh einen offenkundigen Beweis gegen euch selbst geben?
145 Die Heuchler werden die tiefste Stelle der Dschahannam bewohnen, und keiner kann sich für sie einsetzen und ihnen heraushelfen.
146 Außer jenen, die es bereut haben und sich bessern und zu Allāh Zuflucht nehmen und die sich mit ihrem Glauben nur an Allāh richten. Diese gehören also zu den Gläubigen. Und Allāh wird den Gläubigen einen gewaltigen Lohn geben.
147 Warum sollte Allāh euch strafen, wenn ihr dankbar seid und glaubt? Und Allāh ist anerkennend, allwissend.
148 Allāh liebt nicht, dass böse Worte laut vernehmbar gebraucht werden, außer wenn einem Unrecht geschieht. Wahrlich, Allāh ist allhörend, allwissend.
149 Ob ihr eine gute Tat kundtut oder sie verbergt oder ob ihr eine böse Tat vergebt, Allāh ist wahrlich allvergebend, allmächtig.
150 Diejenigen, die Allāh und seine Gesandten verleugnen, einen Unterschied machen zwischen Allāh und seinen Gesandten und sagen, dass sie an einige Gesandte glauben und an andere nicht und meinen, sie könnten einen Weg dazwischen einschlagen,
151 sie sind die wahren Ungläubigen, und den Ungläubigen haben wir schmähliche Strafe bereitet.
152 Diejenigen aber, die an Allāh und an seine Gesandten glauben und zwischen ihnen keinen Unterschied machen, werden von Allāh ihren Lohn bekommen. Allāh ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.
153 Die Leute der Schrift verlangen von dir, dass du eine Schrift vom Himmel zu ihnen herabkommen lässt. Von Mūsā aber verlangten sie etwas Größeres als dies, da sie sagten: „Zeig uns Allāh offensichtlich!“ Da traf sie der Blitzschlag wegen ihres Frevels. Danach nahmen sie sich das Kalb, nachdem ihnen doch deutliche Zeichen zuteil geworden waren. Aber wir vergaben das. Und wir verliehen Mūsā offensichtliche Beweismacht.
154 Und wir hoben den Berg Sinai über sie empor, als wir mit ihnen den Bund eingingen. Wir sprachen: „Tretet gottergeben durch das Tor!“ Und wir sagten zu ihnen: „Verletzt den Schabbat nicht!“ Und wir nahmen von ihnen eine feste Verpflichtung entgegen.
155 Doch da sie dann ihren Bund brachen und die Zeichen Allāhs verleugneten und die Propheten widerrechtlich zu töten suchten und sagten: „Unsere Herzen sind fest verschlossen“ In Wirklichkeit aber hat Allāh ihre Herzen mit ihrem Unglauben versiegelt, und so glauben nur wenige unter ihnen.
156 Und ihres Unglaubens willen und wegen ihrer Rede - einer schweren Verleumdung gegen Maryam -
157 und wegen ihrer Rede: „Wir haben den Messias, Isa, den Sohn der Maryam, den Gesandten Allāhs, getötet“, während sie ihn doch weder erschlagen noch gekreuzigt hatten, sondern dies wurde ihnen nur vorgetäuscht. Und jene, die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im Zweifel darüber; sie haben keine Kenntnis davon, sondern folgen nur einer Vermutung; und sie haben ihn gewiss nicht getötet.
158 Vielmehr hat ihm Allāh einen Ehrenplatz bei sich eingeräumt, und Allāh ist allmächtig, allweise.
159 Unter den Besitzern der Schrift gibt es keinen, der nicht vor seinem Tod an ihn glaubt und erkennt, dass er Allāhs Gesandter ist. Am Jüngsten Tag wird er als Zeuge erscheinen und die Wahrheit über sie aussagen.
160 Deshalb, wegen der frevelhaften, unrechten Tat der Juden, haben wir ihnen reine Dinge verboten, die ihnen erlaubt waren, wie auch, weil sie viele vom Wege Allāhs abhielten.
161 Und auch weil sie Wucher nahmen, obwohl es ihnen verboten worden war, und die Menschen mit falschen Mitteln um ihr Geld brachten. Für die Ungläubigen unter ihnen haben wir eine überaus qualvolle Strafe bereitet.
162 Die unter ihnen aber, die fest gegründet im Wissen sind, und die Gläubigen, die da an das glauben, was zu dir hinabgesandt wurde und was vor dir hinabgesandt worden, und diejenigen, die das Gebet verrichten und die Zakāt zahlen und an Allāh glauben und an den Jüngsten Tag - ihnen allen werden wir gewiss einen großen Lohn gewähren.
163 Wahrlich, wir haben dir offenbart, wie wir Nūḥ und den Propheten nach ihm offenbart haben. Und wir offenbarten Ibrahim, Ismael, Isaak, Yaʿqūb, den Stämmen Israels, Isa, Ijob, Yūnus, Aaron und Salomo. David gaben wir ein Buch voller Weisheit.
164 Über einige Gesandte haben wir dir bereits berichtet, über andere nicht. Allāh hat mit Mūsā wahrhaftig gesprochen.
165 Gesandte, Bringer froher Botschaften und Warner, so dass die Menschen keinen Klagegrund gegen Allāh haben nach den Gesandten. Und Allāh ist allmächtig, allweise.
166 Doch Allāh bezeugt durch das, was er zu dir herabgesandt hat, dass er es mit seinem Wissen sandte. Und die Engel bezeugen es. Doch allein Allāh genügt als allerhöchster Zeuge.
167 Die aber ungläubig sind und abwendig machen von Allāhs Weg, die sind fürwahr weit in die Irre gegangen.
168 Die ungläubig sind und Unrecht verübt haben, ihnen wird Allāh nicht vergeben noch sie des Weges leiten,
169 es sei denn des Weges zur Dschahannam, darinnen sie lange, lange bleiben sollen. Und das ist Allāh ein leichtes.
170 Ihr Menschen! Der Gesandte hat euch die Wahrheit von eurem Herrn gebracht. Glaubt daran, denn das ist das Beste für euch! Wenn ihr den wahren Glauben verleugnet, schadet ihr Allāh nicht, gehört ihm doch alles in den Himmeln und auf Erden. Sein Wissen und seine Weisheit umfassen alles.
171 Ihr Besitzer der Schrift! Treibt es mit eurer Religion nicht zu weit! Sagt über Allāh nichts anderes als die Wahrheit! Isa Christus, Maryams Sohn, ist nur Allāhs Gesandter und das Wort, das er Maryam verkündete und eine Seele von ihm. Glaubt an Allāh und an all seine Gesandten! Sagt nicht, die Götter seien drei! Hört damit auf, das ist das Beste für euch! Allāh ist einer. Gepriesen sei er! Er ist darüber erhaben, dass gesagt werden könnte, er hätte Nachkommen. Alles, was in den Himmeln und auf Erden ist, gehört ihm. Auf ihn allein habt ihr euch zu stützen, hat er doch alles in der Hand.
172 Weder der Messias noch die gottnahen Engel werden es je verschmähen, Diener Allāhs zu sein. Und wer es verschmäht, ihn anzubeten, und sich zu stolz fühlt, Allāh wird sie dereinst bei sich versammeln
173 Denen, die glauben und gute Werke tun, wird er den vollen Lohn und noch mehr von seiner Gunst geben. Die aber, die verschmähen und stolz sind, die wird er schmerzlich bestrafen. Und außer Allāh finden sie weder Freund noch Helfer.
174 Ihr Menschen, zu euch ist in Wahrheit ein deutlicher Beweis von eurem Herrn gekommen; und wir sandten zu euch ein klares Licht hinab.
175 Die nun an Allāh glauben und an ihm festhalten, sie wird er in seine Barmherzigkeit und Gnade führen und sie den geraden, rechten Weg zu ihm leiten.
176 Sie fragen dich um Belehrung. Sprich: „Allāh gibt euch hiermit über die seitliche Verwandtschaft, die Kalaala, und deren Anteil am Erbe Auskunft. Wenn ein Mann umkommt, ohne Kinder zu haben, und er hat eine Schwester von Vater- und Mutterseite her, dann steht ihr die Hälfte zu von dem, was er hinterlässt. Und er beerbt sie, falls sie keine Kinder hat. Und wenn es zwei Schwestern sind, die einen kinderlos verstorbenen Bruder beerben, stehen ihnen zwei Drittel der Hinterlassenschaft zu. Und wenn es verschiedene Geschwister sind, Männer und Frauen, kommt auf eines männlichen Geschlechts gleichviel wie auf zwei weiblichen Geschlechts. Allāh gibt euch Klarheit, dass ihr irregeht. Allāh weiß über alle Dinge Bescheid.“
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Zitieren als Buch-Quelle: Neumann, Phelan Andreas: Der Koran, Versuch einer Übersetzungsharmonie auf Grundlage der Synopse verschiedener deutschsprachiger Übersetzungen, Luxemburg 2019, 4.{Versnummer}
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